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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wurde von Emmet Ryan und Tom Douglas in der Innenstadt bearbeitet, und Allen sollte eigentlich nicht einmal das wissen.
    »Mindestens drei verschiedene Drogenklüngel sind derzeit bei uns aktiv. Keine sehr netten Typen«, sagte Allen gelassen. »Erzähl mir mehr.«
    »Diese Person möchte möglichst wenig da mit hineingezogen werden. Bloß ein paar Informationen für dich, damit hat sich's, Frank. Wenn es weitere Kreise zieht, können wir vielleicht noch mal darüber reden. Es geht hier um ein paar schwere Jungs, wenn die Geschichte stimmt.«
    Allen bedachte das. Er hatte sich nie weiter mit Kellys Hintergrund befaßt aber er wußte genug. Kelly war ein ausgebildeter Taucher, ein Bosun's Mate der Küstenmarine im Mekongdelta, der bei den Operationen der 9. Infanteriedivision Unterstützung geleistet hatte, ein Froschmann, und zwar ein sehr zuverlässiger, sorgfältiger, dessen Dienste von jemand aus dem Pentagon der Polizei gegenüber hoch gelobt worden waren und der bei der weiteren Ausbildung ihrer Taucher gute Arbeit geleistet und so nebenbei auch einen dicken Scheck dafür eingesteckt hatte. Das alles fiel Allen jetzt wieder ein. Die »Person« mußte eine Frau sein, Kelly würde sich nicht die Mühe machen, einen Mann so vorsichtig abzuschirmen. Wenn es um andere Männer ging, machten Männer sich einfach keine derartigen Gedanken. Auf jeden Fall hörte sich das Ganze ziemlich interessant an.
    »Du willst mich doch nicht auf den Arm nehmen, oder?« fühlte er sich genötigt zu fragen.
    »Das ist nicht meine Art, Mann«, versicherte ihm Kelly. »Meine Bedingungen: nur zu Informationszwecken und ein geheimes Treffen. Okay?«
    »Du weißt, bei jemand anderem würde ich wahrscheinlich sagen, komm doch einfach her, und das wär's dann, aber ich werde mitspielen. Du hast den Gooding-Fall für mich geknackt. Wir haben ihn übrigens geschnappt, wußtest du das schon? Lebenslänglich plus dreißig Jahre. Dafür schulde ich dir was. Okay, ich laß mich erst mal drauf ein. Ist das entgegenkommend genug?«
    »Danke. Wie sieht dein Terminplan aus?«
    »Diese Woche hab ich Spätschicht.« Es war kurz nach vier Uhr nachmittags, und Allen hatte gerade seinen Dienst angetreten. Er wußte nicht, daß Kelly bereits dreimal an dem Tag angerufen hatte, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. »Ich komme so gegen Mitternacht, ein Uhr raus. Hängt davon ab, wie die Nacht ist«, erklärte er. »Manchmal ist mehr los.«
    »Morgen nacht. Ich hol dich am Eingang ab. Wir können noch eine Kleinigkeit zu Abend essen.«
    Allen zog die Stirn in Falten. Das war fast wie in einem James-Bond-Film, Geheimagentenkram. Aber er kannte Kelly als ernst zu nehmenden Menschen, wenn er auch von Polizeiarbeit keinen blassen Schimmer hatte.
    »Also bis dann, Sportsfreund.«
    »Danke, Frank. Bye.« Die Leitung wurde unterbrochen, und Allen machte sich wieder an die Arbeit, nachdem er sich eine Notiz in seinem Terminkalender gemacht hatte.
    »Hast du Angst?« fragte Kelly.
    »Ein bißchen schon«, gab Pam zu.
    Er lächelte. »Das ist normal. Aber du hast gehört was ich
    gesagt habe. Er weiß gar nichts über dich. Du kannst immer noch da raus, wenn du willst. Ich hab immer eine Knarre bei mir. Und es ist nur ein Gespräch. Du kannst es jederzeit sein lassen. Wir werden es in einem Tag erledigen - eigentlich einer Nacht. Und ich werde die ganze Zeit bei dir sein.«
    »Jede Minute?«
    »Außer, wenn du auf die Toilette mußt, Schätzchen. Da mußt du schon auf dich selber aufpassen.« Sie lächelte und entspannte sich.
    »Ich muß das Essen machen«, sagte sie und verschwand in die Küche.
    Kelly ging nach draußen. Etwas in ihm drängte ihn dazu, weitere Schießübungen zu absolvieren, aber das hatte er längst ausreichend getan. Statt dessen ging er in den Ausrüstungsbunker und holte die .45er vom Haken. Erst drückte er den Schlittenfanghebel und die Federung. Dann drehte er an der Spannhülse, bis die Feder heraussprang. Kelly baute den Verschlußblock aus, entfernte den Lauf, und nun hatte er die Pistole in ihre Bauteile zerlegt. Er hielt den Lauf ans Licht, der wie erwartet vom Schießen leicht verschmutzt war. Er säuberte ihn mit Lappen, Reinigungsflüssigkeit und Zahnbürste, bis keine Spur von Dreck mehr auf dem Metall zu sehen war. Dann ölte er die Waffe leicht ein. Nicht zuviel Öl, denn das würde nur Dreck und Staub anziehen und eventuell im ungünstigsten Fall zu einer Ladehemmung führen. Als er mit dem Säubern fertig war, baute er die Waffe

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