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01 - Hexenpower

01 - Hexenpower

Titel: 01 - Hexenpower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliza Willard
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beneidet.«
    Phoebe sah sie verschwörerisch an. »Dennoch lohnt es nicht. Bringt mich immer wieder in Schwierigkeiten.«
    Piper drehte den Kopf weg, aber Phoebe konnte trotzdem sehen, daß Tränen ihre Wangen hinabliefen. Offensichtlich hatte sie den Ernst der Konversation unterschätzt. Sie legte ihre Hand auf die ihrer Schwester. »Hey! Piper, was ist denn? Komm, rede mit mir.«
    »Weißt du«, sagte Piper mit erstickter Stimme, »bis vor kurzem war unser Leben so normal wie das anderer Leute. Man geht zur Arbeit, überlebt ein paar miese Dates, kauft sich Schuhe. Und dann wachen wir eines Tags auf - und alles ist anders. Plötzlich sind wir Hexen. Und ich weiß nicht mal, ob das was Gutes ist.«
    »Machst du Witze?« warf Phoebe ein. »Das ist doch klasse!«
    Piper betont jetzt jedes Wort sehr sorgfältig. »Das wissen wir nicht. Wir wissen nichts über unsere Kräfte. Warum wir sie haben. Was sie bedeuten. Oder woher sie kommen. Woher wissen wir denn, daß es keine«, sie stockte einen Moment lang, »bösen Kräfte sind?«
    Phoebe nahm sie in den Arm. »Piper, das hatten wir doch schon. Wir sind gute Hexen.«
    »Aber woher wissen wir das? Was ist mit Jeremy? Und den anderen Hexen und Hexern, von denen er sprach? Woher wissen wir, daß wir nicht wie sie sind?
    Wir wissen es nicht, und das macht mir Angst. Ich möchte doch nur, daß alles wieder so ist wie früher! So deprimierend das auch manchmal war! Ist das zuviel verlangt?« Sie wurde wieder von einem Weinkrampf überwältigt.
    Phoebe streichelte ihr über das Haar. »Piper, du bist die netteste und hilfreichste Person, die ich auf diesem Planeten kenne.«
    Zwischen zwei Schluchzern mußte Piper auflachen.
    »Nein, im Ernst«, fuhr Phoebe fort, »du bist immer für andere da, selbst für Fremde. Das war schon immer so. Und daher bin ich sicher, daß wir ausschließen können, daß du deine«, sie suchte nach dem richtigen Wort, »deine Gabe erhalten hast, um damit etwas anderes zu tun als Gutes ... um Unschuldige zu schützen. So, wie es im >Buch der Schatten< steht.«
    »Außerdem«, fügte sie leise hinzu, »wenn sich hier irgend jemand Sorgen machen muß, ob sie vielleicht eine böse Hexe ist, dann bin das wohl ich.«
    Jetzt mußte Piper erneut lachen, und Phoebe beendete die Diskussion mit den Worten: »Du brauchst vor gar nichts Angst zu haben.«
    Sie sah auf ihre Uhr, während Piper in ihrer Hosentasche nach einem Taschentuch suchte. »Ups, ich muß los. Ich lasse mich nämlich jetzt fotografieren!«
    Sie drehte sich hin und her und posierte übertrieben. Piper kam vor Lachen kaum dazu, sich die Tränen zu trocknen.
    Dann war sie auch schon weg.
    Piper wurde wieder still. Es ging ihr jetzt besser. Phoebe verstand es, jemanden aufzuheitern. Sie mochte oberflächlich und leichtsinnig sein, aber sie war vor allem ein herzensguter, lebensfroher Mensch. Egal, was Prue dazu sagte.
    Andy hatte für sich und Prue ein kleines Fischlokal ausgesucht, durch dessen Panoramafenster man einen schönen Blick auf den Fishermans Wharf hatte. Im Hintergrund spielte leise Musik, und er meinte sich zu erinnern, daß Prue so etwas romantisch fand. Außerdem war hier um diese Uhrzeit noch wenig los, und sie konnten endlich ungestört reden.
    »Das war exzellent«, sagte Andy nach dem Essen und stellte sein Glas ab.
    Sie hatten ein exzellentes Dinner hinter sich, und die Flasche Weißwein ging gerade zur Neige. Beide setzten gleichzeitig an, um etwas zu sagen, was nicht dem Smalltalk der letzten Stunde entsprach. Prue lachte: »Du zuerst.«
    Andy räusperte sich. Derartige Ansprachen fielen ihm nicht leicht. »Ich möchte dir sagen, daß es mir nicht leid tut, daß es
    passiert ist .«
    Prue fiel ihm ins Wort. »Mir tut es aber leid. Nicht, daß ich es nicht genossen hätte. Ich hab's genossen, besonders als wir ...«
    Verdammt, jetzt wurde sie tatsächlich verlegen. Andy sprang ein: »Ja, es war toll.«
    »Und dann die andere Sache später .«
    Andy grinste breit: »Ja, das hat mir auch sehr gefallen.«
    Prue strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und wurde wieder ernst. »Mag sein, aber das ist nicht der Punkt. Wir haben uns seit sieben Jahren nicht mehr gesehen. Und einfach da weiterzumachen, wo wir aufgehört haben, scheint mir .«
    Andy wollte es ihr nicht unnötig schwer machen. »Ich weiß. Ich weiß genau, was du meinst. Ich wollte nur wissen, warum du einfach so gegangen bist. Oder kannst du es mir nicht erzählen, weil es ein großes Geheimnis ist?«
    Prues

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