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01 - Hexenpower

01 - Hexenpower

Titel: 01 - Hexenpower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliza Willard
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Glauben, durch ihre weiße Hexenmacht geschützt zu sein. Er zog seinen Dolch.
    Wenn sie sich in Trance befand, war die Welt um Abby herum still und warm. Sie sah wunderschöne Pastellfarben, und immer wieder schwebten Szenen aus ihrer Vergangenheit, ihrer Gegenwart und ihrer Zukunft an ihr vorbei. Die Bilder flossen ineinander, bildeten neue Formen, um sich dann, wie ein guter Wein, in Harmonie und Vertrauen in ihrem Körper niederzulassen.
    Doch diesmal stimmte etwas nicht. Die Bilder wirkten verzerrt, als sei der Kontakt zur anderen Welt gestört. Abby versuchte sich stärker zu konzentrieren; ihr Gesang wurde intensiver. Doch die Lichter ihrer Traumwelt schienen zu flackern wie Kerzen im Sturm, und mit einem Mal brach ein großer Schatten über sie herein. Angst! Gefahr!
    Abby Stark schlug die Augen auf. Normalerweise war es gefährlich, eine Zeremonie so abrupt abzubrechen, aber sie war lang genug den weißen Mächten zu Dienste gewesen, um zu wissen, wann sie ihrem Instinkt folgen mußte. Die Bilder aus der anderen Welt verflogen augenblicklich.
    Ihr Apartment lag dunkel und still, nur das Licht der Kerzen vor ihr tanzte unruhig. Die Geräusche des Sturms schienen auf einmal lauter aus Richtung der Küche zu ihr durchzudringen. Doch sie wußte, daß sie das Fenster eben erst geschlossen hatte
    Mit einem Ruck stand Abby auf und drehte sich um. In diesem Augenblick teilte ein greller Blitz den Himmel über San Francisco, und die junge Hexe konnte einen kurzen Blick auf den Eindringling werfen, der durchnäßt und bedrohlich vor ihr stand.
    Obwohl ihr der Schreck noch in den Gliedern steckte, verspürte sie Wut in sich hochsteigen. »Was machst du denn hier?«
    Sie hatte ihn unmißverständlich wissen lassen, daß er sich nicht mehr blicken lassen sollte. Und wenn, dann nicht nachts. Und wenn nachts, dann nicht ohne Voranmeldung. Sie sah ihn herausfordernd an.
    Er antwortete nicht und erhob statt dessen einen Dolch. Ihre Augen weiteten sich in Panik. Er stach zu.
    Morgana fauchte.
    Piper schüttelte sich wie ein Hund, als sie aus dem strömenden Regen in das Haus trat. Trotz des Schirms war sie pudelnaß geworden. Sie klappte das unbrauchbare Monstrum zusammen und steckte es in die große alte Vase, die in der Eingangshalle stand. Sie hatte ihren Mantel kaum ausgezogen, als sie auch schon die Stimme ihrer Schwester aus dem großen Wohnzimmer hörte: »Piper, stell nicht schon wieder den Schirm in die Vase. Das ist ein Original aus der Zeit der Französischen Revolution. Ich habe den Messingbottich nicht ohne Grund gekauft.«
    Piper seufzte und verstaute den Schirm an anderer Stelle. Prue war die Ältere der Halliwell-Schwestern, und so benahm sie sich auch.
    Während sie ihren Mantel aufhängte, fuhr sich Piper mit den Fingern durch das glatte braune Haar, das bis auf ihre Schultern herabhing. Zum tausendsten Mal dachte sie daran, beim Friseur endlich mal auf einen etwas pfiffigeren Haarschnitt zu bestehen, aber sie wußte, daß das nicht viel nützen würde. Sie war und blieb die Unscheinbare des Halliwell-Trios, denn sie hatte weder das selbstbewußte Auftreten von Prue, noch den selbstverliebten Glamour von Phoebe. Piper seufzte.
    Sie betrat das Wohnzimmer durch die doppelflügelige Tür. Der Raum glich mehr dem Lesezimmer einer antiken Bibliothek, denn das Haus war zu einer Zeit erbaut worden, da man mit Platz noch verschwenderisch umzugehen pflegte. Deshalb wirkte Prue auf der riesigen Leiter, die zu dem Kronleuchter an der Decke führte, auch wie eine Bergsteigerin in einem Massiv. Piper trat hinzu: »Tut mir leid, daß ich ein bißchen spät dran bin«, rief sie ihrer Schwester zu, die verzweifelt, aber erfolglos an den Glühbirnen fummelte.
    »Ist ja keine Überraschung«, murmelte Prue, während sie sich weiter auf den Leuchter konzentrierte. Dann besann sie sich und blickte von ihrer erhöhten Position zu ihrer Schwester hinunter: »Ich würde ja selbst auf den Elektriker warten, aber du weißt, was wir vereinbart hatten.«
    Piper blickte schuldbewußt und demütig nach oben wie zu einem Christus am Kreuz. »Tut mir wirklich leid, aber ich wurde so lange in Chinatown aufgehalten. Hat Jeremy angerufen?« Ihr Augen funkelten gespannt.
    Prue seufzte. Das Verantwortungsbewußtsein ihrer Schwester ging gegen Null. Nur Phoebe war diesbezüglich noch schlimmer, aber die war ja Gott sei Dank in New York. »Nein, aber er hat Rosen und ein Päckchen schicken lassen. Steht auf der Anrichte. Was hattest du in

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