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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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Berücksichtigung der Objekte an der äußeren Peripherie, nicht nur im Kuiper-Gürtel, sondern auch in der Region, die ihr die Oortsche Wolke nennt. »
    /Kuiper-Gürtel? Oortsche Wolke? Dort draußen gibt es nichts als leeren Raum und unzählige Kometen./
    »Exakt. Zuzüglich einiger dunkler Planeten, die ihr bis jetzt noch nicht entdeckt habt. Eure Wissenschaftler können bislang weder die Bewegungen solcher Körper in großen Maßstab verfolgen, noch können sie errechnen, inwieweit sich deren Schwerefelder gegenseitig beeinflussen. Trotzdem kartiert der Translator die im Laufe der Zeit erkennbaren Schwingungsmuster, die von den Attraktoren verursacht werden. Anhand dieser Daten will er die potenziellen Schauplätze künftiger Ereignisse ermitteln. Und jetzt benötigt er die spezifischen Einschwingdaten, um lokalisieren zu können, wo … »
    /Könntest du mir das bitte in verständlicher Sprache erklären?/
    »Das versuche ich ja. Einerseits geht es darum, die Meta-Anziehungskräfte im größtmöglichen Maßstab zu ermitteln und sie dann als Fokussierungshilfe zu benutzen, um den Maßstab zu verkleinern, wodurch … »
    /Verdammt, Charlie, wenn du es mir schon nicht erklären kannst, würdest du dann bitte zum Fazit vorspringen?/
    »Ich … ja, wenn du das willst. Das Fazit lautet: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird etwas gegen die Erde prallen, etwas Großes, und ich bin noch nicht sicher, worum es sich handelt. Ich brauche deine Hilfe, um es herauszufinden. »
    Verwirrt schwieg Bandicut für eine kurze Weile. /Oh. Das ist mehr oder weniger genau das, was du auch zu Anfang schon gesagt hast, oder? Aber dann verstehe ich nicht … warum du sosehr auf Geheimhaltung bestehst?/
    Bandicut vernahm ein innerliches Seufzen, ehe das Quarx antwortete.
    »Das ist ein weiterer Teil der Chaos-Analyse: Die soziopolitischen Attraktoren. Der Translator sagt, dass die Zeit zu knapp ist, und wenn wir an die Öffentlichkeit gehen, verursachen wir Turbulenzen, die unser Handeln einschränken, bis es schließlich zu spät wäre. »
    Bandicut runzelte die Stirn. Ehe er sich eine Antwort überlegen konnte, flüsterte das Quarx ihm noch zu:
    »Ich lege dir eine ziemlich schwere Bürde auf, das weiß ich. Aber es gibt noch eine weitere Sache, die du wissen solltest. »
    /Und das wäre?/
    »Tja, also, weißt du … es könnte durchaus sein, dass ich nicht lange genug lebe, um diese Sache ordentlich – oh, verdammt! Was ist denn JETZT los –?»
    Ein statisches Rauschen schnitt ihm das Wort ab.

6 NEUROLINK
    /WAS? CHARLIE!/
    -‹mode-shift›-
    ›
    ›› ››› ››››
    »› › ›–‹Signalverlust›– › ›»
    »
    Er konnte das Quarx nicht mehr durch das statische Rauschen hören. Irgendwo kam es zu Behinderungen, er wusste aber nicht, ob in der DatenVerbindung oder außerhalb.
    Die Störgeräusche ließen nach, aber noch immer war da eine Art knisternder Interferenz, wie eine versagende NeuroLink-Verbindung oder ein Lautsprecher, der eine menschliche Stimme verzerrt. Kurz stieg wilde Panik in ihm auf. Erlebte er etwa nur einen weiteren verheerenden Zusammenbruch, nur diesmal ohne das Neuro? Dabei hatte die DatenVerbindung doch recht sicher gewirkt … aber jetzt löste sie sich regelrecht auf, und alle erklärenden Bilder Charlies verwandelten sich in Schnee. Die Interferenz blieb noch einen weiteren Moment bestehen, dann erfolgte
    ›› ››››
    »» ›–‹alpha-Verbindung-wird-getrennt›– › ›»
    ›»›› ›
    und betäubende Stille kehrte ein. Die Stille wurde nur durchbrochen von Bandicuts schrillenden Nerven und der Tatsache, dass seine Sinneswahrnehmungen der Außenwelt nach und nach zurückkehrten.
    /Charlie? Bist du noch immer da?/
    Das Quarx regte sich.
    ///Ich bin hier, aber nicht nur ich!
    Öffne die Augen, John!
    Öffne die Augen!///
    Wovon zur Hölle redete Charlie da? Versuchte etwa jemand anders Zugriff auf seine Gedanken zu erlangen? Plötzlich erkannte er, dass das Quarx seine Aufforderung wörtlich meinte. Flatternd öffneten sich Bandicuts Augen, und in der Dunkelheit seiner Schlafkoje sah er, wie sich der Schutzvorhang, der ihm das Wenige an Privatsphäre bot, das es für die, die auf Triton arbeiteten, gab, in rhythmischen Schlägen nach innen wölbte. Jemand schlug von außen dagegen. Dumpf hörte er eine Stimme. »Bandie! Bist du da drinnen? He, Bandie!«
    ///Wer ist das?///
    Bandicut ächzte. /Ich glaube, ich weiß es. Ich sollte ihm besser antworten./
    ///Erzähl ihnen nichts

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