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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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Haar hätte er sich an seinem Vanillepudding verschluckt. /Was sollte das denn sein?/, murrte er verwirrt.
    ///Eine Lachspur. So eine Tonspur wird doch im Fernsehen eingeblendet,
    nach jedem Witz, oder?///
    Bandicut schüttelte irritiert den Kopf. /Wovon zum Teufel sprichst du? Von so etwas habe ich noch nie gehört./
    ///Nein’? Wirklich nicht?///
    /Ich glaube, du hast da noch ein paar sehr kuriose und altmodische Vorstellungen, Charlie. Vielleicht sollten wir uns ein paar Tage zusammensetzen und uns Holos ansehen, damit du dich ein wenig besser im Zeitgeist zurechtfinden kannst./ Bandicut stand von seinem Platz auf, blickte einen Serviceroboter an und deutete mit dem Daumen auf sein schmutziges Geschirr auf dem Tisch. Der Roboter zuckte leicht; Bandicut hätte schwören können, die Maschine hätte nur mit den Achseln gezuckt und dann den Blick abgewandt. Er schüttelte den Kopf, trottete aus der Cafeteria und ging durch einen leeren Korridor auf der dritten Ebene.
    ///Hast du das mit dem gemeinsamen Fernsehen ernst gemeint?
    Ich glaube nicht, dass wir die Zeit erübrigen können.///
    /Das habe ich selbstverständlich nicht ernst gemeint. Charlie, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich diesen ganzen Mist hier gerne überspringen. Viel lieber möchte ich verstehen, was gerade mit meinem Leben geschieht./
    ///Das finde ich klug.///
    Bandicut nickte, blieb stehen und blickte aus einem der Korridorfenster, durch das er die Hauptschürfzone auf der Mondoberfläche sehen konnte. Eine Dampfwolke stieg hinter den Gebäudestrukturen auf; man hatte die Laser wieder in Betrieb genommen, und sie schmolzen Eis und Felsschichten auf der Suche nach eingelagerten Metallen. Die Metalle einer Zivilisation aus einem anderen Sternensystem, aus einem anderen Äon … einer vom Krieg zerstörten Zivilisation. Die Bilder, die das Quarx mit ihm geteilt hatte, stiegen wieder in seiner Erinnerung hoch. Ihm kam der Gedanke, dass er momentan der einzige Mensch war, der die tatsächliche Herkunft und Geschichte dieser Metalle kannte.
    Unvermittelt empfand er eine tiefe Traurigkeit und bemerkte, dass Charlie diese Bilder ebenfalls wieder sah und um die Vergangenheit trauerte. /Entschuldige, Charlie./
    Das Quarx regte sich unruhig in seinem Verstand, wechselte dann das Thema.
    ///Ich glaube, ich bin dir immer noch eine Erklärung für manche Dinge schuldig.///
    /Das hab ich nicht vergessen. Aber deine »Mission« ist nicht die einzige Sache, über die ich mir den Kopf zerbrechen muss. Ich muss noch in den Dienstforen nachsehen, in welche Abteilung sie mich versetzt haben. Nur weil ich mit der Aufgabe betraut worden bin, die Erde zu retten, heißt das noch lange nicht, dass ich hier keinen Job zu erledigen hätte. Es sei denn, du stufst unseren Auftrag als so dringlich ein, dass ich deine Existenz verra … / Eilig fiel das Quarx ihm ins Wort.
    ///Nein. Wir können jederzeit an die Öffentlichkeit treten, wenn die Situation das erfordert. Aber einen solchen Schritt können wir nicht wieder rückgängig machen, verstehst du?///
    /Ja, klar … / Bandicut wandte sich vom Fenster ab und ging weiter den Korridor entlang.
    »John!«, erklang eine Stimme hinter ihm. Sie gehörte einer Frau. Er drehte sich um und erblickte Georgia Patwell, die in der Operationszentrale arbeitete. Sie näherte sich ihm mit federnden, langen Schritten; ihr Gang wirkte, als sei er perfekt an die niedrige Schwerkraft angepasst. Begleitet wurde Georgia von einer anderen Frau, die etwa fünfzehn Zentimeter kleiner war und einen deutlich energischeren Gang an den Tag legte. Bandicut erkannte die Frau wieder, sie arbeitete in der unteren Ebene, in der Abteilung für Exo-Archäologie.
    »Hallo«, sagte er, in der Hoffnung, nicht noch einmal gefragt zu werden, was denn dort draußen schief gelaufen sei.
    Mit einer fließenden Bewegung blieb Georgia vor ihm stehen und sagte grinsend: »Bandie, es hat Stelnik heute halb wahnsinnig gemacht, dass du den Kontakt zur Basis verloren hast. Ich weiß, ich sollte es eigentlich nicht tun, aber ich muss dir auf die Schulter klopfen. Das war großartig.«
    »Ah … danke.«
    »Du bist doch unverletzt, oder?« Plötzlich wirkte sie besorgt. »Ich habe deinen Bericht gelesen. Ich weiß zwar nicht, wie die anderen sich ihre Meinung bilden, aber es sieht ganz so aus, als wollten sie dich zum Opferlamm der Woche ernennen.«
    »Ich – äh …«
    »Meine Freundin kennst du, oder?« Georgia trat leicht zur Seite, um die andere Frau in das Gespräch

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