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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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Übertragung auf, und zwar schnell. Bring uns hier raus, bevor sie den Vorgang zu unserer Verbindung zurückverfolgen können. Sie werden nicht besonders glücklich sein, wenn sie uns finden … /
    Abrupt verstummten die Alarmsignale. Doch anstelle von Erleichterung spürte er die große Besorgnis des Quarx’. Zusammen mit den Alarmtönen waren auch die Datenströme abgeschnitten worden. Nicht nur die Daten aus Bandicuts Bewusstsein, sondern alle Daten.
    ///Uh … ///
    /Oh, Scheiße. Charlie, du hast nicht … nicht nur das System zum Absturz gebracht, stimmt’s?/
    ///Ah …
    Lass uns von hier verschwinden – okay, John? Ich bin mir nicht sicher, was ich da getan habe.///
    Dunkelheit schien sich über einen Großteil des lokalen Datennetzes gelegt zu haben. Bandicut war versucht, sich die Sache anzuschauen, zu erforschen, was das Quarx angestellt hatte; vielleicht gab es ja eine Möglichkeit, den angerichteten Schaden wieder zu beheben. Aber er wagte es nicht. Stattdessen kniff er fest die Augen zu und trennte die Verbindung zwischen sich und dem Datennetz mit einem Gedankenbefehl. ›
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    ***
     
    Die Funken in seinem Blickfeld verloschen, und er zog sich das Headset von den Schläfen und rieb sich die Augen. /Charlie … / Unvermittelt fiel ihm ein, dass Charlie-Eins überhaupt nicht beabsichtigt hatte, die Daten auf diese Weise zu verschicken; vielmehr hatte er warten wollen, bis er und Bandicut die Höhle persönlich aufsuchen konnten.
    ///Ich … ich habe Probleme verursacht, stimmt’s?///
    /Ja./ Bandicut erhob sich und fuhr zusammen, so sehr schmerzte sein verletzter Knöchel. Er öffnete die Kabinentür und spähte hinaus.
    Jemand schrie durch die EZ-Lounge: »Das Daten-Netz ist ausgefallen, Leute! Jeder, der eine Autoverbindung hatte, geht zu seinem Terminal und führt eine Schadensüberprüfung durch – sofort!« Ein lautes Murmeln erhob sich, und die Hälfte der in der Lounge Anwesenden rannte aus dem Raum. Bandicut sah ihnen nach, und klapperte nervös mit den Zähnen. /Charlie … /
    ///Ich habe doch nicht etwa … permanenten Schaden angerichtet, oder?///
    /Hoffentlich nicht. Oh verdammt, hoffentlich nicht./ Bandicut humpelte zur Erfrischungsbar hinüber. /Und es ist mir egal, was für Pillen ich geschluckt habe, ich will jetzt sofort ein mokin Bier!/

16 JULIE
    Als er an dem Glas mit dem wässrigen Zeug nippte, das auf Triton als Bier durchging, nahm er unterbewusst eine Beobachterhaltung ein und musterte reumütig alle, die in der EZ-Lounge geblieben waren. Zu seiner Erleichterung waren es nicht viele. Er hatte das profunde Verlangen, sich mit niemandem abgeben zu müssen. Bandicut war wütend auf Charlie und auf sich selbst, wegen der ganzen Sache, die sie mit dem Datennetz angestellt hatten. Und er machte sich schreckliche Sorgen darüber, dass man ihn irgendwie mit der Sache in Verbindung bringen könnte.
    Die erste Hälfte des ersten Biers stürzte er hinunter, dann ließ er es langsamer angehen, als ihm die schmerzstillenden Mittel in seinem Organismus wieder einfielen. Sein Blick wanderte zur gegenüberliegenden Ecke der EiniSteini-Fläche, wo zwei Frauen spielten. Er blinzelte und erkannte mit Schrecken, dass es sich bei den beiden um Georgia Patwell und ihre Freundin Julie Stone handelte. Wie hatte er sie bislang übersehen können?
    ///Du warst … abgelenkt///,
    krächzte das Quarx, das selbst ebenfalls mehr als nur ein wenig abgelenkt zu sein schien.
    /Kann schon sein./ Im Moment war Bandicut nicht unbedingt in der Stimmung, jemand Bekanntes zu treffen – doch als er den beiden Frauen beim Spielen zusah, schwand seine isolationistische Haltung mehr und mehr. Trotzdem umgab seine Gedanken eine Atmosphäre von Bedeutsamkeit. Und seltsamerweise interessierte er sich mehr für die EiniSteini-Schüsse der Frauen als für die beiden selbst. Das Programm des Holotisches, an dem sie spielten, wies einige recht raffinierte Kombinationen von Schwerkrafttaschen auf, und die beiden Frauen jagten die Bälle mit Slingshots durch das Labyrinth aus Erhebungen und Tälern in die Schwerkrafttaschen. Der Billardtisch war von einem kräftigen Grasgrün, doch auf den Bällen waren Gesichter zu sehen, die Bandicut von weitem nicht erkennen konnte; vielleicht hatten die Frauen das Cartoonfiguren-Programm geladen.
    Es war seltsam genug, dass er mehr mit den Bahnen der Bälle liebäugelte als mit den Frauen – noch merkwürdiger aber war, dass er nicht nur die

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