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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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konnte einfach nicht riskieren, dass du ihr etwas verrätst … oder dass du dich zu sehr ablenken lässt///,
    wisperte das Quarx verzweifelt. »Ja«, sagte er krächzend zu Julie.
    ///Es steht einfach zu viel auf dem Spiel.///
    Bandicut lief rot an vor Zorn. /Das Einzige, was im Moment auf dem Spiel steht, ist, ob ich zum ersten Mal seit über zwei Jahren mehr bekommen werde als ein Augenzwinkern und ein Händeschütteln, du Schwachkopf!/
    ///Hat
    Das weiß ich ja,
    aber ich konnte einfach nicht –
    ich meine, ich … ///
    /Halt die Klappe./ Gereizt holte er tief Atem und schaffte es schließlich, Julies Lächeln zu erwidern.
    »Ich … ich bin Georgias … Voraussage wohl nicht ganz gerecht geworden, was? Meinst du, ich sollte noch mal zu ihr gehen und ein wenig trainieren?«
    Julie kicherte befangen. »Also, Georgia hat niemals gesagt, dass sie das aus persönlicher Erfahrung weiß. Na ja, als Aufwärmübung war der Kuss gar nicht so schlecht! Aber ja, ich würde sagen, die Jury braucht noch ein paar Beweise.« Sie errötete. »Wie sieht’s aus, brauchst du Hilfe, um zu deinem Schlafsaal zu kommen? Oder soll ich jetzt würdevoll den Rückzug antreten und dich woanders auf Pirsch gehen lassen, ja?«
    »Woanders?«, fragte er und tat so, als sei er verwirrt. Er blickte sich um, als suche er die gesamte Lounge ab, dann lehnte er sich wieder zurück und mühte sich, sein Grinsen aufrecht zu erhalten. Oh, wirklich geschickt! Warum unterstellt sie dir nicht gleich, dass du nur deswegen nicht zur nächstbesten anderen stürzt, weil sie das einzige Wild in Sichtweite ist?
    ///Ich verstehe dieses Zwischenspiel nicht, John.///
    Julie lachte – aber Bandicut wusste nicht, ob sie das wegen oder trotz seiner Dummheit tat. »Aaalso schön«, sagte sie gedehnt. »Naja, ich denke, ich sollte mir jetzt sowieso ein wenig Schlaf gönnen. Der Morgen bricht verdammt früh an in dieser Stadt.« Sie machte Anstalten, aus der Sitznische zu gleiten.
    Bandicut erhob sich in stummer Verzweiflung von seiner Bank. »Warte! Darf ich dich wenigstens zu deiner Unterkunft bringen – äh, humpeln wäre wohl treffender.«
    »Tja …«
    Er streckte einladend die Hand aus.
    ///Aber wir müssen noch so viel erledigen!///
    /Meinst du vielleicht, ich nicht./ Er starrte Julie flehend an. »Bitte?«
    Julies Augen funkelten wieder wie zuvor. »Kompromiss. Du bringst mich bis ans Ende meines Korridors. Und du darfst mir einen taktvollen Gutenachtkuss geben.« Warnend hob sie den Finger. »Nur einen. Damit deinem Bein nichts passiert.«
    Er hob die Faust in gespieltem Triumph. »Sieg!«
    Sie schlug ihm gegen den Arm. »Nix da, Sieg! Ich warne dich, ich mag es lieber langsam!« Sie glitt aus der Nische und streckte ihm die Hand entgegen, um ihm beim Aufstehen zu helfen.
     
    ***
     
    Sie stand zu ihrem Wort und gestattete im einen kurzen Kuss an der Schotttür unweit ihres Schlafraums, dann drehte sie sich mit einem geflüsterten »Gute Nacht« um. Ehe die Tür sich aber zischend zwischen ihnen schließen konnte, wandte sie sich noch einmal zu ihm um und unterbrach damit den Schließzyklus. »Bist du morgen Abend wieder in der Lounge?«
    Er nickte, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verwenden, ob dem tatsächlich so wäre; er beschloss, er würde garantiert im EZ sein. Einen Augenblick später war Julie schon den Korridor hinunter im Frauenschlafsaal verschwunden, und Bandicut stand vor der geschlossenen Schotttür.
    ///Ich dachte eigentlich, wir hätten eine Übereinkunft
     getroffen///,
    zischte Charlie – in anklagendem Ton, wie Bandicut fand.
    Bandicut schnaubte, während er die Richtung zu seiner eigenen Schlafsektion einschlug. /Was für eine Übereinkunft?/
    ///Dass unser Auftrag Priorität hat, dass du dich nicht ablenken lassen würdest … ///
    Bandicut lachte bitter in sich hinein. /Sag mir Bescheid, wenn du so weit bist, unseren Auftrag anzugehen, okay? In der Zwischenzeit halt dich gefälligst aus meinem Liebesleben raus!/
    Charlies Zischen wurde leiser, und schließlich verstummte er.
    Bandicut kehrte zum Schlafsaal zurück und traf Gordon Kracking an, der soeben schlafen legen wollte. »Bandie, geht’s dir gut?«, rief Krackey, als sein Freund eintrat.
    Ehe Bandicut antworten konnte, öffnete sich einer der Kojenvorhänge einen Spaltbreit. Mick Eddison streckte den Kopf heraus und blickte die beiden an.
    Er sagte nichts, sondern brach lediglich in brüllendes Gelächter aus. Anschließend zog er den Kopf wieder in seine Koje zurück

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