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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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dich, die Klappe zu halten./
    ///Aber ich – du -///
    /HALT DIE KLAPPE!/ Sein Lächeln nahm einen unheimlichen Ausdruck an. Das spürte er zwar, konnte es jedoch nicht unterdrücken. Julie hob keck den Kopf und hielt ihn fest mit diesem intensiven Blick; was ihr durch den Kopf ging, konnte er nur erahnen. »John, was ist los? Tut dir dein Bein weh?«
    Ja, ja, ja, das ist es … »Hm, ein wenig, glaub ich.« Er zwang sich einen Ausdruck ins Gesicht, der hoffentlich ein wenig wärmer wirkte. Er wusste nicht im Mindesten, was er ihr eigentlich sagen wollte. Sie lächelte, und sein Herz pochte wild. »Ich meine, äh, wenn Georgia diese … Theorie … hat, müssten wir vielleicht ausprobieren – ich meine, es geht doch nichts über Informationen aus erster Hand …«
    Sie beugte sich über den kleinen Tisch und brachte seine Worte mit einem Kuss zum Versiegen, anfangs zögerlich, dann ein wenig selbstsicherer.
    Die Zeit erbebte und blieb stehen. Bandicut stockte beinah das Herz in der Brust, so fest presste sie ihre Lippen auf die seinen. Sie lehnte sich zurück, lächelte – und er beugte sich weiter vor, um sie erneut zu küssen. Bereitwillig neigte sie sich ihm entgegen, und waren Julies Lippen im ersten Moment noch fest, so wurden sie im nächsten Augenblick weich. Bandicut erhob sich von seiner Sitzbank, als sei er völlig schwerelos. Tief im Hals rang sein Atem darum, einen Weg in die Freiheit zu finden, und er spürte, dass Julie in nervöser Begierde seufzte …
    ///John -John, bitte-///
    Ein Jahr der angestauten Einsamkeit wallte in ihm auf, erweckte in ihm das Bedürfnis, laut aufzuschreien. Er hob die zitternde Hand und berührte ihr Haar, ganz sachte.
    ///Bitte tu das nicht, John!///
    Die Berührung schien ihr zu gefallen; sie küsste ihn heftiger, und er spürte ihre Zunge vorschießen und seine Lippen berühren …
    ///HÖR AUF!///
    Ein Schwall aus weißem Rauschen blitzte ihm durch das Gehirn …

17 XENOPHOB
    Mit einem Ruck zog er sich von Julie zurück. /Was zur mokin Hölle?/
    ///Bitte, ich halte das nicht aus!///
    Hilflos blinzelte er Julie an und versuchte, nicht rot anzulaufen vor Demütigung. /WAS hältst du nicht aus?/
    ///Das … ///
    »Was ist lo …? John? Stimmt etwas nicht?« Julie starrte ihn an, unruhig und mit aufgerissenen Augen. Abrupt lehnte sie sich zurück und presste die Finger um ihr Cocktailglas. »War ich … ich meine … he, ich hoffe, ich habe nichts überstürzt!«
    »Nein, nein!« Angestrengt suchte er nach einer Erklärung, einer Entschuldigung.
    »Oh – habe ich dir etwa gegen das Bein getreten oder so? Entschuldige, ich hab nicht einmal daran gedacht, dass …«
    Verzweifelnd nach Worten ringend, druckste er: »Nein, nein, aber ich … ich hab’ mich nur … nur ein wenig verrenkt.« Sein Gesicht brannte, und er versuchte angestrengt, seine Würde mit einer Lüge wiederherzustellen. »Ich … äh … entschuldige«, krächzte er. »Es lag nicht an dir.« Innerlich kochte er vor Wut. /Was glaubst du eigentlich, was du da tust, du aufdringlicher kleiner …?!/
    ///Es tut mir Leid!///,
    kreischte Charlie.
    ///Ich entschuldige mich! Aber ich konnte nicht zulassen,
     dass du … ///
    /DASS ICH WAS? MICH AMÜSIERE?/, donnerte Bandicut. Er schnitt eine Grimasse und schüttelte sich – und sogleich wurde ihm bewusst, dass er soeben einen hörbares, peinvolles Röcheln von sich gegeben hatte. Er bemühte sich sehr, wieder einen normalen Gesichtsausdruck zu machen.
    »John, hast du Schmerzen?«, fragte Julie besorgt.
    ///Nein, ich … ich … ich … ///,
    würgte das Quarx und verströmte Wellen der Bestürzung.
    /Du-du-du was? Warum hältst du nicht einfach die Klappe?/ Er räusperte sich ausgiebig und zwang sich dazu, Julie anzusehen. »Ich … äh … nein, nein, mir geht’s prima –«
    Sie musterte ihn kurz, dann führte sie ihren Cocktail zum Mund und nahm einen tiefen Schluck. Die Eiswürfel in ihrem Glas klirrten. Ihre blauen Augen wirkten düster und wunderschön – und völlig unergründlich. Sie schien seine Antwort zu bewerten. »Also«, seufzte sie, »wenn dir dein Bein Schwierigkeiten macht, ist das Letzte, was du brauchen kannst, dass ich über dich herfalle.«
    »Nein, wirklich nicht, du bist nicht …«, schnaufte er. »Es war toll!«
    Er schluckte. »Es war … äh, sogar richtig gut.«
    Ein Lächeln durchbrach ihren unergründlichen Gesichtsausdruck. »Ja, es war richtig gut.« Sie lachte nervös.
    Außerstande zu sprechen, nickte er.
    ///Weißt du, ich

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