Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
Vom Netzwerk:
dachte nach.
    Dem Quarx glauben? Warum sollte er? Hatte das Quarx nicht eben noch verhindert, dass er ein sehr angenehmes und völlig harmloses Techtelmechtel mit Julie hatte?
    ///Hör mal, John, was Julie betrifft … ///
    /Was ist mit ihr?/
    ///Naja, es tut mir Leid, dass ich dir die Sache verdorben habe.///
    /Oh./
    ///Es ist nur so, dass –
    gewisse Dinge für mich sehr schwierig sind.///
    Bandicut glaubte, starke Verlegenheit in den Gedanken des Quarx zu spüren, konnte aber den Grund dafür nicht erkennen. /Wenn du willst, dass ich dir glaube/, sagte er, /erklärst du mir wohl besser, wie du das meinst. Die ganze Wahrheit./ Das Quarx zögerte.
    ///Es ist schwer, darüber zu sprechen.///
      /Sprich trotzdem darüber! Oder ich gehe./ Charlies Widerwille war förmlich greifbar.
    ///Kannst du mir nicht einfach vertrauen?///
    /Vertrauen?/, knurrte er. /Du willst mein Vertrauen? Inzwischen solltest du mir eigentlich genug vertrauen, um mit der Wahrheit rauszurücken, verdammt noch mal!/
    Mehrere Sekunden verstrichen, ehe Charlie wieder das Wort ergriff. Bandicut fühlte eine Schattenwoge vor seinem Blickfeld vorüberziehen. Er wappnete sich innerlich vor der Konfrontation.
    ///Es ist nicht so, wie du denkst///,
    sagte Charlie schließlich, und in seiner Stimme schwang eine Emotion mit, die Bandicut nicht direkt einzuordnen wusste. Dann aber erkannte er sie: Scham.
    Die Emotion überrollte ihn wie hohe Ozeanwogen. Plötzlich verfügte Bandicut über einige neue, bruchstückhafte Erinnerungen – Erinnerungen an andere Lebewesen, an Spezies, die das Quarx an irgendeinem Punkt seiner früheren Leben berührt hatte … keine visuellen Erinnerungen, nichts, was ihm geholfen hätte, die Geschöpfe in einer dunklen Seitengasse wiederzuerkennen … sondern emotionale Eindrücke von Sinnlichkeit, körperlicher Erregtheit, die vielfältigen Gerüche der Sexualität, der Gestank nach Verfall und unreinem materiellen Leben. Bandicut bemühte sich, einen Sinn in all das zu bringen.
    ///Das muss schockierend für dich sein.///
    /Was?/, hauchte er.
    ///Na das … ///
    Das Quarx zögerte, als versuche es, etwas freizulassen, das in seinem Inneren eingeschlossen war. Plötzlich explodierte es:
    ///WIE HÄLTST DU DAS NUR AUS?///
    Bandicut wurde schwindelig.
    ///Die Chemie!
    Die Öle, die Gerüche, der Schmutz, der Schweiß!
    Die Eizellen und das Sperma!
    Die Pheromone und der feuchte Atem! Die Haut! ///
    Bandicut schwieg verblüfft. Das Quarx zitterte in seinem Bewusstsein. /Aber das gehört doch zum Leben dazu/, flüsterte er schließlich.
    ///Es gehört nicht zu MEINEM Leben! Wie kannst du inmitten von alldem leben, John? Wie kannst du das?///
    Das Quarx weinte.
    /Ich könnte nicht ohne das alles leben/, flüsterte er.
    ///Ja, ja – ich weiß. Aber es ist so … so … ///
    Während dem Quarx die Worte fehlten, brauchte Bandicut nicht lange nach der richtigen Formulierung zu suchen. /Du leidest unter einer beschissenen Xenophobie!  Hab’ ich Recht?/ Er blinzelte ungläubig.
    ///Ich … ///
    /Ich habe tatsächlich Recht, stimmt’s?/, wisperte Bandicut. /Du kannst den Gedanken an jede andere Lebensform nicht ertragen, jede Lebensform, die nicht wie du ist!/ Charlie stöhnte.
    ///Ja, ich … das kann ich wirklich nicht.///
    /Aber du lebst in anderen Wesen! Du lebst in mir\ Bedeutet das, du kannst mich ebenfalls nicht ertragen?/
    ///Nein, nein, du bist anders.///
    /Klar, völlig!/
    ///Nein, wirklich! Bei einem Wirt ist es immer … anders.///
      /Ich bin ja so gerührt./
    ///Aber … eine Paarung … ///
    Das Quarx erschauerte förmlich in seinem Gehirn.
    ///Das ist mir zu … körperlich.///
    Bandicut hielt den Atem an. /Du meinst mit Paarung … Sex?/
    ///Ich kann wirklich nicht …
    es verursacht in mir …
    John, ich kann den Gedanken nicht ERTRAGEN!///
    Mit einem tiefen Seufzer stieß Bandicut den Atem aus. /Na toll/, sagte er bitter. /Und deswegen hast du mich eben unterbrochen?/
    ///Ich fürchte ja. Ja. Tut mir Leid, John./// /Tut mir Leid!/,
    äffte Bandicut das Quarx erbarmungslos nach. Er atmete tief durch – einmal, zweimal. Dann explodierte er: /Was zum Teufel gibt dir das Recht, mir vorzuschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe?/ Er zitterte vor Wut.
    ///Nun, ich …
     ich konnte mich einfach nicht dagegen wehren.///
    /Ich habe dich nicht eingeladen, in mein Bewusstsein einzuziehen, weißt du? Ich hab nicht nur einen fr’deekenden Außerirdischen im Kopf, nein, er ist auch noch ein fr’deekender Xenophober,

Weitere Kostenlose Bücher