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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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anzunehmen.
    Mir war sofort in den Sinn gekommen, dass wir, um nach Meschad zu kommen, in den äußersten Nordosten des Irans fliegen mussten. Es hatte in der letzten Zeit einige Flugzeugentführungen im Lande gegeben, und so tat sich die vage Möglichkeit auf, dass unser Flug eine unplanmäßige Zwischenlandung in Bagdad haben könnte. .. Mir war auch klar, dass die Reise vermutlich Moody besänftigen würde. Sicher bestärkte mein Wunsch, die Pilgerfahrt zu machen, ihn in der Annahme, dass ich mit wachsender Hingabe seine Lebensbedingungen annahm. Aber für meinen Eifer gab es einen viel tieferliegenden Grund. Ich wollte die Pilgerfahrt aus ehrlicher Überzeugung machen. Essey hatte mir erzählt, dass man, wenn man die Rituale am Grabmal von Meschad vorschriftsmäßig durchführt, drei Wünsche frei hat. Ich hatte nur einen Wunsch aber ich wollte inbrünstig an die Wunder von Meschad glauben. »Einige Leute bringen Kranke und Verrückte mit und binden sie mit Seilen an das Grabmal und warten, dass sich die Wunder ereignen.«, erzählte Essey mir ernsthaft. »Viele sind schon geschehen.« Ich wusste nicht länger, was ich von Moodys Religion glauben sollte, und was nicht. Ich wusste nur, dass die Verzweiflung mich trieb. Moody war sofort zu der Pilgerfahrt bereit. Er hatte auch Wünsche.
    Der Flug nach Meschad war kurz, und bei unserer Ankunft scheuchte Moody uns alle in ein Taxi zur Fahrt in unser Hotel. Er und Reza hatten Zimmer im besten Hotel der Stadt gebucht. »Was ist das denn?«, murmelte er, als wir in unser kaltes, feuchtes Zimmer kamen. Ein riesiges Bett erwartete uns. Ein zerrissenes Stück Stoff, das man über das Fenster geworfen hatte, diente als Sichtblende. Große Risse durchzogen die grauverputzten Wände, die offensichtlich seit Jahrzehnten nicht mehr gestrichen worden waren. Der Teppich war so dreckig, dass wir nicht wagten, ohne Schuhe darüberzulaufen. Und der Geruch von der Toilette war nicht auszuhalten. Rezas und Esseys »Suite«, die an unser Zimmer angrenzte, war auch nicht besser. Wir beschlossen, sofort zum Haram, dem Grabmal, zu gehen, teils aus religiösem Eifer, zum Teil aber auch, um dem Hotel zu entfliehen.
    Essey und ich legten die Ahas an, die wir für diese Gelegenheit ausgeliehen hatten. Das sind arabische Kleidungsstücke, die ganz ähnlich wie Tschadors aussehen, aber mit einem Gummiband festgehalten werden. Für einen Amateur, so wie mich, war ein Aha viel leichter zu handhaben. Wir gingen alle zur Masdsched, die ungefähr fünf Häuserblocks von unserem Hotel entfernt lag. Die Straßen waren verstopft mit Verkäufern, die laut schreiend miteinander wetteiferten, als sie ihre Auswahl an Tasbih, Gebetsperlen, und Mohrs, Gebetssteinen, anpriesen. Andere Verkäufer handelten mit schönen Stickereien und Schmuck, der aus Türkisen gemacht war. Überall um uns plärrten Gebete aus Lautsprechern.
    Die Masdsched war größer als alle, die ich bisher gesehen hatte, und mit fantastischen Kuppeln und Minaretts verziert. Wir gingen durch die Mengen der Gläubigen, machten draußen an einem Wasserbecken Halt und wuschen uns in Vorbereitung auf das Gebet. Dann folgten wir einem Führer über einen großen Hof und besichtigten kurz mehrere Räume, die mit kostbaren Perserteppichen ausgelegt waren, und deren Wände riesige vergoldete und versilberte Spiegel schmückten. Monströse Kristallüster beleuchteten die Szene, und ihr von den Spiegeln reflektiertes Licht blendete die Augen.
    Als wir uns dem Haram näherten, wurden Männer und Frauen getrennt. Essey und ich zogen Maryam und Mahtab hinter uns her und versuchten, uns mit den Ellbogen einen Weg durch die Menge der ekstatischen Büßer zu bahnen und uns dabei nah genug an das Haram heranzumanövrieren, damit wir es berühren und Gott darum bitten konnten, uns unsere Wünsche zu erfüllen. Aber wir wurden mehrmals zurückgedrängt. Schließlich gingen wir zum Beten in einen Nebenraum. Nach einer Weile beschloss Essey, es noch einmal zu versuchen. Sie ließ Mahtab und mich zurück und stürzte sich mit Maryam auf dem Arm in die fromme Menge. Am Ende schaffte sie es durch bloße Beharrlichkeit bis zum Haram und hob Maryam hoch über die Menschenmasse, damit sie das Grab berühren konnte. Moody wurde später sehr wütend auf mich, weil ich Mahtab nicht dieselbe Gelegenheit gegeben hatte. »Morgen nimmst du Mahtab mit!«, befahl er Essey.
    Drei Tage vergingen in religiöser Ekstase. Ich schaffte es, mich zum Haram durchzukämpfen,

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