Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
Vom Netzwerk:
entwickelte eine Vorliebe für den Ingenieurberuf, drückte weiter die Schulbank und arbeitete dann für eine Firma unter der Leitung eines türkischen Geschäftsmanns. Als Zulieferer der NASA war die Firma am Apollo-Programm beteiligt. »Ich habe dabei geholfen, einen Mann auf den Mond zu schicken.«, sagte Moody oft voller Stolz. Mit Anfang Dreißig wurde er wieder rastlos. Nun konzentrierten sich seine Interessen auf den Beruf, den seine Landsleute am meisten verehrten und den seine verstorbenen Eltern beide ausgeübt hatten. Er beschloss, Arzt zu werden. Trotz seiner ausgezeichneten akademischen Zeugnisse wurde ihm aufgrund seines Alters die Zulassung an mehreren medizinischen Fakultäten verweigert. Schließlich nahm ihn das Kansas City College für chiropraktische Medizin auf.
    Zu der Zeit, als wir begannen, zusammen auszugehen, ging er auf das Ende seines Praktikums in Carson City zu und wollte schon bald seine dreijährige Assistenzzeit am chiropraktischen Krankenhaus in Detroit aufnehmen. Er plante, sich dort als Anästhesist zu spezialisieren. »Eigentlich solltest du praktischer Arzt werden.«, sagte ich ihm. »Du kannst so gut mit Patienten umgehen.« »Aber mit Anästhesie kann man das große Geld machen«, gab er zur Antwort und bewies damit, dass er wirklich amerikanisiert war. Er erhielt seine Grrencard, die es ihm erlaubte, überall in den Vereinigten Staaten zu praktizieren, und ihm für seinen Antrag auf die amerikanische Staatsbürgerschaft den Weg ebnete. Er schien alle Bindungen an seine Familie vollständig lösen zu wollen. Er schrieb kaum je einen Brief an seine Verwandten, noch nicht einmal an seine Schwester Ameh Bozorg, die von Khorramschahr nach Teheran gezogen war, und dieser fehlende Kontakt zu seiner Familie betrübte mich ein wenig. Ich hatte selbst Probleme mit meinen Verwandten, sicher, aber dennoch blieb ich fest in meinem Glauben an natürliche Bindungen. »Du solltest sie wenigstens ab und zu mal anrufen.«, sagte ich. »Du bist Arzt. Du kannst es dir leisten, einmal im Monat in den Iran zu telefonieren.«
    Ich war es, die ihn zum Besuch seiner Heimat ermunterte. Nachdem er im Juli sein praktisches Jahr beendet hatte, machte er widerwillig einen zweiwöchigen Besuch bei Ameh Bozorg. Während er dort war, schrieb er mir täglich, um mir zu sagen, wie sehr er mich vermisste. Auch ich war überrascht, wie sehr er mir fehlte. In der Zeit bemerkte ich, dass ich auf dem besten Wege war, mich zu verlieben. Während der gesamten drei Jahre von Moodys Assistenzzeit trafen wir uns regelmäßig, und er machte mir den Hof, wie das damals Mode war. Jedesmal wenn er kam, gab es Süßigkeiten für Joe und John und Blumen, Schmuck oder Parfüm für mich. Seine Geschenke trugen eine persönliche Note. Mein erster Mann hatte Feiertage nie beachtet, aber Moody dachte auch an die kleinsten Anlässe, oft indem er eigens dafür eine Karte entwarf. Zu meinem Geburtstag schenkte er mir eine feingearbeitete Spieldose, die mit dem Relief einer Mutter, die ihr Kind in den Armen wiegt, verziert war. »Weil du eine so gute Mutter bist.«, sagte er. Ich benutzte sie, um John abends mit der Melodie von Brahms' »Wiegenlied« in den Schlaf zu wiegen. Es regnete plötzlich rote Rosen in meinem Leben. Aber ich machte meinen Standpunkt deutlich, dass ich nicht wieder heiraten wollte. »Ich will meine Freiheit.«, sagte ich ihm. »Ich will an niemanden mehr gebunden sein.« Das war damals auch seine Einstellung.
    Während seiner Assistenzzeit am chiropraktischen Krankenhaus in Detroit arbeitete Moody auch schwarz als Arzt für Allgemeinmedizin an der Fourteenth Street Clinic. Ich widmete mich, mittlerweile wieder zu Hause in Elsie, eifriger denn je meinen Pflichten als Oberhaupt meines eigenen Haushalts. Ich erfüllte mir auch einen alten Jugendtraum, als ich mich an der Nebenstelle des Lansing Community College in Owosso immatrikulierte. Ich studierte Industriemanagement und bekam eine ganze Reihe Einsen. Wann immer er an den Wochenenden frei bekommen konnte, fuhr Moody dreieinhalb Stunden, um mich und die Jungen zu besuchen, und immer erschien er beladen mit Geschenken. An Wochenenden, an denen er Bereitschaftsdienst hatte, fuhr ich nach Detroit und wohnte in seinem Apartment.
    Moodys Kuss ließ mich alles vergessen. Er war ein zärtlicher Liebhaber, dem meine Freude und Lust so wichtig waren, als ob es seine eigenen gewesen wären. Noch nie hatte mich jemand körperlich so stark angezogen. Es schien

Weitere Kostenlose Bücher