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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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Herbstwetters warm angezogen hatten, zogen wir jeden Morgen zu mehreren Geschäften los.
    Ich entdeckte eine Kombination aus Pizzeria und Hamburgerladen, in dem man sich dazu bereit erklärte, mir, weil ich Amerikanerin war, zwei Kilo von einem seltenen iranischen Käse, ähnlich wie Mozzarella, zu verkaufen. Damit brachte ich eine ziemlich gute Imitation einer amerikanischen Pizza zustande. Der Besitzer dieses Pol-Pizza-Ladens sagte, er würde mir, aber nur mir, diesen Käse jederzeit verkaufen. Das war das erste Mal, dass mir meine Nationalität einen Vorteil eingebracht hatte.
    Auf diesen ersten Streifzügen blieb Moody immer an meiner Seite und beobachtete mich genau, aber zu meiner Freude bemerkte ich bald erste Anzeichen von Langeweile in seinem Verhalten. Einmal erlaubte er Nasserine, mit mir Wolle kaufen zu gehen, damit ich Mahtab einen Pulli stricken konnte. Wir suchten den ganzen Morgen nach Stricknadeln, aber leider erfolglos. »Man muss ziemliches Glück haben, welche zu finden.«, sagte Nasserine. »Du kannst dir ja meine ausleihen.«
    Langsam brachte ich Moody dazu, einzusehen, dass es zu lästig war, immer mit den Frauen einkaufen zu gehen. Ich arrangierte es so, dass mir immer, wenn ich gerade dabei war, das Abendessen zuzubereiten, irgendeine wichtige Zutat ausgegangen war. »Ich muss jetzt sofort Bohnen kaufen.«, sagte ich dann. Oder Käse, oder Brot, oder sogar Ketchup, den die Iraner für ihr Leben gern mögen. Innerhalb von wenigen Tagen wurde Moody dann plötzlich aus einem mir unbekannten Grunde noch mürrischer und drohender, als er normalerweise schon war. Trotzdem war er anscheinend der Ansicht, mir genügend Angst eingejagt zu haben. Eines Tages, als er offensichtlich mit seinen eigenen Problemen beschäftigt war, maulte er herum, er habe jetzt keine Zeit, mich zum Markt zu begleiten. »Mach deine Besorgungen allein.«, sagte er. Das warf jedoch ein weiteres Problem auf. Moody wollte nicht, dass ich selbst über Geld verfügte, denn das hätte doch eine gewisse Freiheit bedeutet, aber er wusste immer noch nichts von meinem geheimen Schatz. Also befahl er: »Geh zuerst und finde heraus, wie viel alles kostet. Dann kommst du wieder, und ich gebe dir das Geld, und danach kannst du zurückgehen und die Sachen kaufen.« Das war ein schwieriges Unterfangen, aber ich wollte es unbedingt schaffen. Alle Lebensmittel wurden per Kilo verkauft, und die Maße und Gewichte waren für mich ebenso unergründlich wie Farsi. Anfangs nahm ich einen Bleistift und ein Stück Papier mit und ließ den Verkäufer die Preise aufschreiben. Langsam lernte ich aber, persische Zahlen zu lesen. Dieses komplizierte Einkaufsverfahren erwies sich für meine Pläne als Verbesserung, da ich mich für jede Besorgung zwei Mal von Moody entfernen konnte, wenn auch nur für kurze Zeit.
    Auf den ersten Einkaufsgängen ohne Moody folgte ich genau seinen Instruktionen, da ich weder seinen Zorn noch sein Misstrauen erregen wollte. Außerdem hatte ich Angst, dass er mir folgen würde, um meine Absichten auszuspionieren. Dann, als diese Gänge zur Routine geworden waren, verlängerte ich meine Abwesenheit immer ein bisschen mehr und beschwerte mich nachher über volle Geschäfte und die schlechte Bedienung. Das waren glaubwürdige Entschuldigungen in einer Stadt wie Teheran, in der so viele Menschen lebten. Schließlich, beim vierten oder fünften Einkauf, beschloss ich, das Risiko einzugehen und die Schweizer Botschaft anzurufen. Ich versteckte ein paar Rials unter meiner Kleidung und rannte, mit Mahtab und dem Baby Amir im Schlepptau, die Straße hinunter auf der Suche nach einer Telefonzelle, hoffend, dass ich damit zurecht kam.
    Schnell fand ich eine, musste aber feststellen, dass mir meine Scheine hier natürlich nichts nützten. Das Telefon nahm nur einen Dohezari, eine Zwei-Rial Münze, die ungefähr einen halben Cent wert und kaum zu bekommen war. Ich huschte in mehrere Geschäfte hintereinander, hielt einen Schein hoch und stotterte: »Dohezari?« Aber die Verkäufer waren zu beschäftigt oder ignorierten mich einfach, bis ich ein Herrenbekleidungsgeschäft betrat. »Dohezari?«, fragte ich. Ein großer, dunkelhaariger Mann hinter der Theke sah mich einen Moment lang an und fragte dann: »Sprechen Sie Englisch?« »Ja, ich brauche Kleingeld zum Telefonieren, bitte.« »Sie können mein Telefon benutzen.«, sagte er. Er hieß Hamid und erzählte mir stolz, dass er mehrmals in den USA gewesen war. Während Hamid

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