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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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aufzutreibenden Telefontaxis. Fahrer eines orangefarbenen Taxis konnte jeder sein, der zufällig ein Auto besaß und sich ein paar Rials dazuverdienen wollte, indem er ungefähr ein Dutzend Passagiere hineinquetschte und die Hauptstraße entlangschaukelte. Orangefarbene Taxis fuhren mehr oder weniger festgelegte Routen, ähnlich wie Busse.
    Moodys Anwesenheit bei unseren Einkaufsgängen war aufdringlich. Ich hoffte, dass er endlich seine Bewachung lockern und Essey und mir erlauben würde, allein einkaufen zu gehen. Vielleicht würde er sogar erlauben, dass Mahtab und ich allein hinausgingen. Das würde mir die Gelegenheit geben, noch einmal mit der Botschaft Kontakt aufzunehmen und zu erfahren, ob Helen Post für mich hatte, oder ob es dem Außenministerium gelungen war, irgendetwas Hilfreiches zu unternehmen. Moody war von Natur aus faul. Ich wusste, wenn ich ihn Schritt für Schritt überzeugen konnte, dass ich mich an das Leben in Teheran gewöhnte, würde er es schließlich zu mühsam finden, mich auf den »Frauen«-Gängen zu begleiten.
    Gegen Ende unserer zweiten Woche bei Reza und Essey bemerkte ich jedoch, dass die Zeit knapp wurde. Jeder Tag brachte mehr Anzeichen dafür, dass wir unseren Gastgebern lästig wurden. Maryam war ein selbstsüchtiges Kind und war nicht dazu bereit, ihre Spielsachen mit Mahtab zu teilen. Essey blieb zwar gastfreundlich, aber mir war klar, dass unsere Anwesenheit in der engen Wohnung nicht willkommen war. Auch Reza versuchte, freundlich zu bleiben, aber wenn er von seinen langen Arbeitstagen aus der Buchhaltung in Baba Hadschis Import-Export-Unternehmen nach Hause kam, konnte ich in seinem Gesicht die Enttäuschung über Moodys Untätigkeit sehen. Das Blatt hatte sich gewendet. In Amerika hatte es ihm gefallen, auf Moodys Kosten zu leben. Hier konnte er sich nicht mit der Idee abfinden, seinen Da'idschan zu unterhalten. Ihre Einladung war also doch nur Ta'arof gewesen.
    Moody verübelte Reza sein kurzes Gedächtnis, aber anstatt sich zu sehr auf seine bedeutende Stellung innerhalb der Familie zu verlassen, beschloss er, sich zurückzuziehen. »Wir können hier nicht bleiben.«, sagte er zu mir. »Wir sind nur für eine kurze Zeit hergekommen, damit du dich besser fühlen solltest. Jetzt müssen wir zurückkehren. Wir können die Gefühle meiner Schwester nicht länger verletzen.« Ein panischer Schrecken durchfuhr mich. Ich flehte Moody an, mich nicht wieder in Ameh Bozorgs schrecklichem Haus einzusperren, aber er blieb unerbittlich. Mahtab war über die Neuigkeit genauso entsetzt. Obwohl sie und Maryam sich ständig zankten, zog sie diese Wohnung doch bei Weitem vor. Im Badezimmer beteten wir am Abend zusammen darum, dass Gott endlich eingreifen möge. Und das tat er auch. Ich weiß nicht, ob Moody, als er unsere schwermütige Stimmung sah, zuerst mit ihnen sprach, aber Mammal und Nasserine kamen nach unten, um uns ein neues Arrangement vorzuschlagen. Ich war überrascht, als ich hörte, dass Nasserine fließend Englisch sprach - ein Geheimnis, das sie bis dahin vor mir bewahrt hatte. »Mammal muss den ganzen Tag arbeiten, und ich gehe nachmittags zur Universität«, erklärte sie. »Wir brauchen jemanden, der auf das Baby aufpasst.« Mahtab quietschte vor Freude. Nasserines ein Jahr alter Sohn Amir war ein aufgewecktes, intelligentes Kind, und Mahtab spielte sehr gern mit ihm. Hinzu kam noch, dass er Windeln trug.
    In Amerika hatte ich Mammal noch mehr gehasst als Reza. Nasserine hatte mich während meines gesamten Aufenthalts im Iran nur vor den Kopf gestoßen. Trotzdem war die Möglichkeit, in ihre Wohnung im ersten Stock zu ziehen, auf jeden Fall einer Rückkehr zu Ameh Bozorg vorzuziehen - und dieses Angebot war kein Ta'arof. Sie wollten, dass wir bei ihnen wohnten, und brauchten uns auch. Moody willigte zwar in den Umzug ein, machte mich aber noch einmal darauf aufmerksam, dass es nur vorübergehend sei. In naher Zukunft würden wir wieder in das Haus seiner Schwester zurückkehren. Wir hatten nur wenige Dinge mitgebracht, und so war es einfach, sofort zu packen und umzuziehen. Als wir unsere Habseligkeiten nach oben schleppten, sahen wir, wie Nasserine gerade einen Durchschlag voll widerlich stinkender, schwelender Körner über dem Kopf ihres Sohnes schwenkte, um, bevor er einschlief, das böse Auge abzuwenden. Ich dachte bei mir, eine Gute-Nacht-Geschichte und ein Glas warme Milch wären besser gewesen, aber ich hielt meinen Mund.
    Mammal und Nasserine boten uns

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