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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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zur Kenntnis zu nehmen, gab Hormoz ihm einen iranischen Namen, Ali. Sein Leben und somit auch Ellens änderte sich auf der Stelle.
    Moody hatte noch fünf Jahre lang widerstanden, aber Hormoz hatte beinahe sofort beschlossen zurückzukehren, um unter der Regierung des Ayatollah Khomeini zu leben. Ellen war eine loyale Amerikanerin, die vor dieser Idee zurückgeschreckt war. Aber sie war auch Ehefrau und Mutter. Hormoz machte deutlich, dass er mit oder ohne Familie in den Iran zurückkehren würde. So in die Enge getrieben, willigte Ellen ein, zumindest für eine Zeitlang zu versuchen, im Iran zu leben. Hormoz versicherte ihr, dass, falls sie in Teheran unglücklich wäre, sie und die Kinder jederzeit wieder in die Vereinigten Staaten gehen konnten, wenn sie es wünschte. Einmal in Teheran angekommen, erkannte Ellen, dass sie genauso wie ich eine Gefangene war. Hormoz verfügte, dass sie niemals wieder nach Hause durfte. Sie war eine iranische Staatsbürgerin, die den Gesetzen des Landes und seinem Willen Folge leisten musste. Er schloss sie eine Zeitlang ein und schlug sie auch.
    Wie seltsam es war, diese Geschichte zu hören! Hormoz und Ellen erzählten sie uns zusammen, als wir am Freitag Nachmittag in der Diele ihrer unaufgeräumten Wohnung saßen. Zuerst fragte ich mich, ob Moody sich bei diesem Gespräch unwohl fühlen würde, aber dann wurde mir klar, dass er zufrieden sein musste. Er kannte den Ausgang dieser Geschichte, denn heute, sechs Jahre später, war Ellen immer noch im Iran und hatte offensichtlich beschlossen, im Land ihres Mannes zu leben. Das war genau das, was Moody mich hören lassen wollte! »Das erste Jahr war wirklich schrecklich.«, erzählte uns Hormoz. »Aber es hat sich gebessert.« Auf den Tag genau ein Jahr, nachdem Ellen in den Iran gekommen war, hatte Hormoz ihr gesagt: »Okay, fahr nach Hause. Ein Jahr lang wollte ich dich zum Hierbleiben zwingen, um zu sehen, ob du dich dazu entschließen könntest, hier zu leben. Jetzt kannst du nach Hause gehen.« Das war genau das, was ich von Moody hören wollte! Oh, wie ich darum betete, dass er aufmerksam zuhörte, damit er erkannte, wie klug es sein würde, mir die gleiche Wahl zu lassen!
    Als die Geschichte weiterging, wurde ich jedoch immer unruhiger. Ellen ging mit Jessica und Ali in die Vereinigten Staaten zurück, aber sechs Wochen später rief sie Hormoz an und sagte: »Komm zurück und hol mich.« Kaum zu glauben, dass dies sogar zwei Mal geschah. Zwei Mal verließ Ellen den Iran mit Hormoz' Erlaubnis, und beide Male kehrte sie zurück. Es war zwar zu unwahrscheinlich, um es zu glauben - und dennoch, hier war sie, eine gehorsame moslemische Ehefrau. Sie arbeitete als Redakteurin bei Fefohadschabe, einer englischsprachigen Zeitschrift für islamische Frauen, die weltweite Verbreitung hatte. Alles, was Ellen zur Veröffentlichung freigab, musste vom Islamic Guidance Council genehmigt werden, ein Arrangement, mit dem sie zufrieden war.

Ich wollte schrecklich gern mit Ellen allein sprechen, um ihre Motive zu ergründen, aber an diesem Nachmittag hatten wir keine Gelegenheit dazu. Ellens Geschichte machte mich sprachlos vor Neid und Verwunderung. Wie konnte eine Amerikanerin - oder überhaupt irgendjemand - den Iran den USA vorziehen? Am liebsten hätte ich Ellen an den Schultern geschüttelt und »Warum?!!!« geschrien.
    Die Unterhaltung nahm eine andere, unangenehme Wendung. Hormoz erzählte uns, er habe kürzlich Geld von seinem verstorbenen Vater geerbt, und sie seien dabei, ihr eigenes Haus zu bauen, das bald fertig würde. »Wir würden auch gern ein Haus bauen.«, sagte Moody glücklich. »Eigentlich wollten wir eins in Detroit bauen, aber jetzt bauen wir es hier, sobald wir unser Geld in den Iran transferiert haben.« Ich schüttelte mich bei dem Gedanken.
    Moody und ich freundeten uns schnell mit Ellen und Hormoz an, und wir trafen uns regelmäßig mit ihnen. Ich stand der Sache mit gemischten Gefühlen gegenüber. Es war natürlich wunderbar, eine englischsprachige Freundin zu haben, besonders eine aus der Umgebung meiner Heimatstadt. Das war ganz anders, als mit Iranern zu reden, die Englisch konnten. Bei denen konnte ich nie sicher sein, wie weit sie mich verstanden. Mit Ellen dagegen konnte ich frei sprechen und wusste, dass sie mich verstand. Aber es war schwer für mich, Ellen mit Hormoz zusammenzusehen. Es war zu sehr, als würde ich in einen grässlichen Spiegel der Zukunft blicken. Ich musste unbedingt etwas Zeit

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