Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
Vom Netzwerk:
beaucoup, chérie«, flüsterte er gegen ihre Lippen.
    Simone seufzte erneut. Sie blickte an ihm vorbei zu Silver. »Komm, mon petit .« Dann streckte sie die Hand aus und lockte Silver mit ihren Fingern. Der Junge nahm ihre Hand und zog sie hoch, um gemeinsam mit ihr die Stufen hinunter auf die Tanzfläche zu gehen.
    Dante erhob sich ebenfalls und stieg zum Thron hinauf. Under Pressure tobten und wüteten im Käfig, ihre Musik ein
einziges Fäusterecken, Boxen, Zuschlagen. Jeder Akkord, jedes gebrüllte Wort, jeder Schlagzeugschlag hallte in Dante wider und ließ sein Rückgrat erbeben.
    Ein sanftes Klopfen Luciens öffnete die Verbindung zwischen ihnen. Sie ist vom FBI . Habe versucht, sie loszuwerden.
    Dante lächelte über den vorwurfsvollen Tonfall. Ich weiß. Ich bin wieder einmal nicht deinen Anweisungen gefolgt. Trotzdem merci .
    Er öffnete die Augen und drehte sich um. Die Menge jaulte begeistert auf. Mehrere seiner Tayeaux lösten sich von den anderen und legten sich auf die Stufen unterhalb des Throns. Die kleinen Fledermaus-Tattoos in ihren Drosselgruben schimmerten im Licht über ihnen. Diese Tätowierungen waren nur für Nachtgeschöpfe erkennbar; sie machten ihre Träger tabu. Der Anblick der Tayeaux löste in der Menge dunkle Emotionen aus – Neid, Groll, Ablehnung –, die Dantes Bewusstsein umfingen. Er blickte in die blassen Gesichter und die schwarz umrandeten Augen und verzog den Mund zu einem Lächeln, während er wie immer dachte: »Was wollen die von mir?«
    Schmerz zuckte auf, und Dante schüttelte den Kopf und presste die Hand gegen eine Schläfe. Dann atmete er die nach Gewürznelken, Zimt und Schweiß riechende Luft ein und lenkte seine Gedanken nach außen.
    Silver und Simone tanzten und drehten sich inzwischen gemeinsam auf der Tanzfläche. Sie glühten fast, so stark leuchtete ein Licht aus ihnen heraus – mondblutig und heißhungrig. Sterbliche umkreisten und beobachteten das Paar. Sie hofften wohl, auserwählt zu werden, und träumten von einer glatten, kühlen Hand, die sie am Handgelenk nahm und auf die Tanzfläche zog.
    Hinter ihnen teilte sich die Menge für Lucien und raunte, während er vorbeiging.

    Die FBI-Agentin trat aus der Menge auf die erste Stufe des Podests. Lucien folgte ihr auf den Fersen. Er sah warnend zu Dante hinauf. Dieser zuckte die Achseln und musterte die Frau, die auf ihn zukam. Der Trenchcoat und die weit geschnittene Hose ließen sie schlank wirken, sie trug trendige schwarze Skechers und hatte ihr dunkelrotes Haar zum Zopf geflochten. Ein paar lose Strähnen lockten sich um ihre glatten Wangen und die Stirn. Ihr Mund war groß und schön geschwungen. Ihre blauen Augen strahlten klug und entschlossen.
    Niedlich , sendete Dante.
    Luciens warnender Blick verfinsterte sich, als er an der Frau vorbeiging und sich hinter den Thron stellte. Gefährlich , schoss er zurück.
    Dante grinste.
    Die Agentin trat auf das Podest. »Dante?«, rief sie.
    Trotz der Musik konnte Dante sie hervorragend hören, unternahm aber nichts gegen ihr Schreien. Er nickte. Sie fasste in ihre Tasche und zog ein schmales Etui heraus, das sie aufklappte.
    »Special Agent Wallace«, rief sie. »FBI.«
    Dante beugte sich weiter vor, berührte den Ausweis und ließ seinen Blick von dem Foto zum ernsten Gesicht der Frau wandern, dann wieder zu dem Foto zurück und erneut zu ihr. Sie roch sauber und klar – wie Salbei, wie die Stadt nach einem starken Regen.
    »Gutes Bild.« Er ließ den Dienstausweis los und sah wieder ihr Gesicht an. »Ich habe allerdings schon mit der Polizei gesprochen. «
    Agent Wallace ließ den Ausweis wieder in ihre Tasche fallen. »Das ist mir bekannt. Das hier ist eine davon unabhängige Untersuchung«, rief sie. »Ich finde es …«
    Under Pressure beendeten ihr Stück mit einem langen Feedback und einem letzten buschtrommelartigen Schlagzeugwirbel.
Dann wurde es im Club stockdunkel, so dass die Band unbemerkt den Käfig verlassen konnte. Das Getöse des vollen Clubs – Schreie, Rufe und das Surren Hunderter von Unterhaltungen – erfüllte die Finsternis. Nach einer Weile gingen die schwachen Lichter wieder an und zeigten einen leeren Käfig.
    Agent Wallace fuhr in einer etwas normaleren Lautstärke fort: »Ich finde es seltsam, dass mich Mr. De Noir glauben machen wollte, Sie seien nicht da.« Sie wich seinem Blick nicht aus.
    Dante zuckte die Achseln. »Die wenigsten wissen, wo ich mich gerade aufhalte. Ich komme und gehe, wie es mir gefällt. «
    »Gibt es

Weitere Kostenlose Bücher