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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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werdende blaue Flammen leuchteten und züngelten um sie herum. Lucien hörte Dantes Gesang und den gleichmäßigen Herzschlag, er roch die chemischen Substanzen, die durch sein Blut flossen. Das Herz der Agentin hingegen raste wie rennende Schritte auf Asphalt.
    Mit einem Satz stand Lucien neben seinem betäubten Sohn und der Frau, die ihm so viel bedeutete – die ihm so viel bedeutete, dass er bereit war, seine Sicherheit aufs Spiel zu setzen,
um sie zu retten. Aber war er im Grunde nicht immer so gewesen?
    Das war eines der Dinge, die Lucien an Dante am meisten schätzte und liebte – sein mitleidiges Herz. Trotz all der Qualen und Torturen, denen Moore ihn ausgesetzt hatte, war es ihr doch nie gelungen, ihm sein Mitgefühl zu rauben oder seinen Geist zu brechen. Er war verletzt, ja, und vielleicht würden einige der Wunden nie ganz verheilen. Aber er würde überleben, und er würde lieben.
    Lucien sah Genevieve in jeder liebevollen Tat Dantes, in jeder Freundlichkeit, die er zeigte. In diesem Moment glaubte Lucien seine lachende, dunkelhaarige, kleine Genevieve zu erblicken.
    Aber was die Frau betraf, die sie umgebracht hatte …
    Lucien drehte sich um und beobachtete, wie sich Moore von Jordans Körper befreite. Ihre Hand griff nach der Spritze in ihrem Hals. Sie riss sie heraus. Blut troff aus dem Einstich. Als ihr Blick an Luciens Körper nach oben wanderte, erstarrte sie.
    Sie wurde leichenblass, und ihre Finger, die bereits nach dem Metallstück in ihrem Bauch gefasst hatten, hielten inne.
    Jordans Lippen, auf denen blutiger Schaum stand, verzogen sich zu einem Lächeln. Er schloss die Augen.
    »Erinnern Sie sich an Genevieve Baptiste? «, fragte Lucien und kniete sich neben Dante. »Die Mutter meines Sohnes?« Er hob Moores Waffe und schleuderte sie den dunklen Gang hinunter, so dass sie außer Sichtweite schlitterte.
    Johannas Gesicht war leichenblass vor Entsetzen. Ihre Augen weiteten sich. »Ihr … Sohn?«, flüsterte sie.
    »Oui, mon fils«, antwortete Lucien. Als er Heather ansah, schlug diese die Augen auf. »Aber Sie haben meine Frage nicht beantwortet: Erinnern Sie sich an Genevieve Baptiste? «
    Lucien legte einen Arm um Heathers Schulter und zog sie hoch, so dass sie sich sitzend gegen die Wand lehnen konnte.
Sie hielt den Blick auf Dante gerichtet; es widerstrebte ihr anscheinend, ihn loszulassen. Lucien berührte sie mit einer Kralle unter dem Kinn. Sie fixierte ihn mit schockgeweiteten Augen.
    »Alles wird gut«, versprach er.
    Sie holte tief und zitternd Luft und zuckte dann mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. Lucien strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Ihre Wunde blutete zwar nicht mehr, aber sie brauchte ärztlichen Beistand. Das Beruhigungsmittel hatte Dante davon abgehalten zu Ende zu bringen, was er begonnen hatte.
    »Ich warte«, sagte Lucien.
    »Ja … ich … ich erinnere mich an sie«, stammelte Johanna Moore heiser. Sie riss sich die Feile aus dem Bauch, und das Instrument fiel laut klirrend zu Boden.
    Lucien fuhr sich mit einer Kralle übers Handgelenk. Blut trat aus. Er sah Moore von unten herauf an. »Sagen Sie ihren Namen.«
    »Genevieve Baptiste«, hauchte Moore. »Das wusste ich nicht. Sonst hätte …«
    »Still«, sagte Lucien und nahm Dante in die Arme.
    Moore schloss den Mund.
    Lucien presste sein blutendes Handgelenk an Dantes Lippen. Der Blutgeruch weckte Dantes vampirische Instinkte, und er saugte an der Wunde, um die heilende Flüssigkeit in sich aufzunehmen. Lucien wusste, dass er damit nicht völlig dem Betäubungsmittel entgegenwirken konnte, aber es würde den Effekt zumindest mindern.
    Er hob den Kopf und starrte Moore an. »Ich kenne die Akte. Ich habe die CD gesehen. Ich weiß, was Sie Dante angetan haben. Ihm und seiner Mutter – meiner großen Liebe.«
    Die Frau wandte den Blick ab. Mit bebender Hand fuhr sie sich durchs blonde Haar.
    Warum hast du uns verlassen?

    Lucien empfand bitterste Reue. Vielleicht verdiente er es, dass Dante ihn hasste.
    Genevieve, ich bin jetzt bei unserem Sohn. Er ist in Sicherheit.
    Er nahm sein Handgelenk von Dantes Mund, beugte sich vor und küsste ihn, um ihm mit jedem Atemzug neue Energie zu geben. Innerlich drängte er seinen Sohn, wieder zu sich zu kommen.
    Wach auf, Kind. Es ist Zeit, Rache zu nehmen.
    Es ist Zeit, dich von der Vergangenheit zu befreien.
    Dante schlug die Augen auf. Sie waren weit und goldumrandet.
     
    »Räche deine Mutter«, flüsterte Lucien, »und nimm Rache für dich selbst.«
    Dante schob

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