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01 - Schatten der Könige

01 - Schatten der Könige

Titel: 01 - Schatten der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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ihm wich.« Er atmete tief ein, und umklammerte Mazarets Umhang. »Ein Schamane! Mein Meister hat einen von ihnen getötet, aber wir konnten nicht wissen, dass sich noch einer vor uns verbarg …« Medwin erschauerte. »Die arme Terzis … reicht mir Euren Arm, Mylord, ich bitte Euch. Ich muss mich um sie und den Erzmagier kümmern.«
    Torwachen halfen Bardow und Terzis bereits auf, als Mazaret Medwin zu ihnen führte. Terzis saß auf dem Boden, hatte die Hände vor ihr Gesicht geschlagen und schluchzte.
    »Medwin hat mir gesagt, dass Guldamar tot ist«, sagte Mazaret zu Bardow. »Stimmt das?« Der Erzmagier war aschfahl und ausgelaugt. »Ich habe mich in der Schlacht vorhin erschöpft und konnte nur schwach fühlen, was Guldamar zugestoßen ist, aber ja, leider ja … Ich fürchte, er ist von uns gegangen.«
    »Wie konnte das passieren, Bardow?«, erkundigte sich Medwin.
    Bardow wirkte benommen. »Das weiß ich nicht genau. Er war bei Dow Korren und hat ihm geholfen …«
    »Dow Korren?«, unterbrach ihn Mazaret.
    Bardow erzählte ihm rasch, wie er den Schamanen von der Westmauer zu einem Stadthaus verfolgt hatte, dort in einen Kampf mit ihm verwickelt wurde und nur durch das Eingreifen von Guldamar und Dow Korren gerettet wurde.
    »Korren behauptete, seine Gefährten seien gefangen genommen worden, und dass er sie suchen und sie befreien wolle.« Der Erzmagier rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Ich habe darauf bestanden, dass Guldamar ihn begleitet, und nun …«
    »Gebt Euch nicht die Schuld für das, was diese hinterhältige Schlange getan hat,« sagte jemand. Kodel tauchte mit Tauric an seiner Seite auf. »Nord-Cabal hat unsere Pläne mehr als einmal durchkreuzt.« Mazaret reagierte gereizt auf Kodels Auftauchen, konzentrierte sich jedoch auf das dringlichere Problem.
    »Wie viel genau wisst ihr über Guidamars Tod?«, fragte er Medwin. »Habt Ihr eine Ahnung, wo er stattgefunden hat? War es in der Stadt oder außerhalb der Mauern?«
    »Das ist schwierig, denn es ging so schnell …« Der Magier schloss die Augen und legte eine Hand auf sein Kinn und seinen Mund.»… In der Stadt… Im Schatten … Dem Schatten eines großen Gebäudes …« »Im Schatten von Bäumen«, sagte Terzis, und alle richteten ihre Blicke auf sie. Sie saß jetzt mit hoch erhobenem Kopf da und starrte ins Leere. »Hohe, alte Bäume in der Nähe einer hohen Mauer…« »Der Nordwall«, erklärte Medwin.
    »Ausgezeichnet«, sagte Mazaret. »Wir sollten die Stelle ohne Schwierigkeiten finden …« »Der Schamane«, fuhr Terzis fort. Ihre Stimme klang leise und eintönig, während sie und Medwin sich gegenseitig anstarrten. »Er hat Angst, alle haben Angst, der Verräter Korren, die angeheuerten Söldner…«
    »… die Gefangene in einem Karren …«, murmelte Medwin.
    »… eine junge Frau …«
    »… gebunden, geknebelt und betäubt…«
    »Alael!«, stieß Tauric hervor.
    »Dann starb er.« Terzis liefen wieder die Tränen über das Gesicht. Bardow trat neben sie, Medwin kniete sich vor sie hin, und während Mazaret und Kodel nach ihren Pferden riefen, fassten die Magier sich in stiller Trauer an den Händen.
    Der Boden außerhalb des Nordwalls von Sejeend fiel sanft zu Gehölzen von wildem Apfel und Johanniskrautbüschen ab. Ein Karrenweg folgte der baufälligen Mauer und gabelte sich, bevor er die nordwestliche Ecke erreichte. Eine Gabelung führte weiter bis auf die Hauptstraße nach Norden, der andere senkte sich in eine mit Büschen bestandene Schlucht, bevor er zu den dicht bewaldeten Hügeln und den von Nebel verdeckten Gipfeln des Rukang-Massivs emporlief.
    Kurz vor der Weggabelung warteten zwei Reiter und starrten auf die Spuren von Füßen, Hufen und Karrenrädern, welche den feuchten Boden eine Weile zuvor aufgewühlt hatten. Alle Abdrücke hatten ihren Ursprung an einer aufgebrochenen Tür in der Stadtmauer, deren Mörtel und Steine, die sie blockiert hatten, jetzt in einem Schutthaufen davor lagen.
    Eine verhüllte Gestalt trat aus der Tür und schob die Zweige eines Kletterdorns zur Seite. Bardow klappte seine Kapuze zurück, sah sich um und runzelte die Stirn.
    »Sind sie immer noch nicht zurückgekehrt?«
    Medwin saß auf seinem Pferd und schüttelte den Kopf, während Tauric neben ihm gerade etwas sagen wollte, als er Hufgetrappel hörte. Bardow drehte sich um und sah, wie Mazaret und Kodel aus der Schlucht heraufritten. Als die Gefährten diese Stelle erreicht hatten, hatte Kodel sofort die Wagenspur

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