01 - So nah am Paradies
Menschen in Erfahrung bringen ließen.
„Ich bin es nicht gewöhnt, jemanden in der Küche um mich zu haben." Eine schwache Erklärung. Sie griff sich wieder schmutziges Geschirr, um ihre Hände und ihre Gedanken mit Routinetätigkeit abzulenken. „Dort ist die Spülmaschine. Lächerlich, dass die Jungen so ein Theater machen, wo sie doch nichts weiter machen müssen, als sie ein- und wieder auszuräumen."
„Wir könnten ihren Widerwillen etwas lindern, indem ich einmal pro Woche koche und Sie das Geschirr übernehmen."
Sie starrte ihn an. „Sie kochen?"
„Überrascht?"
Keiner der Männer, die Alana in ihrem Leben gekannt hatte,
konnte einen Herd von einer Geschirrspülmaschine unterscheiden. „Wenn man allein lebt, ist es wahrscheinlich hilfreich."
Er dachte an seine Ehe und lachte wenig amüsiert auf. „Selbst wenn nicht, ist es hilfreich." Als er das Geschirr in die Maschine einräumte, klapperte sie leicht. „Die Spülmaschine ist etwas altersschwach."
„Sie läuft." Alana verschwieg, dass sie sie gebraucht gekauft und mit viel Schweiß und aufgeschürften Knöcheln allein aufgestellt hatte.
„Sie müssen es wissen." Er schloss die Tür.
„Aber für mich klang es, als hätten sich einige Schrauben gelockert. Wenn Sie wollen, könnte ich einmal nachsehen."
Es gab vieles, was nachgesehen werden musste.
Und es würde auch geschehen, wenn das
Manuskript fertig und der Rest des Honorars auf ihrem Konto verbucht sein würde. „Ich glaube, Sie wollen sich lieber einen Plan für Ihre Arbeit aufstellen." Alana ging zur Kaffeemaschine und goss, ohne Dorian zu fragen, zwei Tassen ein. „Die beste Zeit für mich wäre am späten Vormittag oder am frühen Nachmittag. Aber ich werde versuchen, anpassungsfähig zu sein."
„Das passt mir gut." Er stellte sich mit seiner Tasse dicht neben Alana an den Herd. Er meinte, einen Duft von Regen aus ihrem Haar wahrnehmen zu können. Sie stand unbeweglich, und er konnte sich selbst in ihren Augen widerspiegeln sehen. Und dann sah er nichts anderes mehr. Und plötzlich spürte er einfach nur den Wunsch, ihr Haar zu berühren, das ihr auf die Schultern fiel. Sie trat zurück. Dadurch löste sich sein Spiegelbild in den Augen auf und der Wunsch, sie zu berühren.
„Wir frühstücken früh." Konzentrier dich auf den Alltag, befahl sich Alana selbst. Dann würde es keinen Platz für solche plötzlichen und heftigen Gefühlsregungen in ihr geben. „Die Kinder müssen den Schulbus um halb acht erreichen. Wenn Sie also ein Spätaufsteher sind, müssen Sie sich allein behelfen."
„Ich komme schon klar."
„Ich bin dann im Stall, aber gegen zehn müsste ich fertig sein."
Was zum Teufel machte eine Frau mit den Händen einer Künstlerin morgens eineinhalb Stunden lang im Stall? „Gut, dann halten wir zehn fest."
Die innere Spannung war verflogen, als sie das Geschäftliche be
sprachen, und Alana konnte ihre Tasse Kaffee genießen, die für heute Abend ihre letzte sein würde.
„Die Abende sind natürlich für die Kinder reserviert.
Sie gehen um halb neun ins Bett. Wenn es noch etwas Wichtiges gibt, können wir es auch noch anschließend erledigen. Normalerweise erledige ich meinen Papierkram auch immer am späten Abend."
„Ich auch." Sie hatte ein reizendes Gesicht, weich, warm und offen, mit einem kleinen Zug von Reserviertheit um den Mund. Ein Gesicht, das einen Mann die Hinterlist der Frauen vergessen lassen konnte, wenn er nicht wachsam war. Dorian war ein sehr wachsamer Mann.
„Alana, eine Frage. Warum haben Sie das Showbusiness aufgegeben?"
Jetzt lachte sie tatsächlich. Es war ein warmes, direkt sinnliches Lachen. „Haben Sie uns je gesehen? Die O'Hara-Drillinge, meine ich."
„Nein."
„Sonst hätten Sie auch nicht gefragt."
Es war schwer, Menschen zu widerstehen, die über sich selbst lachen konnten. „So schlimm?"
„Oh, schlimmer, viel schlimmer." Sie spülte ihre Tasse im Spülbecken aus. „Ich muss jetzt einmal nach den Jungen sehen. Wenn sie so lange so still sind, werde ich unruhig. Bedienen Sie sich mit dem Kaffee. Der Fernseher ist im Wohnzimmer."
„Alana." Dorian war mit dem bisher Erreichten überhaupt nicht zufrieden. Er spürte deutlich, dass hier nichts so war, wie es schien. Alana sah ihn ruhig an. „Ich beabsichtige, Sie verstehen zu lernen
- richtig."
Sie spürte einen leichten Stich. „Ich bin nicht so vielschichtig, wie Sie anzunehmen scheinen.
Außerdem sind Sie hier, um über Chuck zu schreiben."
„Das
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