Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

01 - So nah am Paradies

Titel: 01 - So nah am Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Dorian körperlich gearbeitet hatte, und entsprechend spürte er bald seine Muskeln. Alana hatte ein Kofferradio aufgestellt und sang während der Arbeit.
    Er ignorierte sie - oder versuchte es wenigstens.
    Noch nie hatte sie mit einem Mann gearbeitet. Oh, es gab Mr. Pe- trie, dachte sie, als sie sich kleine Schweißperlen von der Stirn wischte. Aber der war etwas anderes. Chuck hätte nicht einmal den kleinen Finger im Stall gerührt. Und ihr Vater ... Der Gedanke erweckte Al- anas Heiterkeit. Immer, wenn Frank Xavier O'Hara zu Besuch auf der Farm war, hatte er gerade dann etwas Wichtiges zu tun, wenn Arbeit anstand. Nun, er ist ein Künstler, nahm Alana ihn in Schutz.
    Die Farm passte nicht zum Lebensstil der restlichen O'Haras. Zu Chucks hatte sie auch nicht gepasst. Aber sie passte zu ihr und zu ihren Kindern. Und nur das zählte. Wenn sie auch überall Kompromisse machen musste, wegen des zu ihr und ihren Kinder passenden Lebens würde sie keinen Zoll nachgeben.
    Dorian blickte auf, als Alana die Box neben ihm betrat. „Warum machen Sie nicht erst Ihre Seite fertig?"
    „Das habe ich schon." Sie schaufelte den Mist in die Karre.
    Dorian sah sich erst verstohlen, dann offen um.
    Alanas drei Boxen waren sauber mit frischem Heu ausgelegt. Er hatte kaum mit der dritten begonnen.
    „Sie arbeiten schnell", murmelte er.
    „Reine Routine!" Da sie männlichen Stolz noch nie nachvollziehen konnte, machte sie sich auch jetzt keine Gedanken darüber.
    „Ich habe gesagt, ich übernehme diese Seite."
    „Ja, ich bin Ihnen auch dankbar für Ihre Hilfe." Sie lud noch eine Schaufel voller Mist auf und umfasste dann die Griffe der Karre.
    „Lassen Sie sie stehen."
    „Sie ist voll. Ich ..."

    „Stellen Sie das verdammte Ding hin." Er warf die Mistgabel ins Heu und ging zu Alana. Wut, männliche Wut ... Obwohl Alana davon seit Jahren verschont geblieben war, erinnerte sie sich noch daran. Vorsichtig ließ sie die Griffe der Karre los. „Ich will nicht, dass Sie sich mit dem Ding abschleppen, wenn ich dabei bin."

42
    ■■■■■■■■■■■■■

So nah am Paradies
    „Aber ich ..."
    „Sie schleppen sich nicht mit zwanzig Pfund Pferdemist ab, wenn ich dabei bin." Er packte die Griffe der Karre. „Verstanden?"
    „Vielleicht." Ruhig ergriff Alana wieder ihre Mistforke und stützte sich auf sie. „Ich kann mich also abschleppen, wie ich will, wenn Sie nicht dabei sind?"
    „Richtig."
    „Das ist lächerlich."
    Dorian murmelte etwas Unverständliches.
    Kopfschüttelnd trat Alana hinaus, um die Pferde zurückzuholen.
    Nach diesem Ausbruch arbeiteten sie schweigend weiter. Schließlich musste nur noch der Hengst versorgt werden.
    „Ich führe ihn hinaus." Alana verbarg ein Halfter hinter ihrem Rücken und öffnete zunächst die obere Hälfte der Tür zur Box. „Er ist launisch. Aber dir macht es nichts aus, im Stall zu sein, nicht wahr, Thunder?" Vorsichtig öffnete sie die Tür ganz und trat in die Box. Der Hengst tänzelte zurück und musterte sie, doch sie sprach beruhigend weiter auf ihn ein. „Im Frühjahr kannst du auf der Weide he-rumspringen und dich mit den zwei schönen Stuten amüsieren." Sie legte das Halfter um seinen Hals und hielt ihn fest, als er ärgerlich den Kopf hin und her warf.
    „Reizbar", bemerkte Dorian.
    „Ja. Man hält sich besser fern von ihm. Er schlägt gern aus und ist dabei nicht wählerisch."
    Dorian trat zur Seite. Thunder wollte sich aufbäumen, doch Al- anas tadelnde Worte brachten ihn davon ab. Sie tadelt ihn in der gleichen Art, dachte Dorian, als sie das Pferd aus dem Stall führte, wie ihre Söhne. Dann nahm er wieder die Mistforke und machte sich verbissen an die Arbeit.
    Als Alana zurückkam, war er fertig.
    „Diese Art von Arbeit scheint Ihnen nicht fremd zu sein."
    Da er seine Jacke ausgezogen hatte, konnte sie die festen Muskeln auf seinen Unterarmen sehen. Er gab ihr eine Antwort, die sie aber nicht hörte, weil ihre Gedanken sich darum drehten, wie sich diese kräftigen Arme anfühlen würden. Es war schon so lang, so unglaublich lang her, seit...
    Sie riss sich zusammen und streichelte eine der Stuten. „Haben Sie Pferde gezüchtet?"
    „Kühe." Dorian verteilte das frische Heu in der Box. „Wir haben Milchwirtschaft betrieben, aber es gab auch immer einige Pferde. Einen Stall habe ich allerdings nicht mehr ausgemistet, seit ich sechzehn war."
    „Offensichtlich haben Sie es nicht verlernt." Sie nahm Dorians Forke und hing sie an ihren Haken.
    „Es ist Bens

Weitere Kostenlose Bücher