Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

01 - So nah am Paradies

Titel: 01 - So nah am Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
werden.
    Lassen Sie sie mit Fragen über ihren Vater in Ruhe."
    Er sah sie an. Sie war eine Frau, die von ihrem Aussehen und ihrer Stimme einen weichen Eindruck vermittelte. Doch er hatte das deutliche Gefühl, sie würde Krallen zeigen, wenn sie ihre Kinder bedroht fühlte. „Das hatte ich auch vor. Wahrscheinlich sind sie auch beide noch zu jung, um sich groß erinnern zu können."
    Du würdest überrascht sein, dachte sie, nickte aber. „Dann verstehen wir uns ja."
    „Noch nicht. Noch lange nicht, Mrs. Rockwell."
    Sein Blick war ihr ein wenig zu eindringlich. Wie viel von sich selbst würde sie ihm gezeigt haben, wenn seine Arbeit beendet sein würde? Es war ein Risiko, auf das sie sich eingelassen hatte. „Ich schicke Ihnen einen der Jungen, wenn das Essen fertig ist."
    Als Alana das Zimmer wieder verlassen hatte und die Treppe hinunterging, fröstelte sie plötzlich. Wie gern würde sie jetzt ihre Familie anrufen, die beruhigenden Stimmen ihrer Eltern hören oder Carries sarkastische. Alana fuhr sich durchs Haar.
    Sie könnte auch Maddy anrufen und sich einige ihrer Rundumschläge über das Leben im
    Allgemeinen anhören. Terence konnte sie nicht erreichen. Der große Bruder stromerte irgendwo durch Europa oder Afrika oder der Himmel wusste, wo.
    Ich kann sie nicht anrufen, erinnerte sich Alana dann, als sie wieder in der Küche war. Sie würden alle sofort kommen, wenn sie auch nur das Gefühl hätten, dass sie gebraucht wurden. Sie konnte sich nicht einfach wieder in den Schoß der Familie fallen lassen. Sie war Alana Rockwell, Mutter zweier Söhne, für die sie sorgen musste, die sie erziehen musste und für die sie Verantwortung trug.
    Nachdem das Vieh versorgt war und die Jungen widerstrebend Gesicht und Hände gewaschen hatten, schickte Alana Chris hoch, um Dorian zum Essen zu holen.
    „Ich tue es." Bens Angebot kam schnell und war für ihn ganz untypisch. Als Alana ihn fragend ansah, zuckte er die Schultern. „Ich wollte sowieso hoch."
    „Ich muss doch keine Pilze essen?" Chris kletterte schon auf seinen Stuhl.
    „Nein."
    „Du fischst sie mir heraus?" „Ja."
    „Aber alle. Wenn ich auch nur einen esse, wird mir schlecht."
    „Verstanden." Alana sah auf, als Ben wieder mit Dorian erschien. „Setzen Sie sich." Sie füllte den Salat in die Salatschüsselchen.
    „Ich will keinen", meinte Ben, als er sich auf seinen Stuhl setzte.

    „Aber dein Körper. Hier, Chris, nicht ein Pilz."
    „Falls doch, werde ich ..."
    „Ja, ich weiß." Sie füllte eine dritte Schüssel und stellte sie vor Dorian. „So, wenn ihr jetzt ..." Als sie Dorians verschmitzt lächelndes Gesicht sah, fühlte sie sich ertappt. „Oh, Entschuldigung", meinte sie mit einem Blick auf seinen Salat. „Es ist mir wohl schon in Fleisch und Blut übergegangen, das Essen auf die Teller auszuteilen."
    Während des Essens plapperte Chris munter mit vollem Mund. Ben stocherte in seinem Salat und beobachtete Dorian aus den Augenwinkeln.
    Merkwürdig, dachte Alana. Was war das für ein Blick? Misstrauisch? Verstimmt?
    Und plötzlich merkte sie, dass Dorian auf Chucks früherem Platz saß. Sicher, er hatte dort nur selten gesessen, aber es war sein Platz gewesen. Ob Ben sich daran erinnerte? Er war knapp drei Jahre alt gewesen, als sein Vater das letzte Mal hier gewesen war. Knapp drei und doch manchmal schon so schrecklich erwachsen.
    Ein Ellbogen stieß Alana in die Rippen, und sie zuckte zusammen. „Was?"
    Ben schob seine Salatschüssel zur Seite. „Ich habe gesagt, dass ich ihn fast aufgegessen habe."
    „Oh." Sie ergriff den Schöpflöffel, um ihm Chili con Carne auszuteilen.
    „Ich kann das selbst."
    Automatisch begann sie ihm auszuteilen, als sie Dorians Blick auffing. Irgendetwas veranlasste sie, den Topf an Ben weiterzureichen. Ärgerlich auf sich selbst, setzte sie sich zurück.
    Auch Dorian füllte sich auf und probierte dann.

    Entweder war es köstlich, oder er war am Verhungern. „Die Jungen haben mir erzählt, dass Sie einige Pferde besitzen."
    „Ja, wir züchten Morgans. Benutze deine Serviette, Chris."
    „Züchten?" Dorian konnte es gerade noch verhindern, bekleckert zu werden, als Chris' Löffel in den vollen Teller fiel. „Ich wusste gar nicht, dass Sie das machen."
    „Leider wissen das viele nicht. Aber das wird sich ändern. Verstehen Sie etwas von Pferden?"
    „Er hatte einen Trawer", trumpfte Chris auf.
    „Einen Traber." Ben verdrehte den Blick und wäre sich mit dem Ärmel über den Mund gefahren, wenn er

Weitere Kostenlose Bücher