01 - So nah am Paradies
viel erreichen können, aber er hat in seinem Leben die falschen Ent-Scheidungen getroffen. Es ist an der Zeit, dass ich dazu stehen muss, die richtigen getroffen zu haben.
Und dafür muss ich dir danken."
„Ich nehme deine Dankbarkeit an, aber ich wollte eigentlich auf etwas anderes hinaus. Willst du nicht wissen, worüber Ben und ich während deiner Abwesenheit gesprochen haben?"
Sie sah auf ihr Glas hinunter. „Ich dachte, du würdest es mich wissen lassen, wenn du es wolltest." Dann blickte sie auf und lächelte. „Und wenn nicht, dann könnte ich es jederzeit aus Ben herausbekommen."
„Das ist wieder eine der Eigenschaften, die ich an dir mag."
Sie sah ihn tief und gar nicht mehr ruhig an.
„Dorian, heute Morgen, als du geschrien hast, da hast du zu mir gesagt ..."
„Dass ich dich liebe. Ist das ein Problem für dich?"
Sie hielt ihr Glas mit beiden Händen, aber wich seinem Blick nicht aus. „Wenn ich das selbst nur wüsste."
„Lass es mich dir erklären, wie ich es Ben erklärt habe." Er stellte sein Glas ab, nahm dann ihres und stellte es auch zurück auf die Platte. „Ich habe ihm erzählt, dass ich seine Mutter liebe. Und dass das für mich etwas Neues sei, mit dem ich nicht genau umzugehen wisse. Ich sagte, dass ich einige Fehler gemacht habe, aber hoffe, er könne sie mir verzeihen."
Er fuhr ihr durchs Haar und ließ die Hand dann kurz auf ihrer Wange liegen. „Ich sagte, ich wisse ein wenig darüber, wie man eine Farm zu führen habe, aber hätte überhaupt keine Erfahrung als Ehemann und als Vater, doch ich wolle es versuchen."
Ihre Augen waren groß geworden, und die ganze Verletzlichkeit ihres Wesens stand so klar in ihnen geschrieben, dass er Alana an sich ziehen und ihr versprechen wollte, sie vor allem zu beschützen.
Aber Alana gegenüber sollte er keine übereilten Versprechungen machen. Übereilte Versprechungen hatte sie früher schon bekommen, und sie waren gebrochen worden. Und eine zweite Chance sollte sich besser auf Vertrauen aufbauen. „Willst du mir eine Chance geben, Alana?"
Sie konnte nicht schlucken, sie glaubte sogar, nicht einmal mehr atmen zu können. „Was hat Ben gesagt?"
Lächelnd berührte er wieder ihre Wange. „Er hat gesagt, es klinge nach einer wirklich guten Idee."
„Das finde ich auch." Sie warf sich in seine Arme.
„O Dorian, das finde ich auch."
Vielleicht war es Dankbarkeit, die er spürte, vielleicht auch Erleichterung. Doch damit einher ging ein Gefühl, endlich nach Hause gekommen zu sein. „Du darfst nur nicht auf die Idee kommen, dir Kühe anschaffen zu wollen."
„Nein. Keine Kühe, ich verspreche es." Als sie lachte, presste er seinen Mund auf ihren. Alles war da - Liebe, Vertrauen, Hoffnung. Es gab im Leben eine zweite Chance, und sie hatten ihre gefunden.
„Alana." Er könnte sie stundenlang einfach so halten.
„Mmm-hmm?"
„Meinst du, wir können deinen Vater dazu überreden, auf unserer Hochzeit zu tanzen?"
Sie sah ihn mit strahlend lachenden Augen an.
„Versuche bloß nicht, ihn daran zu hindern."
- ENDE -
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