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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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was schief. Statt dass ich in meinem eigenen Kopf nach etwas Furchteinflößendem suche, kommt am Ende irgendetwas aus den Gedanken desjenigen, dem ich gerade gegenüberstehe, heraus.“
    „Und mit Furcht einflößend meinen Sie eine kleine alte Oma?“
    „Eine kleine alte italienische Oma.“
    Okay, da war was dran.
    „Danke“, fuhr er fort, „aber ich, äh, ich glaube wirklich nicht, dass das etwas für mich ist.“ Er gab mir den Flyer zurück.
    Dabei streifte seine Hand meine und er wurde allen Ernstes rot. Mir kam der Gedanke, dass er doch ein schwererer Brocken sein könnte, als ich angenommen hatte.
    Hallo? Vampire hypnotisierten und intrigierten und waren bedrohlich und sahen - in meinem Fall jedenfalls - wirklich heiß aus und trugen die allerneueste Donna-Karan-Handtasche mit Perlen in Hellmokka. Sie wurden nicht rot.
    Mein Blick wanderte über Grandma Reißzahn, von seinen abgeschlappten braunen Latschen, seine unsagbar nichtssagende beige Khakihose empor, über sein gelbes Hemd mit verdeckter Knopfleiste, bei dem oben das weiße Unterhemd herausschaute, bis zu seinem runden Gesicht und den wässrig blassblauen Augen.
    Offensichtlich war er Mitte, Ende dreißig gewesen, als er seine Jungfräulichkeit verloren und aufgehört hatte zu altern. Der Art und Weise nach zu schließen, wie er meinem Blick auswich und immerfort rot wurde, konnte das noch nicht mehr als ein paar Jahre zurückliegen.
    „Wie alt sind Sie?“
    „Eintausendsechsunddreißig.“
    „Ich weiß ja, dass die meisten jungen Vampire noch keinen Gedanken an die Zukunft verschwenden und an die Fortsetzung der Blutlinie, aber ... Was haben Sie gerade gesagt?“
    „Ich bin eintausendsechsunddreißig.“ „Jahre?“
    Er nickte - und ich stand für ein paar Augenblicke einfach nur wie erstarrt da.
    Eine U-Bahn donnerte an uns vorbei und kam mit lautem Quietschen zum Stehen. Die Türen glitten auf und einige Leute verließen den Wagen. Eine ältere Frau, die mehrere Einkaufstüten in den Armen hielt, kam mit laut klackernden Absätzen an mir vorbei. Der Geruch von billigem Haarspray stahl sich wie eine massive Dosis Riechsalz in meine Nase.
    Langsam ließ der Schock nach, der gegen meine Schläfen hämmerte, und machte einer ganz hervorragenden Idee Platz. (Habe ich schon erwähnt, dass mir die besten Gedanken kommen, wenn ich unter Stress stehe? Es hat irgendwas mit dem erhöhten Druck zu tun, der durch eine bevorstehende Katastrophe erzeugt wird, sei es Krieg, Hungersnot oder das Anstecken des Namensschildchens von Moe's, das meine Kreativität so richtig in Schwung bringt.)
    Das war definitiv eine Zehn auf meinem Das-ist-mir-jetzt-zu-hoch-O-Meter.
    Doch zugleich konnte ich nicht verhindern, dass es mir vor Erregung abwechselnd heiß und kalt über den Rücken lief.
    Das war es.
    Die Goldader.
    Der älteste, ahnungsloseste, versagerischste Vampir der Welt (besser gesagt der einzige versagerische Vampir der Welt, weil einfach alles im Wesen eines Vampirs mit einem Versager absolut unvereinbar ist).
    Wenn es je jemanden gegeben, hatte, der dringend ein Leben nach dem Tode und eine Gefährtin brauchte, dann war es dieser Typ.
    Und ich war genau die Richtige, um ihm zu helfen. Schließlich stehe ich auf Happy Ends. Eine Verfechterin der L-i-e-b-e. Mit dem unerschütterlichen Glauben an Beziehungen, selbst wenn ich in den vergangenen hundert Jahren nicht eine einzige anständige Beziehung hatte.
    Als überzeugte, eingefleischte Romantikerin musste ich ihm einfach helfen.
    Die Tatsache, dass er hervorragende PR für meine Firma sein und der gesamten blutsaugenden Gemeinschaft beweisen würde, dass ich mein Handwerk verstand, was die Partnervermittlung betraf, war nur eine dicke, fette Kirsche, die auf meinem köstlichen Green Apple Martini schwamm.
    Ich lächelte. „Eintausend Jahre alt, was?“
    „Und sechsunddreißig.“
    „Also, dann.“ Mein Lächeln wurde noch breiter. „Heute ist Ihr Glückstag. Wir bieten einen fünfzigprozentigen Rabatt für alle an, die über eintausendfünfunddreißig sind.“
    Die braunen, wolligen Mammuts, die wohl seine Augenbrauen darstellen sollten, wanderten nach oben. „Wirklich?“
    Er war offensichtlich ebenso geizig wie unattraktiv.
    „Der halbe Preis für eine komplette Beratung und vier potenzielle Gefährtinnen und außerdem übernehmen wir die Rechnung für Ihre erste offizielle Verabredung.“ Mein Lächeln war jetzt so breit, dass ich fürchtete, mein Gesicht könnte entzweigehen. „Alles was Sie

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