01 - Suche bissigen Vampir furs Leben
sagen.“
„Welches Wort? Cockerdudel? Aber sie ist nun mal einer. Ein
„Ich weiß. Ich möchte es einfach nur nicht mehr hören.“
Er warf mir einen seltsamen Blick zu. „Sie ist wirklich wunderschön. Ich habe sie jetzt seit zehn Jahren und sie hat zehn Hundeschauen gewonnen. Nicht dass mir diese Wettbewerbe an sich wichtig wären. Ich melde sie nur an, um in meiner Freizeit was zu tun zu haben.“
„Das ist ein tolles Hobby. Meine Mutter hat mindestens ein Dutzend Freundinnen, deren ganzer Lebensinhalt Hundeschauen sind.“ Natürlich zogen die meisten von ihnen größere Rassen vor. Dobermänner, Doggen, Huskys - also die Art von Hunden, die Cockerdudel zum Frühstück verspeisen. Aber darum ging es hier nicht. „Hunde vorzuführen ist eine wunderbare gemeinsame Basis. Dazu kommt die Anziehungskraft des Animalischen. Und außerdem ist es ein Wettkampf. Ich bin sicher, es gibt massenhaft weibliche Vampire, die darauf stehen.“
„Was ist mit Sammelalben? Wissen Sie, ich sammle die Fotos und Schleifen und alle Sachen von Britneys Auftritten und hebe sie in verschiedenen Alben auf. Das ist auch so ein Hobby von mir.“ Er hielt den Beutel mit seinen Einkäufen von Moe's hoch. „Dafür sind auch all die Sachen hier.“ Seine Augen leuchteten vor Aufregung auf. „Ich habe sogar eine Zickzackschere gekauft, um die Ränder der Bilder zu verschönern.“
Ich klopfte ihm auf die Schulter. „Ich sag's nicht weiter, wenn Sie es nicht tun.“
„Ich schätze, Sammelalben sind kein sehr männliches Hobby.“
„Nicht mal annähernd. Also, was machen Sie so beruflich?“
Er zuckte mit den Schultern. „Nicht sehr viel heutzutage. Früher war ich in der Immobilienbranche und hab ein paar ziemlich gute Investitionen getätigt, aber in der letzten Zeit habe ich eigentlich nichts mehr gemacht.“
„Immobilien also?“
„Meiner Familie gehört eine ganze Menge Land, da wo wir herkommen.“
„Sie haben Landbesitz in Frankreich?“ Er nickte. „Welche Gegend?“
„So ziemlich alle.“ Ihm fiel wohl meine fassungslose Miene auf. „Das geht zurück auf Napoleon. Den ersten. Wir haben immer zusammen Schach gespielt.“
„Wie war doch gleich Ihr Name?“
„Deville. Francois Deville.“
Der Name löste einen Alarm in meinem Kopf aus, die Hände begannen mir zu zittern. Ich war nicht einfach nur zufällig auf einen richtig alten Versager gestoßen. Ich war zufällig auf den richtig alten Versager gestoßen. Aus der ältesten Familie in Frankreich. Und der reichsten. Und das bedeutete eine ganze Menge, wenn man bedachte, dass wir Vampire generell nicht gerade am Hungertuch nagen.
„Wo ist denn Ihre Familie? Brüder? Schwestern?“
„Die meisten sind noch in Paris. Meine Eltern leben auf dem Land.“
„Sehen Sie sie ab und zu?“
Er schüttelte den Kopf. „Sie haben mich nicht so gerne um sich. Ich bin so eine Art schwarzes Schaf.“
„Ach, was Sie nicht sagen.“ Mannomann, was für eine Überraschung.
„Glauben Sie wirklich, dass Sie eine Ewige Gefährtin für mich finden können?“, fragte er nach längerem Schweigen mit leiser Stimme.
Erwartungsvoll.
Abgesehen von Sammelalben und Cockerdudeln war der Typ schon irgendwie süß.
Auf eine armselige, verzweifelte, abartige Art und Weise.
In meiner Brust bildete sich ein Knoten und ich fühlte mich plötzlich finster entschlossen. „Darauf können Sie wetten. Ich müsste Sie natürlich erst mal ein bisschen aufmotzen.“ Ich schob ihm eine Haarsträhne aus der Stirn und versuchte ihn mir als Brad Pitt à la Troja vorzustellen.
Okay, vergessen wir Brad Pitt.
Vielleicht eher ein junger George Clooney.
Alles klar, George kam auch nicht in Frage. Aber es gab ja immer noch Matt Damon.
Ich kniff die Augen zusammen, sodass Franks Bild zu verschwimmen begann.
Das war's. Definitiv eher Matt Damon.
Irgendwie.
„Wir müssen auf jeden Fall die ein oder andere kleine Veränderung vornehmen. Das gehört alles zu Ihrem VIP-Service-Paket.“
„Veränderung?“ Er griff sich ins Haar. „Meinen Sie, ich müsste sie mal schneiden lassen?“
„In Form bringen lassen“, berichtigte ich. „Und färben.“ „Sie wollen meine Haare färben?“
Seinem Gesichtsausdruck zufolge hätte man meinen können, dass ich ein kleines Folter-Festival mit Knoblauch und der ersten American-Idol-CD
vorgeschlagen hätte. „Eine kosmetische Gesichtsbehandlung brauchen Sie auch. Kontaktlinsen vielleicht.“
Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß
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