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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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aber offensichtlich auch gut amüsierten. Ein Pärchen saß an einem Tisch in meiner Nähe, sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und unterhielten sich angeregt. Ein anderes stand in der Schlange am Büfett. Wieder ein anderes stand am Rand der Tanzfläche und sah Jeff dabei zu, wie er Mrs Wilhelm mit einer überaus eleganten Bewegung hintenüber beugte. Der ganze Saal applaudierte. Langer Rede kurzer Sinn: Niemand hatte bisher irgendjemanden anders in Stücke gerissen.
    Sogar noch besser: Ich war meiner Mutter bislang bloß einmal für dreißig Sekunden über den Weg gelaufen. Ihre Aufgabe war es gewesen, die Einladungen am Eingang zu kontrollieren. Sie hatte Francis kurz und gründlich von oben bis unten gemustert und mir ein schmallippiges „Interessantes Kleid, Liebes“ gegönnt. Mit anderen Worten: Du hättest etwas anderes anziehen sollen.
    Seitdem hatte ich nichts mehr von ihr gehört oder gesehen. Yo, Baby!
    „Wilson ist hier.“ Die Feststellung folgte auf ein Schulterklopfen von hinten.
    Ich drehte mich um und erblickte Nina Zwei, die überaus nervös wirkte.
    Und scharf.
    Sie war meinem Rat gefolgt und hatte ihrem konservativen Image den Laufpass gegeben. Sie trug ein leuchtend rotes Kleid, das bis in schwindelerregende Höhen geschlitzt war und ein ebenso schwindelerregendes Dekollete zeigte. Es schmiegte sich an Kurven, von denen ich gar nicht gewusst hatte, dass sie überhaupt existierten. Ihr Haar hatte sie mit einem rubinbesetzten Kamm hochgesteckt. Um ihren schlanken Hals trug sie eine passende Kette, die im Kerzenlicht funkelte und blitzte, sobald sie sich bewegte.
    „Er ist hier“, wiederholte sie.
    „Du hast mir doch gesagt, ich soll ihm ein Date beschaffen.“
    „Aber doch nicht hier. Nicht am selben Abend, an dem ich auch jemanden Neues kennenlerne.“
    „Wie läuft denn dein Date?“ Ich starrte an ihr vorbei zu dem gut gekleideten Mann hinüber, der neben einem der Champagnerbrunnen stand.
    Er war groß, dunkel und sah wirklich gut aus. Ich hatte ihn in einem der Fitnessstudios getroffen. Er war ein gebürtiger Vampir, der am besten nachdenken konnte, wenn er sich auf dem Laufband abmühte. Er hob sein Glas in unsere Richtung, bevor er einen Schluck trank.
    „Er ist nett, denke ich. Hier drinnen ist es so laut, dass wir uns noch gar nicht richtig unterhalten konnten. Nicht dass es viel gäbe, worüber wir uns unterhalten könnten.“
    „Er ist Steueranwalt und du bist Buchhalterin. Da muss es doch etwas geben, worüber ihr euch unterhalten könnt.“
    „Er hat sich auf Körperschaftssteuer spezialisiert.“
    „Und dein Vater besitzt eine Körperschaft, also ein Unternehmen, um dessen Buchhaltung du dich kümmerst. Für mich klingt das nach jeder Menge erstklassigen Themen für eine Unterhaltung.“
    „Er mag die Oper nicht.“ Noch bevor ich gut für ihn sagen konnte, fügte sie hinzu: „Und davon, sein Geld selbst anzulegen, hält er auch nichts. Er findet, der Markt wäre dafür im Augenblick zu instabil.“
    In anderen Worten: Er war nicht Wilson, alias der Vampir, den sie laut eigener Aussage nicht leiden konnte.
    Ich wandte meine Aufmerksamkeit Mr Harvey zu, der ein paar Meter weiter entfernt an der Bar stand, die Hände in die Hosentaschen gestopft, den Blick unverwandt auf den Steueranwalt gerichtet, statt auf den attraktiven Rotschopf neben sich.
    Ayala Jacqueline Devanti. Sie war die Tochter einer der Freundinnen meiner Mutter und der perfekte weibliche Vampir. Wunderschön. Gebildet. Ein Orgasmus-Quotient, der es sogar mit meinem aufnehmen konnte (nicht hoch genug, um sie als Rekordhalterin zu qualifizieren, aber doch ausreichend, um sie zu einer sehr begehrten Frau zu machen). Und sie sehnte sich verzweifelt danach, endlich eine Familie zu gründen und so ihren Beitrag zur Rasse der Vampire beizutragen.
    Wilson wirkte eher eifersüchtig als interessiert.
    Ich lächelte. „Vergiss die Oper. Und die Investiererei. Geh zurück zu deinem Begleiter und fordere ihn zum Tanzen auf.“
    „Ich kann nicht tanzen.“
    „Umso besser, dann bitte ihn, es dir beizubringen.“ Auf ihren zweifelnden Blick hin tätschelte ich ihr den Arm. „Du brauchst Wilson nicht.
    Was du brauchst, ist: dich einmal so richtig zu amüsieren und ihm zu zeigen, dass du ihn nicht brauchst.“
    Sie starrte mich eine ganze Weile an, bevor es ihr endlich zu dämmern schien.
    „Meinst du?“
    „Ich weiß es. Jetzt geh schon. Und mach deine Sache gut.“ Ich sah Nina Zwei hinterher, als sie zu ihrem

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