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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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erreichte.
    Schmerz durchbohrte meine Schulter und packte meinen gesamten Körper.
    Ich sah auf einmal nur noch verschwommen. Mein Puls dröhnte mir in den Ohren und übertönte fast das Geschrei, das um mich herum ausbrach.
    In den nächsten Sekunden lief alles wie in Zeitlupe ab. Meine Knie gaben nach und der Boden stürzte mir entgegen. In meinem Kopf hallte ein lautes rrritsch wider und ich fühlte kühle Luft an meiner bloßen Haut. Mich durchfuhr der flüchtige Gedanke, dass meine Mutter recht gehabt hatte: Ich hätte wirklich etwas anderes tragen sollen.
    Dann wurde alles um mich herum schwarz.

18

    „Lilliana?“
    Der Name drang durch den schwarzen Nebel, der mich gefangen hielt.
    „Kannst du mich hören? Öffne die Augen, Liebes. Ich bin's, Maman.“ Maman.
    Mit einem Ruck wurde ich in die Vergangenheit zurückkatapultiert. Ich war wieder acht Jahre alt. Meine Mutter weckte mich zu meinem Unterricht bei Jacques. Mein Leben war ganz einfach. Es drehte sich ausschließlich um das Konjugieren von Verben und das Puppenspiel mit den Ninas. Keine Sorgen.
    Kein Stress. Keine Stromrechnung.
    „Ich wusste gleich, als ich sie in diesem Plastikmüll eingeschweißt sah, der sich Kleid schimpft, dass irgendetwas Schlimmes passieren würde.“
    Ich riss die Augen auf. Ende der Illusion.
    „Da bist du ja“, rief meine Mutter.
    Sie schwebte gleichsam über mir, während mir drei wichtige Dinge zugleich auffielen. Erstens, ich lag flach auf dem Rücken auf einem der Tische im Ballsaal. Zweitens, ich war in die Tischdecke eingewickelt. Und drittens, ich war in die Tischdecke eingewickelt! Irgendjemand hatte mir die Tischwäsche übergelegt und die Enden unter meine Arme gestopft. Meine Füße, die nach wie vor in den Michael-Kors-Sandalen steckten, baumelten über den Tischrand. Meine Zehennägel glitzerten leuchtend rosa im Schein der Kerzen.
    „W-was ist passiert?“
    Meine Mutter sah mich mit derselben missbilligenden Miene an wie vor langer Zeit, wenn ich etwas auf meine neuen Petticoats verschüttet hatte. „Du wärst um ein Haar gestorben, das ist passiert. Was ist denn bloß los mit dir?
    Man rennt doch nicht einfach in das spitze Ende eines Holzpflocks!“
    Mit einem Mal fiel mir alles wieder ein und ich erinnerte mich an Wilson. Und den Werwolf. Und den Pfahl ...
    Ohmeingott. Ich war gepfählt worden!
    Ich starrte auf das zusammengefaltete Handtuch, das meine Schultern bedeckte. Blut war hindurchgesickert und hatte den Stoff hellrot gefärbt. Mein Magen drehte sich um und meine Hände zitterten.
    „Ich .. „ Ich schien keine Luft mehr zu bekommen. Zu meinem Glück musste ich das auch nicht. Aber ich musste einen Kloß hinunterschlucken, der annähernd die Größe von Texas hatte.
    „Du hast wirklich Glück gehabt, Fräulein“, sagte mein Vater. Er blickte auf mich herab, sein Gesicht stellte eine schwarze Maske aus Wut und Sorge dar.
    „Ein paar Zentimeter weiter rechts - und es wäre aus mit dir gewesen.“
    Ich bemühte mich verzweifelt, etwas zu sagen, aber meine Zunge war so schwer. Ich musste die schreckliche Wahrheit unbedingt erfahren. „Mein Kleid?“, gelang es mir mit krächzender Stimme zu fragen.
    „Die Seitennaht ist komplett aufgeplatzt, und als du hingefallen bist, hat sich das Kleid endgültig in seine Einzelbestandteile aufgelöst.“
    Also jetzt blieb mir so richtig die Luft weg. Vergessen war die Tatsache, dass ich nackt vor einem riesigen Ballsaal voller Vampire dagestanden (beziehungsweise dagelegen) hatte. Wir reden hier immerhin über Christian Dior.
    Ich bemühte mich einige Sekunden lang, diese Nachricht zu verdauen; Sekunden, in denen mir ein Dutzend weiterer Fragen durch den Kopf schössen.
    „Was ist mit dem Werwolf ?“
    „Den haben deine Brüder hinausbegleitet.“
    Na, das hätte ich mir denken können.
    Ich erinnerte mich noch vage daran, dass Max vor mir auftauchte und Jack mir den Pflock aus der Schulter zog. Rob war auch irgendwie dabei gewesen, zusammen mit Francis.
    „Oh nein. Oh nein. Oh nein. OH NEIN!“
    Ich hörte noch einmal seine Stimme in meinem Kopf und blinzelte wie besessen, um wieder aus meinen tränenden Augen sehen zu können.
    „Francis?“
    „Dein Begleiter?“ Mein Vater starrte nach links und ich folgte seinem Blick zu Francis, der in der Ecke saß, von einem halben Dutzend weiblicher Vampire umzingelt. „Deine Mutter und ich, wir waren zunächst gar nicht so angetan, als wir ihn zum ersten Mal sahen - er hat eine etwas merkwürdige

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