01 - Suche bissigen Vampir furs Leben
Beide schrecklich allein, selbst wenn sie es nie zugeben würden.
Deshalb hatte ich zwei gebürtige Vampire für sie reserviert, die DED
angerufen hatten, nachdem sie meine Karte in ihrem Fitnessstudio bekommen hatten. (War ich fleißig oder was?)
Das wahre Problem, und der Grund, warum ich über eine ganze Stunde vollkommen in Panik vor meinem Kleiderschrank verbracht hatte, war der, dass meine Eltern dort sein würden. Und meine Brüder. Und auch noch jeder andere Vampir, der seinen Stammbaum ohne Weiteres bis in die Steinzeit zurückverfolgen konnte.
Das war sie. Meine Chance zu glänzen. Zu beweisen, dass ich mein Metier beherrschte. Irgendwie. Francis hatte der krönende Höhepunkt werden sollen, aber in seiner gegenwärtigen Verfassung war das offensichtlich vollkommen ausgeschlossen.
Dank Dirkst hatte sich seine Hautfarbe zwar in eine Art Goldorange verwandelt, aber nach wie vor war er eher Tony der Tiger als ein gebräunter Adonis. Das war's dann mit meinen Fantasien von wegen „Lil ist ein Genie“, die ich mir während all der schlaflosen Tage ausgemalt hatte (wenn ich mir nicht gerade vorstellte, wie Ty und ich es am Strand trieben).
Demzufolge würde sich meine Mutter also vermutlich kaum überschlagen, um mich dafür um Verzeihung zu bitten, dass sie nicht an mich geglaubt hatte (Fantasie Nummer zwei). Aber ich erwartete zumindest widerwillige Akzeptanz.
Was meiner Meinung nach sowieso tausendmal besser war als irgendwelche nutzlosen Schuldgefühle.
„Ich kann das nicht“, ertönte eine tiefe Stimme hinter der geschlossenen Schlafzimmertür.
Ich hatte unterwegs in Brooklyn Halt gemacht, um Francis abzuholen, und saß jetzt auf dem Sofa in seinem Wohnzimmer, Britney zu meiner Linken und die Zwillinge zu meiner Rechten. Ich wartete darauf, dass er das neue Hemd anzog, das ich unterwegs noch für ihn besorgt hatte.
„Oh doch, Sie können“, entgegnete ich. Ich schob einen der Zwillinge beiseite, stand auf und ging zu der geschlossenen Tür hinüber. „Alles wird wunderbar klappen.“
„Sie haben mich doch gesehen. Wer würde in diesem Zustand schon mit mir ausgehen wollen?“
„Ich!“, antwortete ich - und die Tür ging auf. Trotz seiner Hautfarbe sah er gut aus. Er trug eine schwarze Hose und sein neues Hemd. Seine schwarzen Schuhe glänzten. Sein Haar hatte er mit Gel zurückgekämmt und - ich streckte meine Hand aus und zerzauste seine Haare. Schon besser.
„Sie sind mein Date?“ Ich nickte, während ich eine widerspenstige Strähne bearbeitete, die ihm in die Stirn gefallen war. „Ein Mitleids-Date.“
„Das ist alles andere als ein Mitleids-Date.“ Als er mir einen Blick zuwarf, der mehr als deutlich ausdrückte, was ihm gerade durch den Kopf ging („Verarschen kann ich mich selbst.“), zuckte ich die Achseln. „Na gut, es ist ein Mitleids-Date, aber nicht so eins, wie Sie denken. Genau genommen sind Sie derjenige, der sich meiner erbarmt. Wenn ich dort ohne Begleitung auftauche, habe ich nicht einen Moment Ruhe vor meiner Mutter.“ Mit seinen Haaren war ich inzwischen fertig, und mir fiel auf, dass er nicht rot geworden war. Jedenfalls nicht so, dass man es hätte sehen können.
Nennen Sie mich ruhig Wundertäterin.
„Dann brauchen Sie also mich?“
Ich erinnerte mich an Thirsten und Theodore und wurde mit einem Mal von Verzweiflung überwältigt. „Mehr als jemals zuvor.“ Ein seltsamer Blick trat in seine Augen und meine Verzweiflung verflog auf der Stelle. Ich wich ein Stückchen zurück. „Aber nicht, dass Sie jetzt auf dumme Ideen kommen. Ich weiß, dass ich scharf und absolut unwiderstehlich bin“, vor allem in dem heißen Ensemble des heutigen Abends, das aus einem eng anliegenden, trägerlosen, goldfarbenen Kleid und einem Paar goldener Michael-Kors-Sandalen bestand, die mich drei Anzahlungen von Kunden gekostet hatten, „aber zwischen uns, da läuft nichts.“ Außerdem hatte ich mir das Tiffany-Armband von Nina Eins geliehen. Stellen Sie sich dazu noch ein Paar große Kreolen und einen Hauch meines neuen Bronzers vor .. und voila - ein Anblick zum Anbeißen. „Sie sind nicht mein Typ.“
Er zuckte die Achseln. „Weil ich wie Garfield aussehe.“
„Weil Sie ein Klient sind.“ Und keine schwarzen Jeans tragen und keinen Cowboyhut, und eine Sig Kaliber. 40 haben Sie auch nicht. Schon wieder diese böse Stimme. „Die orangene Farbe ist nur das Tüpfelchen auf dem i.“
„Also, auch wenn es ein Mitleids-Date ist“, fuhr ich fort, „werden Sie
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