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01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

Titel: 01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Leben gerettet, und wahrscheinlich rettet er dich gerade erneut .
    Er zog sie hoch und hielt sie bei der Hand. Den Blick auf ihr Gesicht gerichtet, vermied er es, ihren nackten Körper anzuschauen. Angelica hörte, wie sich eine weitere Frau erhob. Sie hatte es geschafft! Jetzt war sie so gut wie sicher.
    Erleichtert ließ sie sich von Alexander aus dem Saal führen. Beide schwiegen, bis sie das Gästezimmer erreicht hatten, das man ihr zuvor zugewiesen hatte.
    Trotz der Dunkelheit stürzte Angelica sofort zum Schrank, riss ihr Nachthemd heraus und zog es hektisch an. Alexander trat derweil ans Fenster und blickte hinaus.
    Nun wurde ihr die ganze Aufregung zu viel: der Vampirjäger, diese roten Augen, das Blut … aufschluchzend sank sie mit dem Rücken an der Wand herab und umschlang ihre Beine.
    Dicke Tränen kullerten lautlos unter ihren geschlossenen Lidern hervor.
    Alexander kam sogleich zu ihr und hob sie hoch. Sie schlang die Arme um seinen Hals und ließ sich von ihm zum Bett tragen, wo er sich hinsetzte und sie zärtlich auf seinen Schoß nahm.
    »Es ist vorbei«, flüsterte er und streichelte ihren Rücken, ihr Haar, ihre Arme. Sie klammerte sich noch fester an ihn. Sie brauchte seine Wärme, seinen Trost, sie brauchte ihn.
    Nachdem sie ein paar Mal tief Luft geholt hatte, wurde sie ein wenig ruhiger. Jetzt war alles gut. Alexander war bei ihr, sie war in Sicherheit.
    Mit tränennassem Gesicht blickte Angelica zu ihm auf.
    »Ich …« Abermals versagte ihr die Stimme, und die Gefühle drohten sie zu überwältigen. Sie wusste nicht, wie anfangen, was zuerst sagen.
    Alexander streichelte ihr übers Haar.
    »Du bist müde, du solltest jetzt schlafen.«
    Aber Angelica wusste, dass es nicht Schlaf war, was sie brauchte. Mehr als alles andere brauchte sie ihn, jetzt, in diesem Moment, in dieser Nacht.
    »Es ist vielleicht dumm, aber ich fürchte mich nicht mehr«, gestand sie leise.
    »Du brauchst dich auch nicht zu fürchten, wenn ich bei dir bin, Angelica, das habe ich dir doch schon gesagt.«
    Nachdenklich zupfte sie an seinem Umhang.
    »Und wenn dich nun eine andere vor mir genommen hätte?«
    Ein schrecklicher Gedanke. Dann hätte sie zu einem fremden Vampir gehen und vor diesem niederknien müssen. Sie hätte mit einem Fremden weggehen und, ja, was tun müssen?
    Als Alexander nichts sagte, fragte sie: »Was machen die alle, nachdem sie den Raum verlassen haben?«
    Alexanders Augen bohrten sich einen Moment lang in die ihren, dann schaute er wieder aus dem Fenster. »Sie feiern das Leben.«
    Angelica wusste, was er damit meinte, hatte es auch geahnt, sich aber bis jetzt nicht eingestehen wollen. »Und du hättest mich ganz allein gelassen, wenn dich eine andere Frau ausgewählt hätte?«
    Er schaute sie nicht an, aber sie spürte, wie er sich versteifte.
    »Das wäre nicht passiert.«
    »Und wieso nicht? Ich glaube, diese Blondine wollte zu dir.« Angelica war so erschöpft, dass sie noch nicht einmal Eifersucht verspürte.
    »Niemand hätte es gewagt, dich anzufassen. Sie wussten, dass du mir gehörst.«
    Ihm gehörte . Er hatte gelogen, damit man sie in Ruhe ließ. Aber dass dies im Grunde gar keine Lüge war, wusste er natürlich nicht.
    »Deine Verlobung wird selbstverständlich gelöst.«
    Sie schaute jäh zu ihm auf, aber er hielt den Blick immer noch abgewandt. Das war das erste Mal, dass er ihre Verlobung erwähnte. Aber was meinte er damit? Es war keine Frage … es konnte keine Frage sein. Genau das hatte sie sich doch gewünscht, oder? Vielleicht hatte er doch nicht gelogen, als er behauptete, dass sie ihm gehörte.
    »Dann glauben die anderen also, dass wir ›das Leben feiern‹?«
    Alexander nickte.
    »Gehört das zur Zeremonie?«
    Er nickte abermals, diesmal jedoch zögerlicher.
    Angelica biss sich auf die Lippe und überlegte sich ihre nächsten Worte sorgfältig. Sie wollte ihn, daran gab es keinen Zweifel. Sie wollte in seinen Armen sein, wollte, dass er sie küsste, bis sie an nichts mehr denken musste, weder an den Jäger noch an die Zeremonie, an nichts außer an ihn und was er sie fühlen machte. Ja, sie wünschte sich, ihm zu gehören.
    Kein Zurück mehr.
    »Dann missachtest du gerade eure Gesetze.«
    Alexander schaute sie an, und im Mondschein, der zum Fenster hereinfiel, konnte sie deutlich das Erstaunen auf seinen Zügen ausmachen.
    »Was willst du damit sagen?«
    Sie wusste nicht, was über sie gekommen war. Vielleicht war es eine Nachwirkung der Ängste, die sie im Wald und

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