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01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

Titel: 01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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bewahrheiteten sich: Er war wahnsinnig.
    Zunächst merkten wir natürlich nichts. Deine Mutter vor allem wollte es nicht wahrhaben. Aber ich wusste es! Ich habe ihn beobachtet, wie er sich nachts heimlich aus dem Haus schlich und in den Wäldern herumgeisterte. Ich hab ihn gesehen … Ich habe deine Mutter wieder und wieder gewarnt, dass er ihr eines Tages gefährlich werden würde, aber sie wollte nicht auf mich hören.«
    Lady Dewberry sah sie mit brennendem Blick an. »Sie wollte nicht auf mich hören.«
    Nach ein paar tiefen Atemzügen fuhr ihre Tante etwas gefasster fort: »Aber wir sind alle noch einmal mit heiler Haut davon gekommen. Graham ist eines Tages einfach verschwunden. Als deine Mutter schließlich jede Hoffnung aufgegeben hatte, gab sie nach und kehrte mit mir nach London zurück. Damals erkannte ich noch nicht, warum sie es so eilig damit hatte. Aber sechs Monate, nachdem sie Dimitri Belanow geheiratet hatte, wusste ich Bescheid.«
    »Was meinst du?« Angelica konnte nicht länger an sich halten. Nein, sie wollte das alles nicht glauben.
    »Sie ist deinetwegen zurückgegangen, Angelica. Sie wusste, dass nur eine rasche Heirat dich davor bewahren konnte, vaterlos aufzuwachsen.«
    »Was?« Die Frage war ein Flüstern, nicht mehr.
    »Ach, meine Liebe!« Lady Dewberry beugte sich vor und nahm Angelicas Gesicht in beide Hände. »Meine Liebe! Sei dankbar, dass du so normal geworden bist. Was für ein Glück, was für ein Glück! Wenn du wüsstest … dein Vater, er war ein Monster!«
    Angelica riss ihr Gesicht zurück und sprang auf. Ihre Gedanken rasten. Das alles ergab keinen Sinn!
    Alexander, dachte sie verzweifelt. Er würde wissen, was zu tun war … er würde wissen, was das zu bedeuten hatte.
    »Ich muss gehen.« Schon war sie bei der Tür, ohne sich darum zu kümmern, wie unhöflich sie sich verhielt.
    »Wo willst du hin? Angelica, warte!« Ihre Tante streckte den Arm aus, wollte ihr nacheilen, aber Angelica war bereits fort. Ohne nach rechts oder links zu sehen, rannte sie durch die Diele, vorbei an dem verblüfften Herrings, aus der Tür, zum Eingangstor, wo Kiril auf sie wartete.
    »Ich muss sofort zu Alexander.« Ohne auf seine Antwort zu warten, kletterte sie in die Droschke. Kiril folgte.
    »Das geht nicht, Prinzessin. Alexander würde …«
    »Bitte!«
    Sie schrie es fast, und Kiril fuhr erschrocken zurück.
    »Bitte, Kiril, bring mich zu ihm.«
    Kiril schwieg einen Moment, dann beugte er sich aus dem Fenster und nannte dem Kutscher eine Adresse, die sie nicht verstand. Als sich die Kutsche in Bewegung setzte, sank Angelica ins Polster zurück und schloss die Augen.
    Es konnte nicht sein. Ihr Vater war nicht ihr Vater. Graham - ein schottischer Lord war ihr Vater. Und er war ein Monster?
     
    »Was hat sie hier zu suchen?«, fragte Alexander zornig, den Blick ausschließlich auf Kiril gerichtet, Angelica ignorierend.
    Als die beiden hereingekommen waren, als er Angelica so unerwartet gesehen hatte, war seine erste Reaktion überwältigende Freude gewesen. Am liebsten hätte er alle rausgeworfen und sie so lange geküsst, bis sie nichts dagegen gehabt hätte, wenn er sie gleich hier, auf dem Boden, nähme.
    Und genau deshalb musste sie schleunigst wieder verschwinden.
    »Ich muss mit dir reden.«
    Kiril hob die Hände und wich zurück, sodass Alexander nichts anderes übrig blieb, als sie anzusehen. Gott, sie war so schön. Bei näherem Hinsehen merkte er allerdings, wie besorgt sie aussah.
    »Was ist passiert?«
    Angelica schaute sich um. Überall standen Vampire an langen Tischen, über diverse Stadtpläne gebeugt. »Können wir irgendwo allein miteinander reden?«
    Alexander packte sie beim Arm und führte sie in ein Hinterzimmer.
    »Also, was ist?«
    »Ich bin heute früh nach Hause gefahren, um meinen Bruder zu sehen, wie ich dir sagte, aber Mikhail war nicht da.«
    Mit kaum verhohlener Ungeduld wartete Alexander, dass sie fortfuhr.
    »Ich habe auf ihn gewartet, als plötzlich Lady Dewberry auftauchte. Und sie … sie hat mir gesagt … sie hat mir gesagt, dass mein Vater gar nicht mein Vater ist!«
    Alexander presste, um Beherrschung bemüht, seinen Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger zusammen.
    »Angelica, was redest du da?«
    »Meine Mutter war bereits schwanger, als sie Dimitri Belanow geheiratet hat, schwanger von einem anderen!«
    »Verstehe.«
    Er versuchte es zumindest.
    Warum machte sie bloß so ein Wesens? Nun ja, es musste wohl ein Schock sein, so etwas zu erfahren,

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