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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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Philippe seine Lippen auf ihren Hals legte. Und
als seine Hand ihre Brust suchte und sie drückte, rief sie: »Wirst du noch
nicht eifersüchtig, Damien?«
    »Er
überlegt es sich gerade«, antwortete Freddy.
    »Gebt
mir Bescheid, wenn sich sein Gesicht grün färbt«, rief Marianne, schlang die
Arme um Philippes Hals und erwiderte seinen Kuss mit solcher Hingabe, dass
Damien sich jetzt doch aufgerufen fühlte, ein wenig Eifersucht zu zeigen.
Schließlich hatte er sie seit drei Tagen nicht gesehen und davor eine ganze
Woche lang jede Nacht mit ihr geschlafen. Er versuchte die Krallen des
grünäugigen Monsters zu zeigen, das angeblich in ihm schlummerte; aber das war
ihm noch nie gelungen. Er konnte nicht einmal so tun, als ob. Bedauern war das
einzige Gefühl, das ihn zur Zeit beherrschte - ein Bedauern, dass er in
den letzten fünf Jahren seinem Vater immer ähnlicher geworden war, während sich
seine Freunde treu blieben und die gleiche sorglose Bande wie früher waren.
    Damien
ließ die Karten auf den Tisch fallen. Das Spiel war vergessen. Vom Wein und
Essen hatte er Kopfschmerzen bekommen. Er brauchte frische Luft. Mariannes
Lachen und Freddys Kichern ging ihm auf die Nerven. Werdet erwachsen, hätte er
ihnen am liebsten zugerufen. Statt dessen entschuldigte er sich und ging aus
dem Zimmer.
    Draußen
lehnte er sich gegen eine Mauer und schloss die Augen. Ja, er wurde seinem
Vater wirklich immer ähnlicher. Zum Henker mit Randolf! Warum musste er sterben
und ihm das antun! Die Verpflichtung, den Besitz von Braithwaite der
Familiendynastie zu erhalten, lauerte wie ein Geier in jeder dunklen Ecke des
alten Hauses, hinter jeder Skulptur, jedem Gemälde, jeder antiken Kostbarkeit
in den fünfundsiebzig Räumen des Herrenhauses. Am liebsten wäre er nun in den
Park gegangen, hätte seine Grabrede gehalten und sich durch sein »symbolisches«
Begräbnis von der Bande verabschiedet. Aber er wehrte sich gegen die
Beschränkungen, die ihm sein Titel auferlegen würde. Er sehnte sich nach seiner
Plantage in Vicksburg, nach der kühlen, feuchten Erde, die ihm bei der Arbeit
an den Fingern klebte, nach der Sonne, zu der er jetzt das Gesicht hätte
emporheben können, damit sie ihn wärmte. Er sehnte sich nach der Freiheit, sein eigener Herr sein zu können und sich nicht so benehmen zu müssen, wie es
die englischen Peers von ihresgleichen erwarteten ...
    »Entschuldigung,
Mylord«, ertönte Jewels furchtsame Stimme aus dem Schatten.
    Ohne
die Augen zu öffnen, sagte Damien: »Ja, was ist?«
    »Es ist
das Mädchen, Sir. Ich bin auf ihr Zimmer gegangen, um nach dem Rechten zu
sehen, und da ... «
    »Mädchen!«
    »Die
junge Dame aus Caldbergh, Mylord.«
    »Ah.«
Er öffnete die Augen. »Was ist mit ihr?«
    »Sie war
nicht in ihrem Bett, Mylord, und ... «
    »Nicht
in ihrem Bett?«
    »Nein,
Mylord.«
    Er
wartete. »Nun ... ? Wo ist sie, Jewel?«
    »Auf
der Hintertreppe, Mylord. Ich denke, Sie sollten dorthin kommen.«
    Er
folgte Jewel zur Hintertreppe. Als erstes bemerkte er ein Paar schlanker weißer
Beine. Sein Blick wanderte von den Zehen über die Waden und Knie hinauf zu den
Schenkeln, wo das Nachthemd zusammengeknüllt zwischen ihren Beinen klemmte. Von
den Hüften aufwärts war sie in Dunkelheit getaucht. Er versuchte zu erkennen,
ob sie tot oder bewusstlos war oder nur fest schlief. Neben ihr stand ein
Teller mit Soße und Fleischresten.
    »Soll
ich jemanden holen, Mylord?« fragte Jewel.
    »Ich
bin doch hier, oder nicht?« erwiderte er.
    »Ja,
Mylord. Ich meinte doch nur ... «
    »Ich
weiß, was Sie meinten, Jewel.« Er sah sie streng an und sagte: »Sie können
gehen, Jewel. Ich werde die junge Dame selbst auf ihr Zimmer bringen.«
    »Ja,
Mylord.« Mit einem Knicks hüpfte Jewel die Treppe hinunter und verschwand.
Damien starrte noch eine lange Sekunde auf Bonnie, bevor er sich auf ein Knie
niederließ und sie auf seine Arme hob.
    Ihr
Kopf lag an seiner Schulter, und er spürte ihre Wärme durch sein dünnes
Batisthemd, das plötzlich Soßenflecken aufwies. Damien bemühte sich sehr, eine
zornige Miene aufzusetzen, obwohl ein Lächeln um seine Mundwinkel spielte.
»Das war sehr dumm«, sagte er leise. »Du hast dir zwar den Bauch
vollgeschlagen, wie ich sehe; aber dafür wirst du morgen bezahlen müssen. Das
geschieht dir recht, Bonnie.«
    Er trug
sie in ihr Zimmer und legte sie ins Bett. Er steckte die Decke um sie herum
fest und zog sie bis zu ihrem Kinn hinauf. Er, fragte sich, wie alt sie sein
mochte. Vierzehn?

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