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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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Korridor über den Fußboden glitt, und das Zirpen eines
Vogels vor dem Fenster waren die einzigen Geräusche, die die Stille in der Bibliothek
durchbrachen. Während sich Damien auf einen Brief von seiner Schwester zu
konzentrieren versuchte, stand sein Onkel am Fenster und genoss seine Zigarre
und sein fünftes Glas Port. Miles betrachtete die Bücher in den Regalen und
entschied sich schließlich für Attila, der Hunnenkönig - sein Aufstieg
und sein Untergang.
    Damien
sah zu, wie sein Halbbruder das Buch durchblätterte, und sagte: »Ein passendes
Nachschlagewerk für dich, Kemball. Wenngleich du den Hunnenkönig eher zaghaft
finden wirst, wenn du ihn mit deinen eigenen Idealen vergleichst.«
    Richard
verschluckte sich fast an seinem Port.
    »Oh,
das hast du aber gut gesagt, Dame«, erwiderte Miles lächelnd. »Sehr gut. Aber
ich bin es doch nicht, der Bonnie auf den Knien herumrutschen und die Fußböden
von Braithwaite schrubben lässt. Ich lasse sie auch nicht die Schweinekoben
reinigen und die Pferdeställe ausmisten. Ich könnte fast schwören, dass du
Rache an diesem Mädchen übst. Was, in Gottes Namen, hat sie denn getan, dass du
sie mit deinem Zorn verfolgst? Ich hab' noch nie einen Mann gesehen, der so
unbarmherzig ist wie du.«
    »Warum
tust du uns nicht allen den Gefallen und besuchst deine Mama in Paris?« gab
Damien zurück. »Du musst dich hier doch schrecklich langweilen.«
    »Tatsächlich
werde ich noch heute Mittag nach York fahren. Ich habe dort etwas
Geschäftliches zu erledigen.«
    Damien
lachte. »Lass dich nicht aufhalten. Nachdem du die Bergwerke von Warwick fast
in Grund und Boden gewirtschaftet hast, hätte ich gedacht, dass du dich von
Geschäften nach Möglichkeit fernhältst.«
    »Du
grollst mir wohl immer noch, weil unser Vater dir die Leitung der Bergwerke aus
der Hand genommen und sie mir übertragen hat, wie? Das war ein schlimmer Schlag
für deinen Stolz, wie? Ich habe den alten Herrn nicht darum gebeten.«
    »Du
hast ihn davon überzeugt, dass du der richtige Mann dafür bist. Ich habe selbst
gehört, wie du auf ihn eingeredet und behauptet hast, ich wäre nicht dafür
geeignet, Verantwortung zu übernehmen.«
    »Ich
habe meinen Job bestimmt besser erledigt als der da.« Miles deutete auf
Richard.
    Schweigen
senkte sich über den Raum. Richard räusperte~ sich und fragte Damien: »Wie geht
es Kate?«
    »Noch
immer ohne Kinder.«
    »Sicherlich
nicht aus Mangel an Versuchen.«
    Damien
lächelte. Kates Ehemann, Lord William Bradhurst, hatte zu seinen engsten
Freunden gezählt, bevor er nach Amerika gereist war. In ihrer Sturm-und-Drang-Zeit,
als sie das schöne Geschlecht »erkundeten«, hatte William von den Jungs den
Spitznamen >Wilhelm, der Eroberer< bekommen.
    »Kate
beabsichtigt, uns einen Besuch abzustatten«, sagte Damien. »Ich freue mich auf
ein Wiedersehen mit ihr.«
    »Sie
ist ein liebenswertes Geschöpf«, murmelte Richard. »Meiner Schwester sehr
ähnlich.«
    Damien
lächelte, als Richard seine Mutter erwähnte.
    »Deine
Mutter war ein Teufelsweib, Damien«, fügte Richard hinzu.
    »Ja,
das war sie.«
    »Mit
dem Herzen einer Heiligen.«
    Miles
knallte das Buch wieder aufs Regal, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    »Stimmt
etwas nicht?« fragte Richard.
    »Der
Dunghaufen wird mir ein bisschen zu groß. Ich sollte mich wohl besser
entschuldigen, bevor ich den Gestank nicht mehr ertragen kann.«
    Richard
fragte überrascht: »Bist du anderer Meinung?«
    Ein
zynisches Lächeln huschte über Miles' Gesicht. »Ich werde mich hüten, der
Gräfin Clarissa den Heiligenschein wegzunehmen.«
    »Das
hätte sie auch nicht verdient. Sie hat sechzehn Jahre ihres Lebens geopfert, um
dich großzuziehen«, erinnerte Richard.
    »Tatsächlich?«
    »Ich kann
deine Einstellung nicht verstehen«, erwiderte Richard mit hochrotem Gesicht.
»Ich habe sie nie verstanden. Als deine eigene Mutter dich hier vor unserer
Tür aussetzte, hat Clarissa dich in diesem Haus aufgenommen. Keine leibhaftige
Mutter hätte sich liebevoller verhalten können als sie.«
    »Ja«,
schnaubte Miles. »Aber sie mochte mich nicht. Sie hat es nur meinem Vater
zuliebe getan.«
    »Bist
du dir da sicher, Miles?«
    »Randolf
und Damien rangierten bei ihr immer an erster Stelle. Das kannst du nicht leugnen.
Es war kein Platz mehr für mich, und ich war der Älteste. Der alte Herr hatte
nicht mal so viel Anstand besessen, meinen Namen in Warwick ändern zu lassen.«
    »Weil
du dem Gesetz nach auch kein Warwick

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