01 - Wie Feuer im Blut
fest,
so dass sie sich ihm nicht entziehen konnte. Erst sacht, dann immer
verlangender küsste er sie, bis sich ihre Lippen unter den seinen öffneten. Sie
hielt still, als er mit der Zunge die weichen Rundungen ihres Mundes erkundete.
Er hörte ein leises protestierendes Murmeln in ihrer Kehle, aber er ignorierte
es. Sein Verstand schickte Warnsignale aus, die sein Körper missachtete. Die
letzten Fasern seiner Zurückhaltung zerrissen, als er merkte, wie sie gegen ihn
sank und seinen Kuss leidenschaftlich erwiderte.
Er hob
ihren Kopf. Ihr Haar, in dem die Wassertropfen wie Perlen glitzerten, gaben ihr
das geheimnisvolle Aussehen einer dem Meer entstiegenen Nymphe. Sie beobachtete
ihn mit bangen, vor Erregung dunklen Augen, und er streifte ihr das Hemd von
den Schultern.
Dann
zog er es ihr langsam aus.
Bonnie
spürte, dass ihre Knie weich wurden. Wie oft hatte sie sich in den frühen
Morgenstunden ausgemalt, wie es wohl sein würde, wenn er sie liebte, aber in
ihrer Phantasie hatte sie nie dieses Gefühl empfunden.
Instinktiv
wußte Bonnie, was er wollte.
Damien
warf ihr Hemd auf den Rand des Beckens. Als sein Blick über ihren Körper
wanderte, murmelte er: »Du bist wunderschön. Aber ich bin sicher, das hat man
dir schon oft gesagt ... !?«
Ihr
Blick wurde rebellisch. »Nein.«
»Wie
konnten deine Liebhaber nur vergessen, dir das ... «
»Ich
hatte noch keinen Liebhaber.«
Sein
Blick verfinsterte sich. »Soll ich das einem Mädchen glauben, dass mich damit
erpresst ... «
»Ich
hatte mit Smythes Erpressung nichts zu tun!«
»Nein?
Er hat sich diese Geschichte von der Vergewaltigung ganz allein ausgedacht?«
Er fasste sie unter das Kinn und zwang ihren Kopf nach hinten. »Sag mir die
Wahrheit oder, bei Gott, ich werde dir jetzt noch den Hintern versohlen!«
»Ja.
Ich habe ihm erzählt, dass Sie mich vergewaltigt haben, weil er mich an einen
Kuppler in London verkaufen wollte, der sich darauf spezialisiert hat, seine
Kundschaft mit Jungfrauen zu versorgen. Ich dachte, wenn ich ihm sage, dass
ich nicht mehr unschuldig bin, würde er dieses Vorhaben aufgeben. Ich wußte
nicht, dass er Sie damit erpressen wollte.«
Damien
betrachtete ihr Gesicht und merkte, dass sie am ganzen Körper zitterte.
»Deine
Jungfräulichkeit kann leicht bewiesen oder als Lüge entlarvt werden«, sagte er
und löste den Bund ihrer Hose.
Mit
einem seltsamen Gefühl der Entrücktheit - fast so, als würde das alles
mit einer anderen Person geschehen -, spürte Bonnie seine Hände über
ihren Rücken gleiten. Damien hielt sie umfangen, liebkoste sie, erfüllte alle
ihre geheimen Wünsche, gab ihr ein Gefühl der Geborgenheit - das Gefühl,
geliebt zu werden. Und das war alles, was sie brauchte: einen Moment der
Erfüllung, und was kümmerte es sie, zum Teufel, was morgen sein würde!
Da war
eine Zärtlichkeit in seinen Augen, die sie aus ihren Träumen kannte. Brachte
er ihr tatsächlich ein so starkes Gefühl entgegen, wie sie es für ihn empfand?
Oder erhoffte sie sich zuviel? Durfte sie ihm ihre Liebe gestehen? Sie konnte
nicht so geschickt mit Worten umgehen. Aber sie konnte - wollte -
ihm zeigen, was sie für ihn empfand ...
Er zog
sie an sich, bis sich ihr Körper vollkommen an den seinen schmiegte. Sie legte
die Arme um ihn, erforschte mit ihren Händen die Wölbungen seiner Muskeln.
Sein Blick wurde wärmer und eindringlicher. Er fuhr mit den Fingerspitzen über
ihre feuchten Wangen und bog ihren Kopf sacht nach hinten. Seine Lippen berührten
die ihren so zärtlich wie ein Windhauch.
Wie oft
hatte sie von so einem Kuß geträumt, von den Liebkosungen eines Mannes, der sie
liebte? Seine Lippen wurden verlangender und forderten von ihr eine Antwort,
die sie ihm nicht länger verweigern konnte. Und als sie mit ihrer Zungenspitze
die seine berührte, stöhnte er leise, löste seinen Mund von ihren Lippen und
bedeckte ihren Hals und ihre Schultern mit Küssen. Und als er sie ansah, waren
seine Augen zwei lodernde schwarze Feuer.
»Begreifst
du, was ich mit dir machen möchte?« fragte er.
Sie
nickte.
»Wenn
du jetzt weggehen willst, werde ich dich nicht aufhalten.«
»Ich -
ich möchte es auch.«
Und in
einer Stunde würde er es bedauern und sich Vorwürfe machen. Er hob sie mühelos
auf seine Arme und trug sie zu einer der Nischen.
Sie
sank in die Kissen. Sie fühlten sich feucht an und klebten an ihrer Haut; aber
das störte sie nicht. Jetzt war nur er wichtig - Damien. Er stand über
ihr, und seine dunklen, von
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