Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
Vom Netzwerk:
fest, bis sein
Atem wieder langsamer wurde. Dann legte er sich neben sie stützte sich auf
einen Ellenbogen und schaute in ihre Augen.
    Sie
berührte seine Wange.
    Sie
schwiegen und beide spürten, dass etwas ganz Besonderes geschehen war, etwas
Zauberhaftes.
    Damien stand
auf, kam jedoch gleich wieder und schob mit sachtem Druck ein Stück trockenes
Leinen zwischen ihre Schenkel. Als sie ihn überrascht ansah, sagte er: »Es
gibt immer eine leichte Blutung nach dem ersten Mal. Es ist so wie mit dem
Schmerz. Das wiederholt sich nicht.«
    Er
rollte von ihr weg und zog seine Hose über die Hüften. Er betrachtete das mit
Blut beschmierte Stück Leinen, ehe er die Augen schloss und den Kopf
schüttelte. Die Realität erhob wieder ihr schreckliches Haupt, wie er das
vorher schon gewusst hatte. Die Vernunft rollte über ihn hinweg wie eine
Flutwelle. Alle seine Verpflichtungen - Vicksburg, das Parlament, Braithwaite
- schienen ihn mit einem Mal zu belagern. Noch ernüchternder war der
Blick auf Bonnies Gesicht. Es zeigte diese sanfte Glut einer jungen Frau, die
liebte. Normalerweise hätte ihn das in die Flucht getrieben. Warum wollte er
sich jetzt zum zweiten Mal auf sie werfen und für den Rest seines Lebens bei
ihr bleiben? Warum war ihm in diesem Moment Vicksburg oder das Parlament
gleichgültig - alles bis auf Bonnie?
    Er
legte sich neben sie, zog sie an sich, bis ihr Kopf auf seiner Schulter ruhte.
Er starrte an die Decke. Was hatte er nur angerichtet! Was, zum Teufel, sollte
er jetzt tun? Er hatte tatsächlich geglaubt, dass sein Hunger nach ihr gestillt
war, wenn er nur einmal mit ihr schlief.
    Aber
hier war etwas geschehen, was ihn total entwaffnete. Er war sich nicht sicher,
ob er die Bedeutung dieses Ereignisses verstand.
    Gütiger
Gott, sie war noch so jung und so schön!
    Himmel -
er begehrte sie nun noch mehr als zuvor.
    »Das
darf nicht wieder geschehen«, meinte er ruhig und bemühte sich, sich mit diesen
Worten selbst zu überzeugen. »Es hätte niemals passieren dürfen. Ich übernehme
die volle Verantwortung dafür, und es ... es tut mit leid, Bonnie.«
    Es
wurde ihm fast übel bei dieser Lüge.
    Sie
setzte sich auf. Ihr Gesicht war leichenblass, als sie wiederholte: »Leid?«
    »Es
darf nie wieder geschehen. Ein Mann in meinem Alter und in meiner Position
hätte es besser wissen ... «
    Langsam
erhob sie sich und ließ ihn keinen Moment aus den Augen. »Was hast du vor?«
fragte er. »Wir müssen miteinander reden, Bonnie.«
    »Ich
möchte nicht mir dir reden! « sagte sie schneidend. »Ich hasse dich! Ich
verstehe nicht, was mich dazu getrieben hat, mich auf so etwas Schauderhaftes
einzulassen!«
    Damien fasste
nach ihrem Arm. Einen Moment lang schienen sie wie eingefroren in Zeit und
Raum. In ihren Augen sah er sich selbst: einen Mann, dessen gepeinigtes Gesicht
von Gefühlen gezeichnet war, die er nicht ergründen - noch weniger
zugeben konnte.
    Er ließ
sie los, und sie rannte davon. Er lief ihr nach, und das kalte Wasser in dem
Becken war wie ein Hagelschauer auf seiner erhitzten Haut.
    Sie war
schon auf halber Höhe der Treppe, als Stanley die Tür aufstieß. Bonnie schoss
aus dem Halbdunkel der Badekammer auf ihn zu, und er wich erschrocken zur
Seite. Sie rannte an ihm vorbei und warf die Tür hinter sich zu.
    Damien
bremste am Fuß der Treppe ab, als er den Butler bemerkte. Stanley betrachtete
mit hochgezogener Braue Damiens nackten Oberkörper und das Tuch, das er in der
Hand hielt.
    »Kann
ich etwas für Sie tun, Sir?« fragte Stanley.
    »Ja«,
gab Damien schroff zurück »den Mund halten.«
    »Selbstverständlich,
Sir.«
    Stanley
verbeugte sich und verließ den Baderaum.
    Damien
schleuderte das Tuch auf den Boden.

Elf
    Vielleicht verstand
er jetzt, wie Richard sich fühlte. Seltsam, wie eine Abhängigkeit so rasch den
Geist und Körper ergreifen und einen Mann in seinem Urteilsvermögen trüben, ja
sogar zum Wahnsinn treiben konnte.
    Damien
stand mitten im Zimmer. Die Möbel waren mit Tüchern verhängt, und trotz des
Feuers im Kamin spürte er, dass die Kälte und Feuchtigkeit durch seine Kleider
kroch. Wen wollte er damit täuschen? Indem er sich in einem unbewohnten Flügel
von Braithwaite verkroch, stillte er seinen Hunger nach Bonnie nicht.
    Nur
durch die zeitliche und räumliche Distanz würde ihm das gelingen. Er konnte
nicht abstreiten, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte. Warum sträubte er sich
also noch immer gegen die Einsicht, dass sie zu einem wichtigen Bestandteil
seines

Weitere Kostenlose Bücher