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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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ins Zimmer .kam. Er stellte ihn vor dem Sessel ab und öffnete den Deckel.
Die Kätzchen sprangen heraus und huschten über den Boden. Damien gab Bonnie
nur widerwillig frei, als sie von seinem Schoss heruntergleiten wollte. Sie
setzte sich zu den Kätzchen auf den Teppich, und Damien wandte sich an Stanley.
    »Bring
uns etwas Warmes zu trinken«, bat Damien den Butler. »Einen Brandy für mich.
Für Bonnie am besten einen Grog.«
    Stanley,
der sich inzwischen umgezogen hatte und seinen üblichen schwarzen Anzug trug,
nickte und sagte: »Vielleicht sollte ich Eurer Lordschaft etwas Trockenes zum
Anziehen ...
«
    »Später.«
    Damien
schickte den Butler mit einer kurzen Handbewegung aus dem Zimmer.
    Bonnie
spielte mit den Kätzchen. Ihre Wangen hatten wieder Färbe bekommen und ihre
Lippen schimmerten rot und feucht.
    Damien
sah zum Feuer und räusperte sich. »Ich glaube nicht, dass du in diesem Regen
nach York fahren solltest. Was meinst du?«
    »Vermutlich
nicht«, erwiderte Bonnie leise. Sie hatte das Gesicht ins Fell eines Kätzchens
gedrückt und hielt es so fest, dass es zu zappeln begann und mit seinen schneeweißen
Pfoten gegen ihre Schläfen schlug.
    »Die
Straßen sind bestimmt überflutet«, setzte er hinzu.
    Stanley
kam mit den Drinks zurück. Bonnie nahm ihr Glas dankend entgegen und führte es
an den Mund.
    »Langsam«,
warnte Damien, und Bonnie gehorchte. Sie nahm nur kleine Schlucke von der
blassgoldenen Flüssigkeit, bis das Glas leer war und sie es neben sich auf den
Boden stellte. Sie hatte sich beim Trinken gegen Damiens Sessel gelehnt und
spielte nun wieder mit den Kätzchen. Dann zeigte der Grog seine Wirkung. Sie
legte den Kopf auf sein Knie, während Damien ins Feuer starrte. '
    Bonnies
Lider wurden schwer, u nd sie schloss die Augen. Damien berührte ihr Haar mit
den Fingerspitzen. Die weichen schwarzen Locken, die noch immer feucht vom
Regen waren, ringelten sich um seine Hand. »Ich dachte«, sagte er, und seine
Stimme klang seltsam fremd in seinen Ohren, »diese verdammten Träume hätten
dich wieder aus dem Bett getrieben.«
    Ihre
Lider flatterten kurz und schlossen sich wieder fest. »Nein.«
    Er
schob ihren Kopf ein wenig in den Nacken, damit er ihr Gesicht besser sehen
konnte. »Möchtest du mir nicht etwas von deinen Träumen erzählen - was
mit deinem Vater passiert ist ... «
    »Nein.«
    Damien schaute auf
seine Taschenuhr, als er dem lavendelblauen Salon zustrebte. Vor der Tür blieb
er stehen. Seit er nach Braithwaite zurückgekommen war, verirrte er sich in
den Morgenstunden immer häufiger hierher.
    Miss
Crandall, angetan mit einem strengen braunen Kleid, das graue Haar zu einem
Knoten hochgesteckt, stand hinter Bonnie, schlug mit einem langen flachen
Holzstäbchen leicht gegen ihre Röcke und sagte: »Wiederhole jetzt bitte: Der
Prince of Wales isst Kuchen in der Zelle.«
    »Ein
Schlaumeier, dieser Prinz, wie?« kicherte Bonnie.
    Damien
grinste.
    »Wiederhole
den Satz«, befahl Miss Crandall streng.
    »Haben
Sie nicht was Besseres? Ich bin es leid, immer wider diesen Unsinn hersagen zu
müssen. Warum reden wir nicht über Schafe? Ich mag Schafe. Wie wäre es mit
>Sheffield-Schafe scheuen die scharfen Scheren der Schäfer    Miss
Crandalls Schultern wurden steif. Sie hob ihr Stöckchen.
    Bonnies
Augen weiteten sich. »Wenn Sie mir noch einmal mit dem Stock auf die Finger
klopfen, werden Sie das bereuen.«
    Die
Gouvernante hob eine Braue an. »Gut. Diesmal war deine Aussprache perfekt. Du
kannst korrekt sprechen, wenn du nur möchtest.«
    Bonnie
grinste und sah zur Tür. Sie entdeckte Damien, der ihr Lächeln erwiderte, und
das Blut schoss ihr in die Wangen.
    »Lies
bitte deinen Text vor«, forderte Miss Crandall.
    Bonnie
starrte auf das aufgeschlagene Buch. Sie feuchtete ihre Lippen mit der Zunge
an und einen Moment machte sie einen befangenen, verunsicherten Eindruck. Ihre
Stimme bebte, als sie zu lesen begann. Dann kamen ihr die Worte fehlerlos und
fließend über die Lippen, und mit einem seltsamen Gefühl der Wehmut und
Überraschung wurde sich Damien bewußt, dass sich Bonnie allmählich in eine
neue Frau verwandelte. Seit er sie vor drei Tagen nachts im strömenden Regen
ins Haus getragen hatte, hatte sie sich bemerkenswert gut betragen. Sie machte
einen zufriedenen, ja, fast glücklichen Eindruck. Wo war die Göre geblieben,
die mit Tellern warf und die Dienstboten in die Flucht schlug, als würde ein
Dämon auf sie losgelassen? Vielleicht hätte ihn ihr

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