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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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heidnischer Gott anfunkelte.
    »Warum musst
du mich immer bekämpfen?« herrschte er sie an. »Warum?«
    Sein
Mund war nun dicht an ihrem, sein Atem blies heiß gegen ihre Lippen. Sie hörte
sich stöhnen: »Bitte ... nicht, nein ... «
    »Ich
habe alles getan, was ich konnte, damit du dich hier wohl fühlst, Bonnie. Ich
war bereit, mein Heim, mein Vermögen und den Respekt, den dir mein Name
verschaffen kann, mit dir zu teilen. Doch du wirfst mir das alles ins Gesicht
und ziehst die Armut vor.«
    »Sie...
verstehen das nicht.« Bonnie schloss die Augen und zuckte zusammen, als sich
seine Finger in ihr Fleisch bohrten.
    »Schau
mich an, verdammt noch mal, und erklär es mir. Ich bin bereit, dir zuzuhören,
Bonnie. Erklär es mir, um Gottes willen, damit ich es verstehen kann!«
    Sie
standen sich so minutenlang gegenüber. Dann öffnete sie die Augen. Im selben
Moment ging tief in Damiens Brust eine Wandlung vor. Plötzlich quälte ihn
Zaghaftigkeit und eine tiefe Verunsicherung, als er spürte, wie verletzbar sie
war. Er sollte sie ziehen lassen und sie vergessen.
    Er
zwang sich, sie loszulassen und einen Schritt zurückzuweichen. »Solltest du
deine Meinung ändern und in Braithwaite bleiben wollen, bist du mehr als
willkommen. Mein Schutz wird dir ohne Bedingungen zuteil. Was zwischen uns
geschehen ist. .. wird nicht noch einmal vorkommen, Bonnie, wenn du das
befürchten solltest. Das verspreche ich dir. Es hätte nie passieren dürfen in
Anbetracht der Abneigung, die du mir gegenüber empfindest. Ich habe deine
Hilflosigkeit ausgenützt, und das tut mir leid. Ich werde alles tun, um mein
Unrecht wiedergutzumachen, wenn du mir die Chance dazu gibts.«
    Jetzt
hatte er es ausgesprochen, und seine Kehle war mit einem mal wie zugeschnürt.
Da war nur noch Bonnie mit ihren großen fragenden Augen und ihrem stummen
Stolz, der ihn so sehr aus der Fassung brachte.
    Er ging
um sie herum, und erst am Kopfende der Treppe hielt er wieder an und sah zurück
zu ihrer Tür, wo sie
noch
immer im Schatten verharrte. Wieder spürte er dieses beunruhigende Gefühl in
seiner Brust, wandte den Blick ab und lief die Treppe hinunter.

Vierzehn
    In dieser Nacht bat
Bonnie Gott um Regen, und ihre Bitte wurde erhört.
    Jewel
sagte, sie hätte so einen Wolkenbruch seit vier Jahren nicht mehr erlebt. Das
Krachen des Donners erschütterte das ganze Haus, als rissen Himmel und Erde
entzwei, und schreckten sie aus ihrem halb betäubten Zustand. Sie lag im Bett
und erwartete bang das Heraufziehen der Morgendämmerung. Ihr Stolz zwang sie,
Braithwaite zu verlassen, aber ihr Herz brach bei dem Gedanken daran.
    Sie
schloss die Augen, als die Erinnerung an ihre Liebesnacht in diesem Bett sie
mit der gleichen explosiven Gewalt erschütterte wie der Donner über dem Dach.
Sie zog die Knie an, umschlang sie fest mit beiden Armen, wiegte sich hin und
her und verfluchte die Tränen, die ihr über die Wangen flossen. Er glaubte
tatsächlich, dass sie ihn nicht mochte. Verdammter Narr. Meinte er wirklich,
sie hätte ihm erlaubt, mit ihr zu schlafen, wenn sie nichts für ihn empfinden
würde? Aber er war ihr Vormund und das machte jede Hoffnung, dass er eines
Tages ihre Liebe erwidern könnte, zunichte.
    Ein
bitterer Schmerz tobte in ihrem Innern. Es gab niemanden, dem sie ihre Liebe schenken
konnte - bis auf ein paar magere Kätzchen
    Auch Damien lag
wach im Bett und lauschte angestrengt, ob Bonnie weinte. Er wußte, dass er
nicht mehr wagen konnte, ihr Zimmer zu betreten und sie in seinen Armen zu
halten' um ihre Alpträume zu verscheuchen. Er hatte die Rolle eines Vormunds
übernommen - um sicherzustellen, dass sie nie mehr unter Entbehrungen
leiden musste, aber vor allem deswegen, weil er tatsächlich gehofft hatte, sie
dann in einem anderen Licht zu sehen. Aber seit sie in die Bibliothek gestürmt
war, ihre Haare so wild wie der Moorwind, ihr Gesicht mit Schmutz bedeckt,
hatte er erkannt, dass sich sein Hunger nach ihr in den letzten Wochen nicht
verringert hatte. Er hatte in den letzten Wochen Trost in den Armen anderer
Frauen gesucht, aber das hatte ihn keineswegs befriedigt, sondern sein
Verlangen nach ihr nur verstärkt und zu einer Qual anwachsen lassen.
    Damien
schleuderte die Bettdecke weg. Der Luftzug, der durch seine offene
Schlafzimmertür kam, peinigte seine bloße Haut mit einem eisigen Hauch. Er
spürte wieder diese elende Fülle in seinen Lenden, die ihn ruhelos auf-
und ab~ wandern ließ. Er nahm eine Zigarre aus dem

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