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010 - Die Bestie mit den Bluthänden

010 - Die Bestie mit den Bluthänden

Titel: 010 - Die Bestie mit den Bluthänden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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war es nur die Andeutung einer Tür. Es war eine eingezeichnete
Fläche, die eine Tür darstellte. In das Büro des rätselhaften X-RAY-1 gab es
von hier aus keinen direkten Zugang. Niemand wusste, auf welche Weise der
Leiter der PSA in sein Büro kam. Es musste einen geheimen Zugang geben. Im
Übrigen wusste auch niemand, wer sich hinter der Bezeichnung X-RAY-1 verbarg.
Schon mancher PSA-Agent hatte die Ansicht geäußert, dass X-RAY-1 wahrscheinlich
die Bezeichnung für einen Computer sei. So irrig war die Annahme im ersten
Moment nicht einmal. Die PSA arbeitete verstärkt mit Computern, und das
Geräusch der arbeitenden Maschinen war gerade hinter der Tür von X-RAY-1 recht
deutlich zu vernehmen. Doch niemand glaubte wirklich an dieses Märchen. X-RAY-1
war ein Mensch aus Fleisch und Blut. Über die Sprechanlagen, die den
geheimnisvollen Chef mit allen Räumen des Hauptquartiers verbanden, nahm er hin
und wieder Kontakt zu den Agenten auf, die zu den höchstbezahlten Spezialisten
der Welt gehörten.
    Ein PSA-Agent war nur sich selbst und seinem Gewissen gegenüber
verantwortlich, und er durfte während seiner oft schwierigen Aufgabe weder Tod
noch Teufel fürchten.
    Fast alle PSA-Agenten, die es bisher gab, waren mehr in allen Teilen der
Welt unterwegs, als in den ihnen zur Verfügung gestellten Büros. Für Larry war
es eine Seltenheit, dass er sich wieder einmal in New York aufhielt. Er hatte
gerade ein unheimliches Abenteuer in Indien gut überstanden. Ohne sein Dazutun,
ohne einen offiziellen Auftrag erhalten zu haben, war er in eine Sache
hineingeschlittert, die ihn um Haaresbreite Kopf und Kragen gekostet hätte.
X-RAY-1, der ihn für einen Spezialfall vorgesehen hatte, hatte den Einsatz von
X-RAY-3 aus diesem Grund um vierundzwanzig Stunden verschoben. Larry Brent
sollte einen ausführlichen Bericht abliefern, außerdem wollte ihm X-RAY-1 ein
paar persönliche Fragen stellen.
    Dies war der Hauptgrund, weshalb der junge, sympathische Agent an diesem
Morgen so früh in das Hauptquartier kam.
    Er betrat sein Büro und zog die Tür hinter sich zu. Die Frontseite wurde
von einem einzigen breiten Fenster eingenommen. Es war ein vorgetäuschtes, mit
Blick auf ein weites, blaues Meer und einen endlosen Himmel. Im Hintergrund sah
man einen fernen, palmenbewachsenen Horizont.
    Die andere Wand wurde von den beiden Hälften der Weltkugel eingenommen.
Rote und grüne Pfeile zeigten den Ort an, an dem sich in diesem Augenblick ein
PSA-Agent aufhielt. Sie waren auf alle Kontinente der Erde verteilt. Neuerdings
leuchteten auf dieser Karte auch gelbe Punkte auf. Sie symbolisierten die
weiblichen Agenten der PSA, von denen es inzwischen auch zwei gab. Die
bekannteste war eine junge Schwedin, Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C. Im
Gegensatz zu den männlichen PSA-Agenten trugen die weiblichen Angehörigen
anstelle einer Ziffer einen Buchstaben.
    Mit einem raschen, mechanischen Blick orientierte sich Larry unwillkürlich
speziell über die beiden Orte, an denen die zwei weiblichen Agenten eingesetzt
waren. Die gelben Punkte trugen die Bezeichnung der jeweiligen Agentin, und er
wusste, dass Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C in dieser Stunde an der
französischen Riviera weilte.
    Er grinste und stellte sie sich im Bikini vor. Sicher fand sie die eine
oder andere Stunde, um das Meer und die Sonne zu genießen.
    »Sie hat's gut«, murmelte er leise vor sich hin. »Ich wäre jetzt zu gerne
dabei.«
    Mit diesen Worten wandte er sich dem modernen Schreibtisch zu, auf dem ein
kleines, in einer Vertiefung eingelassenes Tonband installiert war.
    Als er die mitgebrachte Spule auflegen wollte, auf der sein Bericht von
seinem unfreiwilligen Abenteuer in Indien gesprochen war, sagte eine Stimme:
»Sie ist nicht zu beneiden, X-RAY-3. Ihre Aufgabe ist sehr ernst.«
    Es war die Stimme von X-RAY-1. Sie kam aus dem kleinen Lautsprecher der
Sprechanlage.
    Larry fühlte, wie es ihm unabsichtlich etwas heißer wurde. Es schien gerade
so, als wäre X-RAY-1 nicht nur unfreiwilliger Zeuge seines kurzen
Selbstgespräches geworden, sondern als hätte er auch die begleitenden Gedanken
seines besten Agenten erraten.
    »Ihre Ankunft wurde mir indessen gemeldet, X-RAY-3«, fuhr die Stimme des
geheimnisvollen Chefs fort, ohne noch einmal an die letzte Bemerkung
anzuknüpfen. »Haben Sie den Bericht dabei?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ich hatte die Absicht, mich ausführlich über gewisse Details mit Ihnen zu
unterhalten. Doch ich werde wohl vorerst mit dem Band

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