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010 - Satansmesse

010 - Satansmesse

Titel: 010 - Satansmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Graat
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fürchterlichen Anstrengung nahm ihm fast die Besinnung. Aber Carl fasste ihn kräftig am Arm und zog ihn um das Haus herum.
    Als Ben wieder zu sich kam, lag er in einem fremden Zimmer in einem fremden Bett. Vor ihm standen Sarah, Jason und Beverley. Ben sah sich befremdet um und verstand nicht, was geschehen war. Dann kam ihm langsam die Erinnerung.
    Er fuhr auf.
    »Wo ist Carl? Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, sei nur ruhig. Carl schläft. Er ist wach geblieben, bis einer von uns auf die Idee kam, hier anzurufen. Wir haben uns große
    Sorgen gemacht und sind nun sehr erleichtert.« Beverley lächelte ihn zärtlich an und strich ihm über das Haar. Ben wurde verlegen.
    »Wie sind wir denn hier hereingekommen? Wir hatten doch keinen Schlüssel.«
    Jason lachte.
    »Wir brauchen eine neue Hintertür.« Auch Sarah lachte Ben an.
    »Man stelle sich vor, was geschehen wäre, wenn Frank Emerly ein solches Gewicht gehabt hätte, als er neulich einbrechen wollte. Dann wären wir heute nicht so fröhlich.«
    »Wie ist alles gegangen?« Ben wollte sich aufsetzen, als plötzlich ein heftiger Schmerz durch seinen rechten Fuß zuckte. Er schlug die Decke zurück. Ein feuchter Umschlag lag um eine dicke Schwellung an seinem Fußgelenk.
    »Wir haben schon einen Arzt angerufen«, sagte Beverley sanft. Sie setzte sich auf die Bettkante und nahm seine Hand in die ihre. Ben ließ sich zurückfallen und atmete tief aus.
    »Hast du mir die Farbe vom Körper gewaschen?«
    »Ja, und Jason hat Carl abgewaschen. Kein Mensch wird etwas von eurem nächtlichen Abenteuer erfahren.«
    »Beverley, ich glaube, ich habe das alles nur geträumt. Es ist unmöglich, dass ich das wirklich gesehen habe.« Er sah sie mit schreckgeweiteten Augen an.
    »Du bist überanstrengt, Ben. Erst einmal musst du dich ausruhen. Du hast ja die letzen Nächte kaum geschlafen. Aber du kannst ganz ruhig schlafen, denn du hast es geschafft.«
    »Ich habe es wirklich geschafft?«
    »Das war das erste, was Carl am Telefon sagte, ehe er auch einschlief. Er hatte noch den Hörer in der Hand, als wir ankamen. Es muss furchtbar gewesen sein. Aber du hast Janus gerufen, und er ist gekommen. Dann kam alles, wie du es wünschtest.«
    »Das ist gut, obwohl ich es noch nicht glauben kann.«
    »Ben, es lag ein totes Mädchen in der Kirche, als die Polizei ein traf. Wenn du dich wieder besser fühlst, möchten wir wissen, wie sich alles abgespielt hat. Die Versammlung scheint vor Janus geflohen zu sein. Sie haben sich in ihre Häuser verkrochen, aber das tote Mädchen haben sie nicht mitgenommen. Hat Janus sie daran gehindert?«
    Ben nickte. Die Erinnerung überwältigte ihn, und er schloss die Augen.
    Jason kam näher und beugte sich über ihn.
    »Die Polizei gibt eine seltsame Erklärung für die Verwüstung der Kirche und den Tod des Mädchens. Eine Rockerbande soll durch den Ort gerast sein, das Mädchen entführt, in die Kirche gezerrt, dort vergewaltigt und dann getötet haben.«
    Ben lachte.
    »Habt ihr die Zerstörung gesehen? Das bringt eine Rockerbande überhaupt nicht fertig.«
    »Aber sie werden es versuchen. Was sollen sie sonst sagen?«
    Es war die sonore Stimme Carl Hendricks’, die durch die Tür klang. Gleich darauf betrat der große, dicke Mann den Raum.
    Ben richtete sich wieder auf. Er beneidete Carl, der anscheinend keinerlei Nachwirkungen verspürte. Ihm selbst war immer noch übel, und er musste sich gegen den Schwindel wehren, der ihn ab und zu ergriff.
    »Haben Sie gehört, was mit den Emerlys passiert ist?«
    »Wir wissen es noch nicht, Ben«, antwortete Jason.
    »Die alte Frau sollte tot sein, sonst hätte alles keinen Sinn gehabt. Wenn sie noch lebt, wird sie von vorn, beginnen, weil sie ihre Enkelin rächen will.«
    Ben schlief wieder ein. Als er wieder aufwachte, war es Mittag. Er fühlte sich sehr viel besser und richtete sich im Bett auf. Auch sein Knöchel war nicht mehr so geschwollen wie am Morgen.
    Sarah kam ins Zimmer, als er nach Beverley rief.
    Sie reichte ihm sein Amulett, beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn auf die Wange.
    »Ich habe Ihnen sehr viel zu verdanken, Ben. Es wird unvergessen bleiben, obwohl wir nie wieder darüber sprechen werden.«
    Ben nahm das Amulett nicht an.
    »Behalten Sie es, Sarah. Sie wollen doch hier bleiben, und wenn die alte Frau nicht tot ist, werden Sie es dringend brauchen.«
    »Sie ist tot. Niemand weiß, wie es geschehen ist. Die Polizei hat Frank Emerly verhaftet. Sie behaupten, er habe seine Mutter

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