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010 - Satansmesse

010 - Satansmesse

Titel: 010 - Satansmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Graat
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es Ben, der noch mit dem Gesicht auf dem Boden lag, als breche ein riesiges Feuer unter ihm auf. Blitze zuckten, die selbst durch seine geschlossenen Lider gleißend hell waren, und es begann unheimlich zu knistern.
    Dann aber hallte ein neuer Laut durch die Kirche. Es war der Triumphschrei eines brünstigen Mannes, der zu einem unerwarteten Höhepunkt gekommen war. Dennoch hatte es nichts Menschliches, es war viel stärker, viel rasender und dämonischer.
    Ben wäre am liebsten geflohen, denn dieser Schrei raste durch seinen ganzen Körper und löste wahnsinnige Schmerzen in ihm aus. Er presste sich die Hände auf die Ohren, richtete sich auf und blickte durch die Öffnung der Falltür in den Kirchenraum hinunter.
    Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Ein feenhaftes Wesen in rosa und weißen Schleiergewändern tanzte leichtfüßig in der Mitte der Kirche. Es hatte sich soeben von der dunklen Gestalt gelöst, die Ben den Rücken zukehrte. Die Frau hatte langes blondes Haar und ein betörend schönes Gesicht mit dunklen, riesengroßen Augen. Aber als er ihre Züge einen Augenblick von vorn sah, war er entsetzt über den grausamen Ausdruck. Über ihrer Stirn ragten aus dem blonden Haar zwei spitze Hörner, die sie wie einen Schmuck trug. Um den Kopf hatte sie Ketten geschlungen. Ben konnte nicht erkennen, woraus sie bestanden. Sie tanzte herausfordernd um den Mann herum. Ihre Füße schienen den Boden kaum zu berühren, und auch wenn sie sprang, sah es aus, als gleite sie durch die Luft. Von irgendwoher hörte Ben eine wilde Musik, nach der Beezrah sich bewegte. Janus stand ruhig da und haschte nur manchmal nach ihren Schleiern.
    Als er sich umdrehte, fuhr Ben zurück. Er sah sich nach Carl um und vergewisserte sich, dass er nicht träumte. Carl hatte sich auch aufgerichtet und blickte hinunter.
    Jetzt begann auch Janus zu tanzen. Er war in einen weiten, dunklen Mantel gekleidet, unter dem er ein golden schimmerndes Hemd trug. Sein Gesicht war weiß, und das zweite Gesicht hatte er unter einer Kapuze verborgen. Dem Blick seiner Augen konnte ein menschliches Wesen nicht standhalten. Sie sprühten wie kaltes, bengalisches Feuer. Er zitterte vor Leidenschaft am ganzen Körper. Sein Blick hielt die tanzende Beezrah gefangen. Sie kam immer näher und streckte die zarten Fingerspitzen nach ihm aus, zog sich aber gleich wieder zurück. Nun sahen die beiden Männer den erregten Phallus des Teufels. Er war unendlich groß und stand wie ein starker Ast vor seinem Körper. Beezrah schien Gefallen daran zu haben und fing an, sich rasend zu drehen und den Kreis um Janus immer enger zu ziehen.
    Der Wind, der noch immer durch den Kirchenraum brauste, nahm wieder an Stärke zu. Wieder hörten Ben und Carl das Geräusch, das wie das Knistern eines Feuers klang. Nun sahen sie auch, dass Flammen zwischen den Leibern der beiden Dämonen hin und her fuhren und Funken um die Körper sprühten. Es sah aus, als stünden sie in hellen Flammen und würden mit ihren brennenden Leibern die Kirche in Brand setzen. Aber es war anscheinend ein kaltes Feuer, das nicht zündete, denn die Funken fielen auf den Holzfußboden und erloschen sofort.
    Rund um die beiden zuckenden Körper der Tanzenden, die sich nach der wilden Musik bewegten, war der Boden mit den Trümmern der zerbrochenen Bänke bedeckt Dazwischen lagen reglose Menschenkörper mit verzerrten Gesichtern. Einige der Nackten, die nicht ohnmächtig waren, richteten sich auf und betrachteten ihre Wunden. Mit letzter Kraft versuchten sie kriechend die Tür zu erreichen. Im Augenblick waren die beiden Teufel so mit sich beschäftigt, dass sie auf die Bewegung um sich nicht achteten.
    Der glühende Wind wurde wieder orkanartig stark. Die Mauern erzitterten, die Dachschindeln hoben sich und fielen polternd in den Kirchenraum. Fenster brachen nach außen, und Scherben klirrten zu Boden. Es war ein unbeschreiblicher Lärm, in dessen Mitte die beiden Wesen aus einer anderen Welt sich wie im Rausch vereinigten. Beezrah hatte zuerst die Schultern des männlichen Geistes spielerisch ergriffen, jetzt klammerte sie sich an ihn und presste sich gegen seinen Leib. Ihr Gesicht wirkte wie die Maske einer rasenden Mänade, und ein lautes Stöhnen entrang sich ihrem aufgerissenen Mund. Janus hatte sie mit harten Armen umfangen und drehte sich nun mit ihr in einem wilden, stampfenden Tanz bis zum überwältigenden Höhepunkt. Dann hörte man wieder den furchtbaren Schrei.
    Ben konnte nicht sehen, wie die

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