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0100 - Die Schule der Dämonen

0100 - Die Schule der Dämonen

Titel: 0100 - Die Schule der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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an.«
    Zamorra trat auf die Bremse.
    »Welches Auto, Nicole?« Er blickte durch die Heckscheibe zurück. »Der grüne Simca?«
    »Ja. Sieh dir mal die Autonummer an.«
    »Ein Wagen aus Paris«, stellte der Professor fest. »Na und? Was ist da so Besonderes dran?«
    »Die Endnummern, Chef! Neun, neun, neun! Andre d’Avallon fährt einen Simca mit diesen Endziffern.«
    Zamorras Kopf ruckte herum. »Woher weißt du das?«
    »Oh, ich erinnere mich«, sagte Nicole.
    »Du warst ja gar nicht dabei, als Madame Dabouille von d’Avallons Wagen sprach. Wie gesagt, d’Avallon fährt einen Simca mit den Endnummern…«
    »Schon gut.«
    Der Professor legte den Rückwärtsgang ein und gab Gas. Genau vor dem Simca aus Paris brachte er den Renault wieder zum Stehen.
    »Was hast du vor, Chef?«
    »Ich will wissen, ob das wirklich d’Avallons Fahrzeug ist«, antwortete Zamorra.
    Er stieg aus. Auch Nicole verließ den Renault. Sie traten an den Simca heran, blickten ins Innere. Eine Visitenkarte des Besitzers lag leider nicht auf dem Sitz. Überhaupt war nichts zu finden, das irgendwelche Hinweise auf die Identität des Fahrers geben konnte. Der Mann schien ein sehr ordnungsliebender Zeitgenosse zu sein.
    »Und jetzt, Chef?«
    Zamorra blickte sich in der Gegend um. Es achtete niemand auf ihn und Nicole. Auf der anderen Straßenseite hatte sich ein Halbkreis von Menschen gebildet, in dessen Mitte sich irgend etwas tat, was er allerdings nicht erkennen konnte. In jedem Fall schien es die Leute mehr zu interessieren als ein Renault aus Lyon und seine beiden Insassen.
    Kurz entschlossen hob Zamorra den Fuß und trat das Seitenfenster des Simca ein.
    »Chef, was tust du?« Nicole war fast entsetzt. »Du kannst doch nicht einfach…«
    »Klar kann ich«, sagte Zamorra. »Erstens müssen wir wissen, woran wir sind. Und zweitens… Die Art und Weise, in der ich die Karre geöffnet habe, gehört ja hier in diesem Städtchen sozusagen zum guten Ton.«
    Er schob die Hand durch die gewaltsam geschaffene Fensteröffnung und entriegelte die Tür. Abermals warf er einen prüfenden Blick in die Umgebung. Nach wie vor nahm niemand Notiz von ihm. Er öffnete die Tür und schlüpfte ins Innere des Fahrzeugs.
    Zuerst überprüfte er die Ablage. Dort fand er eine Zeitung. Den France Soir, eine Woche alt. Er pfiff durch die Zähne. Das sah schon mal nicht schlecht aus.
    Dann klappte er das Handschuhfach auf. Viel war nicht drin. Eine angebrochene Gauloise-Packung war das erste, was ihm vor die Augen kam. Da er sich nicht erinnern konnte, ob d'Avallon Gauloise rauchte, half ihm das kaum weiter. Dann waren da noch ein Kamm, eine Schachtel Streichhölzer, ein paar Papiertaschentücher und ein Zettel, auf dem etwas geschrieben stand. Zamorra las: Rue Emile Zola 26. Ein Personenname stand nicht dabei, nicht einmal die Stadt. Nur die nackte Straßenanschrift.
    Zamorra legte den Zettel ins Handschuhfach zurück. Anschließend suchte er weiter. Er fand nichts mehr, obwohl er auf dem Boden und zwischen den Sitzen herumkroch.
    Wenig später stand er wieder auf der Straße.
    »Und?« fragte Nicole.
    Der Professor erzählte ihr von dem Zettel. »Mal sehen«, sagte er. »Wenn es hier in Limaux eine Rue Emile Zola gibt, werden wir hinfahren. Vielleicht kennt man d’Avallon da. Vielleicht wohnt da der Freund, den er besuchen sollte.«
    »Und wenn?«
    »Sind wir schon ein ganzes Stück weiter. Dann dürfte klar sein, daß André d’Avallon, der richtige André d’Avallon, noch hier sein muß. Denn wer fährt schon nach Hause zurück und läßt sein Auto im Stich?«
    Nicole legte ihre Stirn in nachdenkliche Falten. »Es wäre natürlich auch denkbar, daß der falsche d'Avallon mit dem Wagen nach Limaux zurückgekehrt ist, während wir uns auf dem Schloß aufhielten.«
    »Möglich, aber nicht wahrscheinlich. Dämonen brauchen keine Autos. Die haben bessere und schnellere Fortbewegungsmöglichkeiten. Das weißt du, Nicole.«
    Das Mädchen nickte. »Und was tun wir jetzt?« wollte sie dann von Zamorra wissen.
    »Wir suchen uns ein Hotel, meine Liebe. Ganz abgesehen von meinem Amulett und dem Telepathen scheint mir dieses Limaux eine ganz interessante Stadt zu sein.«
    »Das kann man wohl sagen«, bekräftigte Nicole.
    Sie kehrten zu ihrem Renault zurück und kletterten wieder hinein. Zamorra startete.
    Das »Interessante« an Limaux begegnete ihnen auch weiterhin. Zwei fast nackte Mädchen kamen ihnen entgegen. Da die eine an die zwei Zentner wog, war es nicht einmal ein

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