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0100 - Die Schule der Dämonen

0100 - Die Schule der Dämonen

Titel: 0100 - Die Schule der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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Er stellte die Koffer ab. Dann ballte er die Faust und hämmerte sie gegen das Bild. Es saß viel Dampf hinter dem Schlag. Seine Faust durchstieß die Leinwand und verursachte ein großes, klaffendes Loch.
    Befriedigt zog der Professor die Hand zurück. »So, du mieser Betrüger, das kostet dich mehr als fünfzig Franc!«
    »Chef!« rief Nicole erstaunt. »Von einer so rachsüchtigen Seite kenne ich dich ja noch gar nicht!«
    Zamorra kniff die Augen zusammen. »Findest du meine Handlungsweise etwa nicht richtig, meine Liebe?«
    »Doch, das schon«, sagte Nicole überzeugt.
    »Na also!«
    Wenig später schloß der Professor ihre Zimmertüren auf.
    ***
    Zamorra und Nicole hatten sich frisch gemacht und die Kleidung gewechselt. Ihr äußeres Bild war immer noch die Unauffälligkeit selbst, wenn das, was sie anhatten, auch nicht mehr so geschäftsmäßig aussah. Graue Mäuse im Ausgehanzug, sozusagen.
    Draußen war es inzwischen dunkel geworden. Die Straßenlaternen brannten. Abendliche Ruhe hatte sich allerdings nicht eingestellt. Eher war das Gegenteil der Fall. Das Lärmen und Schreien auf der Straße schien sich noch gesteigert zu haben. Die Nacht in Limaux war nicht zum Schlafen gemacht.
    Das beabsichtigten Zamorra und Nicole auch noch nicht. Sie hatten rechtschaffenen Hunger.
    An der Rezeption war niemand. Ein Pfeil mit der Überschrift »Restaurant« wies ihnen jedoch den Weg.
    Der Eßraum sah recht manierlich aus. Eine Anzahl weißgedeckter Tische, auf denen Bestecke und zusammengefaltete Servietten bereitlagen, lud zum Platznehmen ein.
    Viel Betrieb herrschte nicht im Restaurant. Nur wenige Tische waren besetzt — von Leuten, bei denen es sich vermutlich um Fremde handelte. Nur ein größerer Tisch bildete eine Ausnahme. Dort hatten sich acht Gäste versammelt. Jüngere Menschen, sechs Männer und zwei Mädchen. Der Lautstärke nach zu urteilen, die sie entwickelten, mußten es Einheimische sein. Sie benahmen sich auch sonst recht ungeniert. Die Männer fummelten angeregt an den Mädchen herum. Diese kreischten zwar, schienen aber trotzdem Vergnügen daran zu haben. Die Gäste an den anderen Tischen, ausnahmslos Männer, sahen interessiert zu. Verständlich eigentlich, denn die beiden Mädchen hatten erstklassige Figuren und zeigten auch einiges davon. Auch Zamorra fand es ganz lustig.
    Als Zamorra und Nicole ins Restaurant hineintraten, wurden sie von allen Seiten angestarrt. Besonders Nicole trafen taxierende, abschätzende Blicke. Immerhin war sie eine ansehnliche graue Maus.
    Einer der Burschen an dem großen Tisch pfiff. Ein anderer sagte etwas zu seinen Freunden. Der Professor verstand irgend etwas von einem alten Knacker. Gelächter quittierte die Worte des Burschen.
    Der Parapsychologe und seine Freundin setzten sich an einen der freien Tische. Sie ignorierten das Gerede der anderen und knöpften sich die Speisekarte vor.
    Wenig später kam eine Serviererin zu ihnen. Zamorra empfand es beinahe als überraschend, daß die junge Frau nicht unverhohlen ihre Haut zum Markte trug. Das mochte aber daran liegen, daß sie weibliche Schönheit und Anmut nicht gerade gepachtet hatte.
    »Sie wünschen?« fragte das Mädchen mit raspelnder Stimme.
    Zamorra bestellte zweimal Entrecote, dazu eine Flasche Wein. Die Serviererin wollte sich entfernen, aber der Professor hielt sie zurück.
    »Sagen Sie, Mademoiselle, gibt es hier in Limaux eine Rue Emile Zola?«
    »Gibt es, ja«, bekam er zur Antwort.
    »Können Sie mir auch sagen, wo die Straße liegt?«
    Die Serviererin beschrieb ihm den Weg. Die Hauptstraße hinunter, über den Markplatz und dann rechts. Das Mädchen sprach sehr schnell, beinahe hektisch. Und sie hatte es dann auch sehr eilig, sich zu entfernen. Kopfschüttelnd blickte ihr Zamorra nach, als sie den Raum verließ.
    Ein paar Augenblicke später stieß Nicole einen halberstickten Laut aus.
    »Chef, meine Handtasche!«
    Zamorra hob die Augenbrauen. »Was ist mit ihr?«
    »Sie ist weg!«
    »Weg? Wieso?«
    »Ich hatte sie hier über die Stuhllehne gehängt. Und nun… die Serviererin! Nur sie kann sie mitgenommen haben!«
    Der Professor war ärgerlich. »Mußt du auch so leichtsinnig damit umgehen? Du forderst den Diebstahl ja regelrecht heraus. Wenn ich an der Stelle des Mädchens gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich auch zugelangt.«
    Jetzt kam die Serviererin zurück — mit gleichmütigem Gesichtsausdruck. Auf einem Tablett balancierte sie die bestellte Flasche Wein und zwei Gläser.
    Nicole schoß

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