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0101 - Der Weltraum-Tramp

Titel: 0101 - Der Weltraum-Tramp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Teddybären von Terra gehören zu den beliebtesten Exportartikeln."
    Ludmillas Gesichtsausdruck nach zu schließen stand sie dieser Behauptung äußerst skeptisch gegenüber. Nicht, daß sie etwas gegen Teddybären gehabt hätte, aber sie fragte sich sicherlich, warum man diese niedlichen Stofftiere nicht gleich auf Tuglan selbst herstellte.
    „Und da kam dann diese Vorladung?" vergewisserte sie sich. Sie sah Samuel Graybound an, der ihren Blick reichlich unsicher zurückgab.
    „Was wollen die von dir? Hast du etwas angestellt?"
    Für einen Augenblick verlor er die Beherrschung.
    „Wie soll ich wissen, was die Ochsen von mir wollen?" brüllte er, wurde aber sofort wieder zahm und ruhig. „Verzeih, Liebling. Ich meine, ich weiß es nicht. Ich kann es mir auch nicht vorstellen."
    „Umschulung?" dehnte sie nachdenklich. „In deinem Alter wollen die dich doch wohl nicht mehr umschulen, was...?"
    Graybound war zusammengezuckt. Anspielungen auf sein Alter konnte er nicht leiden, besonders dann nicht, wenn seine eigene Frau sie machte. Nur mühsam beherrschte er sich.
    „Das Alter", dozierte er streng, „spielt dabei keine Rolle. Man ist immer so alt oder jung, wie man sich fühlt."
    „Daran werde ich dich bei nächster Gelegenheit erinnern", versprach Ludmilla und lächelte. Dann wurde sie wieder ernst. „Ja, wenn du es nicht weißt, dann geh doch hin zu diesem Institut.
    Vielleicht erfährst du es dann. Wann sollst du kommen?"
    „Heute nachmittag. Gleich." Ludmilla machte es sich im Sessel bequem.
    „Ich werde hier in Mister Flexners Büro auf dich warten."
    „Oh - sehr angenehm", säuselte Flexner mit einem hämischen Seitenblick auf seinen Kompagnon und ersten Kapitän. „Wir werden uns bestimmt nicht langweilen."
    „Davon bin ich überzeugt", knurrte Graybound und betrachtete den Chef der Firma abwägend. Flexner war genau so alt wie er, sah aber seiner schlanken Figur wegen wesentlich jünger aus. Er war unverheiratet, stand aber in dem Ruf eines Don Juan. In den Bars von Terrania kannte man ihn als gutzahlenden Gast und zuvorkommenden Kavalier. Nicht sehr beruhigend für Graybound, der sich Ludmillas wegen jedoch keine Sorgen machte. Er ärgerte sich nur darüber, daß seine Frau wieder die erste sein mußte, die eventuelle Neuigkeiten erfahren sollte. Dabei ging sie das doch gar nichts an. „Ich werde mich also auf die Socken machen.
    Umschulung ...! Die sind völlig verrückt geworden! Womöglich wollen sie mich zur Marine abkommandieren."
    Er entlastete den strapazierten Stuhl und schritt zur Tür.
    „Beherrsche dich und mach keine Dummheiten", ermahnte ihn seine Frau. „Denke immer daran, daß es Leute gibt, die mächtiger und stärker sind als du!"
    „Pah!" machte Graybound und knallte die Tür hinter sich zu.
    Einmal auf dem Gang und dann im Freien tat er seinen Gefühlen keinen Zwang mehr an. Er sprach mit sich selbst und schalt sich einen Narren, der Vorladung überhaupt Folge zu leisten. Als er hundert Meter von dem Büro entfernt war, wurde seine Stimme sogar wieder laut. Hier konnte ihn niemand hören. Nur er selbst.
    Und das tat ihm gut.
    „Diese Hohlköpfe! Von der Theorie mögen sie einiges verstehen, aber was hat das mit der Praxis zu tun? Nichts! Überhaupt nichts!
    Paragraphenreiter! Beamte! Pah!"
    Mit gewichtigen Schritten eilte er zu dem Parkplatz am Rand des Feldes, wo sein Mietwagen stand. Er schloß ihn auf, beseitigte die Startsperre und warf sich in die ächzenden Polster. Bevor er jedoch anfuhr, sah er hinüber zu den Hangars.
    Dort standen drei Schiffe der „Startramp". Es waren alles alte Frachter, Kugelraumer mit achtzig Meter Durchmesser. Hypersprung-Prinzip. Ihr Inneres bestand nur aus Laderäumen, engen Kabinen und dem Antrieb. Platz für Luxus blieb nicht.
    Lediglich die LIZARD unterschied sich in einigen Sächelchen von den anderen Schiffen, aber das ging schließlich außer Captain Graybound und seiner achtzehnköpfigen Besatzung niemand etwas an.
    „Umschulen!" knurrte er wütend und ein wenig besorgt. „Denen werde ich aber helfen!"
    Dann raste der Wagen mit einem Satz davon und nahm den Captain Graybound mit nach Terrania.
    Ein riesiges Hochhaus am Stadtrand. Tausend Büros.
    Rundherum Grünflächen und Bänke. Daneben das Institut mit seinen Labors und Versuchsstationen. Ein weiterer Komplex, eingezäunt und mit Wachtposten.
    Das Institut für Kosmonautische Umschulung!
    Chef-Inspekteur Oberst Ludwig Rammbüggl saß hinter seinem mächtigen Schreibtisch

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