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0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt

0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt

Titel: 0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lange nicht. Ich wollte den Begriff enträtselt wissen, und ich war mir sicher, daß ich es irgendwann einmal schaffte.
    Nicht heute, nicht morgen – vielleicht erst in Jahren, doch gelingen würde es mir.
    Ohne Schwierigkeiten gelangte ich in den Gang, der geradewegs zum Ausgang führte. Ich passierte auch die Stelle, wo mich die Fledermäuse angegriffen hatten.
    Normalerweise hätte ich bereits hier die kühle Nachtluft spüren müssen. Da dies nicht der Fall war, ging ich davon aus, daß der Eingang weiterhin verschlossen war.
    Verschlossen durch Schwarze Magie.
    Nachdenklich blieb ich stehen. Dieser Ausgang war nicht durch eine normale Art und Weise geschlossen worden, also mußte es eine Möglichkeit geben, ihn zu öffnen.
    Ich hatte mein Kreuz und den silbernen Bumerang. Ich spielte mit dem Gedanken, den Bumerang zu schleudern, doch das erschien mir zu riskant. Wenn das Tor sich nicht öffnete und er gegen den harten Fels prallte, würde er sich unter Umständen noch verformen und war hinterher unbrauchbar.
    Also das Kreuz!
    Ich nahm es in die Hand und steckte mir den Bumerang in den Gürtel. Langsam schritt ich auf den Ausgang zu. Dabei spürte ich, wie sich das Kreuz erwärmte. Um so stärker, je näher ich mich dem Zentrum der Schwarzen Magie näherte.
    Plötzlich begannen die Wände vor mir zu flimmern. Zuerst sah ich nur ein grünliches Leuchten, dann aber strahlte das Kreuz seine gesamte weißmagische Kraft ab.
    Das grüne Leuchten ging über in einen hellen, silberfarbenen Schein, der sich immer tiefer in das Gestein hineinfraß, es öffnete, und als der kühle Luftzug mich traf, da atmete ich auf, weil ich wußte, daß ich es geschafft hatte.
    Ich war wieder frei!
    Unangefochten erreichte ich die Freiheit.
    Ein Lächeln umspielte meine Mundwinkel. Tief atmete ich ein. Die frische Luft tat mir gut. Sie war Balsam für meine Lungen.
    Ich schaute ins Tal.
    Sofort fielen mir die Lichter auf. Sie bewegten sich in Höhe der Seilbahnstation. Der Absturz war nicht unbemerkt geblieben. Jetzt würde es an der Station sicherlich von Soldaten nur so wimmeln.
    Aber nicht nur am Boden herrschte reger Betrieb, sondern auch in der Luft.
    Hubschrauber flogen in Richtung Grenze. Das alles sah mir nach einer Suchaktion aus, denn die Helicopter waren mit starken Scheinwerfern ausgerüstet, deren breite Strahlen über den Boden glitten und jede Spalte ausleuchteten.
    Die erste Euphorie verflog, denn ich wußte nicht, wie ich ungesehen diesen Ring durchbrechen und zur Grenze kommen sollte. Wenn ich viel Zeit gehabt hätte, wäre es kein Problem gewesen, doch die Zeit war mehr als knapp.
    Da hörte ich neben mir ein Geräusch.
    Sofort kreiselte ich herum.
    Aus dem Schatten eines überhängenden Felsens trat eine Gestalt.
    Automatisch griff ich zur Beretta.
    Die Gestalt blieb stehen. »Laß die Waffe stecken, John. Ich tue dir bestimmt nichts!«
    Die Stimme! Herrgott, die kannte ich, hatte sie schon des öfteren gehört.
    Diese Gestalt, die jetzt näher kam, war keine andere als Karin Mallmann, Wills tote Frau…
    ***
    Will Mallmans Knie zitterten sehr, als er sich seinem Ziel näherte.
    Es war ein Versuch, der durchaus schiefgehen konnte. Der Kommissar hatte von den Wissenschaftlern gehört, wie gefährlich dieser Rabe war und daß er sogar einen Saurier besiegen konnte.
    Plötzlich kam sich der gute Will klein und hilflos vor. Der riesige Vogel war für ihn ein Ungeheuer, zudem hatte er noch seine gewaltigen Flügel ausgebreitet.
    Die Gegner fixierten sich.
    Der Kommissar schaute in die Augen, die ihre rote Farbe verloren hatten. Jetzt war es wieder der Blick seiner verstorbenen Frau, der ihn anstarrte.
    Wills Herz klopfte zum Zerspringen. Sein Blut rauschte in den Ohren, er atmete schwer und keuchend, und er war kaum fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Wie durch Watte gedämpft, hörte er in seinem Rücken die Stimme des Superintendenten. »Mallmann, kommen Sie zurück! Es hat keinen Zweck! Sie verrennen sich da in etwas, was Sie nicht überblicken können.«
    Will Mallmann hörte nicht. Er wollte endlich Klarheit haben. Zögernd streckte er seinen rechten Arm aus.
    »Karin!« flüsterte er, »Karin, hörst du mich nicht? Bist du es, Karin? Wenn ja, dann gib Antwort!«
    Der übergroße Rabe mit den Augen der toten Karin Mallmann senkte den Kopf.
    Will verzog den Mund. Es sollte ein Lächeln werden, doch die Muskeln verkrampften. »Kannst du mich denn verstehen?« hauchte er. »Karin, bitte…«
    Da öffnete der Rabe

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