Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0102 - Abteilung III greift ein

Titel: 0102 - Abteilung III greift ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bewußtlos zu sein, wahrscheinlich vor Schreck. Und da rührte sich noch etwas. Zwei der Bänke fingen an zu wackeln, und ein wirrer, weißhaariger Schöpf kam dazwischen zum Vorschein. Unter dem Schöpf folgten ein paar neugierige Mausaugen, und schließlich erhob sich der ganze Mann, den Helm wie eine Kapuze lässig auf die Schulter geworfen, zu seiner wenig imponierenden Größe. „Dieses verdammte Preisausschreiben ...", rief Ezekiel Dunlop Rykher.
     
    *
     
    Außer dem einen, der das Studium von Richard Silligan mittlerweile beendet hatte, befand sich kein anderer Ghamese im Innenraum. Richard erkannte jedoch, als seine Augen sich vollends an das Halbdunkel gewöhnt hatten, in der Stirnwand des Raumes eine Tür, die wahrscheinlich zum Steuerraum führte.
    Sicher waren dort vorne noch mehr von den Fischmenschen.
    Das karge Licht, das der Innenraum erhielt, fiel durch die dicken Glasscheiben geradewegs aus dem Wasser herein. Das Boot war in Bewegung. Richard sah es am Quirlen des Wassers und spürte es an dem kräftigen Summen, das aus den Wänden drang.
    Es roch nach Meer und Fisch. Auch der Ghamese roch nach Meer und Fisch. Kein Wunder, dachte Richard, wonach soll er auch sonst riechen. Er war immer noch verwirrt, und der klare Verstand kehrte nur zögernd zurück. Vor ein paar Augenblicken hatte er noch in einem abstürzenden Beiboot gesessen. Jetzt hockte er auf einer altmodischen Bank im Innern eines hölzernen Unterseebootes, das von glatthäutigen Eingeborenen gesteuert wurde. Der Ghamese war bis an die Wand neben dem Mannluk zurückgetreten und beobachtete die fünf Terraner lächelnd.
    Richard wandte sich um. „Wie geht's Ihnen, Tony?" fragte er.
    Tony schrak auf. „Danke... gut", stammelte er. „Ein bißchen durcheinander." Richard nickte ihm aufmunternd zu. In der Reihe hinter Tony hatte Ez Rykher sich imaginären Staub vom Anzug geklopft - eine lächerliche Geste - und versuchte jetzt zu sehen, wie es Dynah ging. „Lassen Sie sie in Ruhe!" fuhr Trenton ihn an. „Es ist gut, wenn sie nicht allzu viel davon mitbekommt." Ez kümmerte sich nicht darum. Er streckte den Arm aus und schob Trenton einfach zur Seite. Trenton war eine solche Art der Behandlung nicht gewöhnt und reagierte vor lauter Überraschung nicht. Ez öffnete Dynahs Helm und schlug ihn zurück. Dann hob er das Mädchen von ihrem Sitz und legte es auf die Bank. Den zurückgeschobenen Helm drückte er so geschickt zu einem Knäuel zusammen, daß eine Art Kopfkissen daraus wurde.
    Dynah schlug die Augen auf. Das erste, was sie sagte, klang ziemlich unweiblich: „Pfui, wie stinkt das hier!" Ez lachte meckernd. „Ja, es ist gerade nicht der vornehmste Salon. Aber trocken ist er!"
    Dynah richtete sich auf, und Ez half ihr dabei. „Wo sind wir?" fragte sie. Ez drehte sich um. „Hallo, Dick!" rief er. „Sie fragt, wo wir sind.
    Verstehen diese Eingeborenen nicht Arkonidisch?" Natürlich, dachte Richard. Daran hätte ich mich erinnern sollen. Er wandte sich an den Ghamesen, der immer noch an der Wand stand, und sagte auf arkonidisch: „Wir danken für die Rettung. Ihr habt uns wirklich aus der Patsche geholfen.".
    Der Ghamese grinste. „Ich Gherek", antwortete er. „Nicht danken. Klar. Fahren Stadt. Ausruhen. Dann sehen weiter."
    „Wir wollen aber nicht in die Stadt", erklärte in diesem Augenblick Lyn Trenton und zwar ziemlich scharf. „Bringt uns zum terranischen Stützpunkt!" Richard wandte sich um. Er hatte ein paar zornige Worte auf der Zunge. Aber bevor er dazu kam, sie auszusprechen, antwortete Gherek: „Nicht möglich. Müssen Stadt Freunde sagen."
    Gleichzeitig glitt er an der Wand entlang ein Stück weiter auf die vordere Tür zu. Richard konnte förmlich riechen, daß die Situation unerfreulich werden würde. Hastig drehte er sich abermals um und rief Trenton zu: „Halten Sie Ihren Mund, Trenton. Die Kerle haben uns ..." Trenton war aufgesprungen. Die Ereignisse der letzten Minuten schienen ihn halb um den Verstand gebracht zu haben. Er war plötzlich nicht mehr der überlegene, ruhige Mann, als der er sich sonst zeigte.
    „Ich werde euch zeigen", schrie er auf arkonidisch, Richard mitten im Satz unterbrechend, „wem ihr zu folgen habt! Wir wollen zu unserem Stützpunkt, nicht in eure dreckige Stadt. Wir..." Seine Hand glitt zum Gürtel hinunter. Zu jedem Raumanzug gehörte eine kleine Strahlwaffe. Es war deutlich zu erkennen, daß Trenton den Gahmesen mit der Waffe einschüchtern und ihn zwingen wollte, seinen

Weitere Kostenlose Bücher