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0102 - Abteilung III greift ein

Titel: 0102 - Abteilung III greift ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seil zu befestigen. „Wann kommt der Bursche?"
    „In drei bis vier Minuten", antwortete Larry. „Wenn er sich nicht eine neue Taktik ausgedacht hat."
    „Und warum verstecken sich die Ghamesen hinter dem Haus? Ich dachte immer, ein Lidiok sei eine Art Fisch.
    Was kann er ihnen am Land anhaben?"
    „Ganz einfach: Er schnellt sich auf das Land hinauf, packt so viele, wie er fassen kann, und schnellt sich wieder ins Wasser zurück."
    „Aha. So ganz einfach?
    Ich denke, er ist so groß wie ein Haus?"
    „Ist er auch", erklärte Larry. „Wie kann ein...", fing Ron an, aber diesmal unterbrach ihn Larry ärgerlich. „Hören Sie zu, Sie terranischer Grünschnabel! Vor drei Monaten hatten wir den letzten Lidiok hier in der Gegend. Er sprang an Land und fraß vier von meinen Ghamesen, ohne daß ich etwas dagegen tun konnte. Ich war nämlich gerade am ändern Ende der Insel. Wenn Sie dort hinüberschauen, können Sie noch die Kuhle sehen, die die Bestie in den Boden gepreßt hat. Und die Trümmer daneben, das sind die Überreste eines Lagerhauses, mindestens zehn Meter neben der Kuhle, das bei dem Aufprall einfach zusammengefallen ist. So, und jetzt sagen Sie noch etwas!" Er hatte dem Wasser den Rücken gedreht, um Ron die Meinung zu sagen. Jetzt schaute Ron ihm über die Schulter. „Schon gut, schon gut, Larry", meinte er beruhigend. „So war's nicht gemeint. Jetzt, da ich den Burschen sehe, glaube ich Ihnen alles aufs Wort." Larry fuhr herum. Fünfzig Meter vor dem Boot war die Hauptflosse des Lidiok aufgetaucht, und sie ragte wirklich fünf Meter hoch über das Wasser hinaus.
    „Mehr nach rechts halten!" rief Ron. Er stand im Stern des Bootes und hielt die schwere Automatik mit der linken Hand, den Lauf nach unten. Wenn er mir nur sagen würde, was er vorhat, dachte Larry. Bisher hatte Ron nur Kommandos gegeben, und es war nicht zu erkennen, was er eigentlich wollte. Der Lidiok war aufmerksam geworden. Ein Teil seines mächtigen Schädels mit den halbkugeligen, zwanzig Zentimeter durchmessenden Augen schaute über die Wasseroberfläche. Er hatte sich anscheinend entschlossen, mit seinem Angriff auf das Festland zu warten, bis er herausgefunden hatte, was das kleine Ding da wollte, das bisher schräg auf ihn zugefahren war und jetzt zur Seite hin auswich.
    Larry war nicht besonders wohl zumute. Er wußte, daß Boot und Lidiok gleichschnell waren, wenn sie alles hergaben, was in ihnen steckte. Er wußte auch, daß der Lidiok das Boot mit einem einzigen Schlag seines kräftigen Schwanzes zertrümmern und davon schleudern konnte. Und er glaubte, daß Ron Landry nicht allzu viel von der Lidiok -Jagd verstünde. Das war das Schlimmste an der Sache. Der Lidiok trieb jetzt ein Stück zur Seite. Das Boot war auf gleicher Höhe, und wenn er es weiter im Auge behalten wollte, mußte er sich drehen. Aus weniger als dreißig Metern Entfernung sah Larry seine tückischen, wäßrigen Augen, den breiten, stirnähnlichen Oberbau des Schädels und die Dreiecksflosse, die hoch wie ein Wohnhaus aus dem Wasser ragte. „Schneller!" rief Ron. „Sonst überlegt er es sich anders!"
    Larry drückte den Hebel nach unten. Der Lidiok drehte sich noch ein Stück weiter, aber so groß, daß er dem Boot gefolgt wäre, war sein Interesse offenbar nicht. Larry wußte, daß er nach einer Weile sich wieder dem Land zuwenden und endgültig angreifen würde.
    Ron hatte den Blick bis jetzt noch keine Sekunde lang von der Bestie abgewandt. Jetzt sah er sich rasch um. „Scharfe Wendung!" rief er Larry zu. „Und dann schräg von hinten auf ihn zu, mit höchster Kraft, so daß wir ein oder zwei Meter an seinem Schädel vorbeikommen." Larry tat, was ihm gesagt wurde. Und während er das Boot die Wendung beschreiben ließ, begann er zu ahnen, was Ron vorhatte. Das Jagdfieber ergriff auch ihn. Die Bedenken, die er ein paar Sekunden zuvor noch gehabt hatte, waren verflogen. Er brachte den Motor auf Höchsttouren, und das Boot hob sich schräg aus dem Wasser, als es mit einem plötzlichen Ruck, wie mit einem kräftigen Sprung, auf das lauernde Ungeheuer zuschoß. Ron hatte den Lauf der Waffe nach oben gerichtet. Auf dem Land waren die Ghamesen hinter dem Haus hervorgetreten. Sie begriffen, worauf die beiden „weißen Männer" aus waren. Die Neugierde überwand ihre Furcht. Sie kauerten im flachen Strandgras und wandten keinen Blick von der Szene, die sich ihren Blicken bot. Der Lidiok wurde durch die plötzliche Wendung des Bootes überrascht. Ron hatte

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