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0102 - Abteilung III greift ein

Titel: 0102 - Abteilung III greift ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfrischen. Währenddessen paßte Larry auf, ob sich irgendwo in der Nähe ein Lidiok zeigte. Dann wurde das Manöver umgedreht: Larry schwamm ein paar Runden, und Ron hielt Wache. Schließlich fuhren sie weiter. Vier weitere Stunden vergingen, und Larry rechnete sich aus, daß sie jetzt mehr als dreizehnhundert Kilometer von Killanak entfernt waren. Und er wußte immer noch nicht, was Ron im Sinn hatte.
    Schließlich merkte er an Rons Benehmen, daß sie sich dem Ziel näherten. Ron war aufgestanden und sah sich um. Er schien seiner Sache ziemlich sicher zu sein, denn er machte ein verblüfftes Gesicht, als er nicht sofort sehen konnte, wonach er suchte. Er setzte sich wieder und fuhr noch ein Stück weiter. Dann stand er abermals auf, aber diesmal hatte Larry schon früher den matten Punkt entdeckt, der weit draußen dicht über der Wasserfläche stand und manchmal hell aufleuchtete, als bestünde er aus Metall und als bräche sich das Licht der Sonne in ihm.
    Ron brummte befriedigt, drückte den Fahrthebel ganz nach unten und hielt auf den Punkt zu. Das Boot fuhr fünf Minuten mit Höchstgeschwindigkeit, ohne daß der Punkt merklich größer geworden wäre. Aber dann begann er, rasch zu wachsen. Er wurde zum kleinen Ball und schließlich zu einer mächtigen Kugel, die dicht über der Wasseroberfläche hing, von unsichtbaren Kräften gehalten und im Licht der Sonne schimmernd. Es war die EMPRESS OF ARKON, das Versorgungsschiff. Larry stellte voller Verwirrung fest, daß alle Vorstellungen, die er sich bisher über Sinn und Zweck dieses Ausflugs gemacht hatte, weit am Ziel vorbeigegangen waren. Was hatte die EMPRESS OF ARKON hier draußen auf dem Meer, weit von jeder bewohnten Insel entfernt, zu suchen? Ron stieß ihn an der Schulter. „Wir sind da", erklärte er überflüssigerweise. „Halten Sie die Augen ein bißchen offen, ja?" In der Hand hielt er ein kleines Sprechgerät, nicht größer als eine der alten Streich-holzschachteln. Larry hörte ihn sagen: „Alles fertig?" Er konnte auch die Antwort verstehen: „Alles bereit, Sir."
    „Wie steht es mit der Umgebung?"
    „Alles frei, Sir. Wir sind beim Anflug geortet worden, aber im Augenblick ist die Umgebung des Schiffes bis zur Reichweite unserer Instrumente völlig sauber."
    „Auch unter euch?" fragte Ron mit eigenartiger Betonung.
    „Jawohl, auch unter uns." Ron Landry lächelte. „Also schön, dann fangt an! Ich habe hier einen, der kaum mehr erwarten kann zu sehen, was ihr da mitgebracht habt!"
     
    *
     
    Richard Silligan fühlte den heißen, glühenden Strahl der Thermowaffe dicht neben seinem Schädel vorbeifahren. Er warf sich zur Seite, stürzte dabei, rollte über die Schulter und sprang wieder auf. Er war nicht mehr weit von der Tür entfernt. Der Springer hatte wertvolle Sekunden verloren, da er nicht glauben wollte, daß einer der Terraner im Ernst einen Fluchtversuch unternehmen würde. Sein erster Schuß, ungezielt und voller Überraschung abgefeuert, war weit am Ziel vorbeigefahren. Erst den zweiten hatte Richard aus der Nähe zu spüren bekommen.
    Richard wußte, daß er verloren war, wenn die Tür zu denen gehörte, die sich schwer in den Angeln bewegte, und wenn er zum Öffnen mehr Zeit brauchte als der Springer, um ein sicheres Ziel zu finden. Trotzdem lief er weiter. Er mußte es schaffen. In dem Augenblick, in dem die Ghamesen und der Springer auf dem Platz auftauchten, war ihm zum Bewußtsein gekommen, daß kein Terraner jemals von dem Absturz des Beibootes auf Ghama erfahren würde, wenn es nicht wenigstens einem von ihnen gelang, die untermeerische Stadt zu verlassen und bis zu dem terranischen Posten vorzustoßen. Die Springer waren Feinde der Erde, und wenn auch noch so viele Verträge zwischen den beiden Rassen abgeschlossen worden waren. Für sie war jeder Terraner, der ihnen in die Hände fiel, ein wertvolles Objekt, von dem man unter Umständen Einzelheiten über Dinge erfahren konnte, die Terra sich geheim zu halten bemühte. Einmal in den Händen der Springer, würden sie ihre Freiheit niemals wiedererlangen können. Dieses Bewußtsein trieb Richard voran.
    Er hastete auf die Tür zu. Er hörte, daß sich Lärm hinter ihm erhob.
    Die Ghamesen, die sich bisher schweigsam verhalten hatten, waren in Bewegung geraten. Richard hörte ihre hastigen, klatschenden Schritte auf dem glatten Boden des Platzes.
    Sie kamen hinter ihm her. Blitzartig erkannte er seine Chance.
    Wenn die Ghamesen ihn jagten, dann konnte der Springer nicht

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