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0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

Titel: 0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Mörder Jerry Cotton
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bloßes Disziplinarverfahren ist bei der Schwere des anstehenden Deliktes alsolut nicht ausreichend.«
    Ich holte tief Luft. Da hatte ich mir etwas Schönes eingebrockt. Oder vielmehr — man brockte mir etwas Schönes ein. Es konnte unmöglich ein Zufall sein, daß ausgerechnet Forest mit seinem Lieblingsgangster Borty die ganze Sache auf rollte. Hier sollte absichtlich jemand geleimt werden, und dieser Jemand war ich. Vermutlich rieb sich die ganze Unterwelt die Hände. Ich habe bei dieser Sorte von Zeitgenossen einen Namen, der zwar gut bei ihnen bekannt, aber noch mehr gefürchtet ist. Wollte man mich auf diese Tour jetzt endgültig als Gegner ausschalten? Ich dachte es nur, aber Phil sprach es sogar aus.
    »Entschuldigen Sie, Chef«, fing er an, und man sah das Blut in seinen Schläfenadern pochen. »Ich glaube, hier soll auf eine verdammt dreckige Tour die Laufbahn und die Ehre eines der besten G-man des FBI ruiniert werden. Das sieht doch alles nach einer geschickt gebauten Falle aus. Jerry hat hundert und aberhundertmal Verhaftungen mitgemacht, er hat nie etwas gesehen, was nicht vorhanden war, und wenn er erklärt, daß er eine Pistole gesehen hat, dann war eine Pistole da…!«
    »Sicher war eine Pistole da«, sagte Forest. »Cottons Pistole war da. Aber das war auch die einzige! Cotton hat kaltblütig…«
    »Zum Donnerwetter!« brüllte plötzlich eine kräftige Stimme, so daß wir leicht erschraken. Es war einer von den beiden Kameraden, die schon in Mister Highs Zimmer gesessen hatten, als wir gekommen waren. Jetzt war er aufgesprungen und herrschte Forest an: »Fangen Sie nicht schon wieder mit dieser alten Leier an, daß Jerry eine Frau kaltblütig ermordet hätte! Mir reicht’s jetzt! Hier sitzt ein braver G-man, hundertfach erprobt, in unzähligen Gefechten mit brutalen Mördern, Kindesentführern und Verbrechern der schlimmsten Sorte hat er sein Leben eingesetzt für Recht und Gesetz — und da sitzt ein Mann, der bekannt ist als Advokat für die Unterwelt, für brutale Verbrecher und Gangster, der Recht und Gesetz auf den Kopf stellt, um Mörder ihrer verdienten Strafe zu entziehen! Soll das Gewäsch eines solchen Mannes überhaupt ernsthaft diskutiert werden?«
    Forest sprang auf.
    »Gleiches Recht für alle!« zeterte er, während er mit den Händen wütend auf Mister Highs Schreibtischplatte trommelte. »Nach der Verfassung kann ich ebenso wie jeder andere eine Anzeige erstatten, wenn ich von einem Verbrechen Kenntnis erhalten! Ich bin sogar dazu verpflichtet! Sie haben kein Recht, meine Anzeige einfach unter den Tisch fallen zu lassen! ich verlange eine sachgemäße Bearbeitung meiner Anzeige!«
    »Mäßigen Sie sich, b;tte! Gehen Sie hinaus nach Zimmer 211, dort sitzt der diensttuende Beamte vom Nachtdienst für eingehende Anzeigen. Geben Sie Ihre Anzeige dort zu Protokoll! Ich sichere Ihnen eine strenge und objektive Untersuchung des Falles zu.« Mister High war aufgestanden und hatte es langsam und ruhig gesagt. Jetzt ging Forest auf ihn zu und hielt ihm die Hand hin.
    »Vielen Dank, Sir. Ich sehe, daß Sie ein ehrenhafter Mann sind.«
    Er schob seine Hand ein Stück weiter zu Mister High hin. Unser Chef sah ihn groß an, dann drehte er ihm den Rücken zu und sagte:
    »Gehen Sie!«
    Forest blickte verdutzt auf seine in der Luft schwebende Hand. Langsam begriff er. Da blickte er bösartig von einem zum anderen.
    »Okay«, murmelte er. »Okay. Das werde ich mir merken…«
    Er ging hinaus. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, sagte Mister High:
    »Phil, Sie nehmen sich vierzig Mann vom Bereitschaftsdienst! Nehmen Sie Standscheinwerfer, Leitern und alles mit, was Sie vielleicht gebrauchen könnten. Unter Ihrer Leitung wird der Tatort noch einmal genauestens untersucht. Erklären Sie den Kollegen, um was es geht, damit sich jeder einzelne Mann die erdenklichste Mühe gibt. Es darf keine Nachlässigkeit Vorkommen! Jede Dachrinne, jeder Spalt, jeder Mülleimer soll durchwühlt werden! Ich machte Sie für eine genauestens durchgeführte Suche verantwortlich, Phil!«
    Das Gesicht war ernst, als unser Chef diese Anweisungen gab. Phil erhob sich sofort und nickte begeistert:
    »In Ordnung, Chef! Und wenn wir erst morgen früh oder morgen abend wiederkommen! Die Pistole der Rossly wird gefunden, Chef! Das verspreche ich Ihnen. Vielleicht ist sie weiter fortgewirbelt worden, als wir zunächst für möglich hielten. Sicher wird irgendein dummer Zufall die Waffe an einen Ort geworfen haben,

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