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0103 - Im Bannstrahl des Verfluchten

0103 - Im Bannstrahl des Verfluchten

Titel: 0103 - Im Bannstrahl des Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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hineingeschmolzen war, hatte ihre Grenzen. Man konnte mit ihm keine Wunder vollbringen, wenngleich manches für einen Außenstehenden wie ein Wunder aussah.
    Es wurden drei Stunden, seit sie das Wehrdorf so fluchtartig verlassen hatten, und Zamorra fühlte sich wieder einigermaßen sicher. Sie hatten nicht einen einzigen Fenna mehr zu Gesicht bekommen. Sie taugten doch nicht soviel als Jäger, wie er ihnen zugetraut hatte. Sie waren eben hauptsächlich Seefahrer und als solche dem Land vielleicht schon etwas entfremdet. Zamorra mußte eingestehen, daß dieses verfilzte Urwalddickicht nicht sehr einladend zum Erschließen aussah.
    Doch dann sah er einen früheren Verdacht bestätigt: Dicke Qualmwolken stiegen über jener Gegend auf, an der sie an Land gekrochen waren. Ihm konnte das nur recht sein, denn der Rauchpilz erleichterte ihm die Orientierung für eine Rückkehr enorm. Nun brauchte er nur mehr eine Lücke im Dschungel zu finden, die es ihm gestattete, sich dem Wehrdorf von der Landseite her zu nähern. Er hatte keinerlei Palisadengänge oder Türme in der Einfriedung der Fenna-Siedlung entdeckt, die in diese Richtung gewiesen hätten. Dieses Volk schien nur von der offenen See her Gefahren zu erwarten.
    Zamorra stieg auf einen Baum. Die Krone schwankte bedenklich unter seinem Gewicht, und das dürre Gehölz ächzte und stöhnte, während er auf seinem luftigen Aussichtspunkt hin und her schwankte. Aber er hatte sich diese Strapaze nicht umsonst auferlegt.
    Kaum hundert Meter weiter wurde das Laubgehölz von Nadelbäumen abgelöst. Kiefern. Sie wuchsen nur auf sandigem Grund, und zwischen ihren Stämmen sollte es auch ein Durchkommen geben.
    Er sah sich nicht enttäuscht, als er den Platz erreichte. Hier war das Vorwärtskommen erheblich leichter. Er brauchte Axt und Schwert kaum zu benutzen.
    Bald darauf standen sie am Fuße einer Hügelkette, deren Hänge kaum bewachsen waren. Und der Rauchpilz wölkte noch fern von ihnen gegen den dunkler werdenden Nachmittagshimmel. Nicole fand einige verrunzelte Beeren und kaute auf ihnen herum. Schlehen vom letzten Sommer, die zumindest das Hungergefühl ein wenig zurückdrängten. Auch Professor Zamorra ließ sich einige geben. Der verbliebene Saft schmeckte würzig und bitter.
    »Wie spät?« fragte Nicole.
    Ihre Stimme klang müde. Inzwischen war auch ihr Pelz durchnäßt, als würde noch der Seehund drinstecken, aus dem er gefertigt worden war.
    »Drei vorbei«, antwortete Zamorra kaum weniger erschöpft. Auch ihm steckte der Tag in den Knochen. »Ich nehme an, daß es in zwei Stunden dunkel ist. Wir sollten uns beeilen.«
    »Noch mehr laufen?« entrüstete sich Nicole und hustete.
    »Tut mir leid, chérie. Aber ich fürchte, wir haben die letzte Metro verpaßt. Uns bleibt gar nichts anderes übrig.«
    Nicole seufzte gottergeben. Zamorra tat sie leid, aber er hatte sie schließlich nicht zu diesem Abenteuer eingeladen. Wie auch in den wenigsten Fällen zuvor.
    Aber Nicole seufzte gerne. Er kannte das. Aber in dem zarten Mädchenkörper steckte eine ungeheure Menge an Energie. Das kannte er auch. Sie würde nicht schlappmachen. Auf sie war Verlaß.
    »Wirf doch deinen Mantel weg«, schlug er vor. »Er behindert dich nur. Und hier fragt niemand danach, aus welchem Modehaus er stammt.«
    Nicole lebte einen kurzen Augenblick lang auf.
    »Kaufst du mir dann einen neuen?«
    Keine Spur von Müdigkeit mehr in ihrem Tonfall. Nur geballte Weiblichkeit, französische Koketterie. Sie widmete Professor Zamorra einen gekonnten Augenaufschlag, der trotz der verschmierten Wimperntusche seine Wirkung nicht verfehlte.
    Doch wenn Professor Zamorra jetzt lächelte, dann hatte das einen anderen Grund. Er glaubte, den Ausgang ihres Abenteuers bereits zu kennen. Vorausgesetzt, es gelang ihm, Narko zu vernichten.
    Dann nämlich mußte Nicoles schicker Mantel plötzlich wieder unversehrt in ihrem Schrank hängen…
    ***
    Das von den Fenna angelegte Feuer hatte sich ausgebreitet wie ein Steppenbrand. Zamorra und Nicole kamen gerade noch an der Stelle vorbei, als sie sich auf halber Höhe des dem Meer zugewandten Hügels vorwärts arbeiteten.
    Sie sahen, wie sich einige winzige Gestalten unter ihnen vergeblich bemühten, den Brand einzudämmen. Mit ihren Äxten und Schwertern errichteten sie einen Erdwall. Sie gruben und schaufelten verbissen. Schwarze Qualmwolken verdüsterten den Nachthimmel und vor allem auch den Mond. In der Ferne konnte man bereits die Lagerfeuer des Wehrdorfes

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