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0104 - Portaguerra

0104 - Portaguerra

Titel: 0104 - Portaguerra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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hinter dem fremden Mann und den beiden lebenden Leichen hersah. Sie erreichten die Warntafeln. Im Mondlicht waren sie deutlich zu sehen. Ich schob mich weiter an die Felswand heran, die sich bis zu der Seilbahnstation fortsetzte. Ich lag auf einem Vorsprung, von dem aus ich einen Teil des Abstiegs überblicken konnte.
    Das scharfe Knallen der Beretta riß mich herum. Shaun war zur Seite gewichen, wie Jane es verlangte. Die Privatdetektivin hatte auf den Untoten geschossen, ihn aber offensichtlich nicht voll getroffen, sonst wäre er jetzt schon zu Staub zerfallen.
    Er wandte denselben Trick wie seine Brüder an und schleuderte Jane seine Gefangene entgegen. Er blieb jedoch nicht stehen und griff Jane auch nicht an, sondern wandte sich zur Flucht.
    Diese Adriana taumelte Jane Collins entgegen, die sie auffing und noch einen Schuß auf den fliehenden Untoten abgab, aber auch diese Kugel war nicht genau genug gezielt und verfehlte ihn.
    Ein gurgelnder Schrei ließ mich herumfahren. Entsetzt starrte ich in die Todeswand hinein.
    Mit unglaublicher Geschwindigkeit kletterten die beiden Lerois-Brüder mit ihrem Opfer zu der »Nase« hinunter. Jeder Mensch wäre abgestürzt, noch dazu bei Dunkelheit.
    Das Mondlicht reichte aus, daß ich den schauerlichen Mord beobachten konnte und mußte.
    Auf der »Nase« angekommen, warteten sie, bis ihr dritter Bruder sie einholte. Der junge Mann hielt sich nicht mehr aus eigener Kraft aufrecht, sondern wurde von ihnen gestützt. Offenbar hatte er vor Angst erneut das Bewußtsein verloren.
    Jane kam zu mir. Sie wollte etwas sagen, doch ich winkte ab.
    Gebannt starrte sie ebenfalls zu der »Nase« hinunter. Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich eine vierte schattenhafte Gestalt auf.
    Sie unterschied sich von den Untoten durch einen bodenlangen Umhang.
    Mehr konnten wir aus dieser Entfernung nicht erkennen.
    Auf mehr achteten wir aber auch nicht, denn diese vierte Schauergestalt packte Roberto, schwang ihn hoch über den Kopf und schleuderte ihn vor unseren Augen in den Abgrund…
    ***
    »Oh, mein Gott, John!« Jane sank schluchzend in meine Arme, daß ich schmerzlich aufstöhnte. Sofort zuckte sie zurück. Aus ihren klaren Augen strömten Tränen. Sie zitterte heftig, als sie mir behutsam die Hand an die Wange legte. »Du bist ja doch verletzt, John!«
    »Ich bin mit dem Rücken auf einen Stein gestürzt«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. »Komm, hilf mir auf die Beine.«
    Shaun hielt die Frau auf den Armen und trug sie auf das Hotel zu. Jane stützte mich, so gut es ging. Dabei weinte sie ununterbrochen. Der Schock wirkte bei ihr noch nach.
    »Geht es, John?« fragte sie besorgt.
    Ich hing wie ein nasser Sack an ihr. »Habe mich selten so wohl gefühlt«, preßte ich stöhnend hervor. »Diese Bestie! Jetzt wissen wir, wie die anderen gestorben sind.«
    Jane gab keine Antwort. Ihre Tränen versiegten, aber sie war leichenblaß und schüttelte sich, während sie mir besorgt ins Gesicht sah.
    »Es wird schon klappen«, behauptete ich und meinte damit den Weg zum Hotel. Jane stütze mich trotzdem. Shaun erreichte bereits den Eingang und verschwand mit der Geretteten in dem Gebäude.
    Die Leute schlossen sich ihm an, so daß niemand unseren Einzug beobachtete. Ich war darüber recht froh, weil ich keine gute Figur machte.
    Jane brachte mich auf mein Zimmer. Die Tür zum Nebenzimmer war geschlossen. Dahinter hörte ich leises Weinen und eine beruhigende Stimme. Jane ging hinüber und ließ die Tür offen.
    Ich hatte es mir schon gedacht. Die Frau lag auf Janes Bett. Shaun saß neben ihr und redete auf sie ein. Jane gab ihm einen Wink, worauf er aufstand und zu mir kam, während die Privatdetektivin bei Adriana blieb.
    »So etwas!« Shaun setzte sich kopfschüttelnd auf das Fußende meines Bettes. »Unglaublich! Sie hat mir alles geschildert, während ich sie ins Hotel trug. Die Kleine war gar nicht ohnmächtig, sie konnte nur nicht mehr laufen. Die ist völlig mit den Nerven fertig, John, sage ich dir.«
    »Wie sind sie denn den Untoten in die Hände gefallen?« erkundigte ich mich.
    »Sie heißen Maledusa, kommen aus Turin. Haben hier ein Zimmer bestellt. Die Seilbahn war schon geschlossen, aber sie hat etwas von einem scheinbar hilfsbereiten Mann gesagt, der für sie wieder aufgeschlossen hat.«
    »George Renard, der mit jeder Touristin flirtet?«
    »Bestimmt nicht«, behauptete Shaun. »Außerdem arbeitet George doch nicht mit den Untoten zusammen! Sie hat einen Anorak und eine

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