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0105 - Die Bestie von Soho

0105 - Die Bestie von Soho

Titel: 0105 - Die Bestie von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schreie?«
    Suko nickte. Ein schneller Blick auf meine Seite. »Sollen wir aussteigen?«
    »Noch nicht.« Ich, gab wieder Gas. Blinker nach links. Dann in die Straße.
    Da sah ich ihn.
    Golo Gulerian brauchte es nicht mehr, er hatte bereits das Chaos entfesselt…
    ***
    Ich rammte das Bremspedal fast bis zum Bodenblech durch und sprang aus dem Wagen.
    Suko war ebenso schnell draußen. Mit Riesenschritten rannten wir die Straße entlang. Unser Ziel war das Monster, das uns seinen kompakten Rücken zuwandte. Glenda hielt er noch immer in den Klauen. Er hatte seinen Arm um ihre Körpermitte geklemmt, so daß sie zwar Beine und Arme bewegen, jedoch nicht aus dem Griff heraus konnte.
    Suko und ich spurteten über den fast menschenleeren Gehsteig.
    Ja, die Leute hatten Angst. Fluchtartig waren sie in die Hauseingänge gerannt, hatten sich in Bars und Lokalen versteckt, suchten Schutz vor dem mörderischen Geschöpf.
    Nicht alle hatten es geschafft. Ich hörte die Schreie der Niedergerittenen und sah auch die Wagen, die auf der Straße eine dichte Schlange gebildet hatten.
    Keiner kam mehr vor und zurück.
    Viele Fahrer hatten ihre Autos verlassen. Manche hockten geduckt neben ihren Fahrzeugen.
    Das Monster hatte seinen ersten Sieg errungen.
    Nicht mehr als fünfzig Yard trennten uns von der Bestie von Soho. Eine Distanz, die wir in wenigen Sekunden zurücklegten.
    Ich hatte einen kleinen Vorsprung, überholte das Monster von rechts und sprang dann auf die Fahrbahn, die auf diesem Abschnitt wie leergefegt wirkte, denn kein Fahrer wagte mehr, in dieses Viertel einzubiegen.
    Von ferne hörte ich das Heulen der Sirenen. Die Polizei war ebenfalls schon benachrichtigt worden. Die Beamten würden nicht viel tun können, das Monster war stärker.
    Während ich lief, hatte ich mein silbernes Kreuz über den Kopf gestreift. Wenn nichts half, das Kruzifix mußte es schaffen. In der Halle war ich dazu nicht gekommen, weil mich der Kampf gegen die anderen Schreckensgestalten zu sehr in Anspruch genommen hatte.
    Doch jetzt standen wir uns allein gegenüber.
    Suko blieb auf dem Gehsteig. In der rechten Hand hielt er die Dämonenpeitsche.
    Wie ein König thronte die Bestie von Soho auf dem Pferderücken.
    Das Maul hatte sie weit geöffnet. Sie präsentierte ihr Gebiß, und die Reißzähne flößten Furcht und Schrecken ein. Der rote Umhang flatterte hinter seinem Rücken. Eine Faust war zur Klaue gekrümmt, während er mit der anderen Glenda Perkins, die angsterfüllte Geisel, festhielt.
    In ihrem Gesicht war die Panik eingemeißelt. Ihr grünes Kleid zeigte an der Schulter einen Riß, die helle Haut schimmerte durch.
    »Laß die Geisel frei!« forderte ich Golo Gulerian auf. »Du hast keine Chance!«
    Wieder lachte er. »Wer sagt das? Du? Geh mir nur aus dem Weg, Sinclair, sonst wirst du ebenso niedergeritten wie die beiden Polizisten. Und du wirst es kaum überleben.«
    »Ich bleibe!«
    Golo Gulerian fluchte wütend. Der geflügelte Gaul reagierte ähnlich, nur stieß er eine Schwefelwolke aus, die mir unangenehm beißend in die Nase fuhr.
    Mein Kreuz hielt ich so in der Hand, daß Golo Gulerian es nicht sehen konnte.
    Ich mußte nur Glendas Aufmerksamkeit erregen. Wenn sie einen lichten Moment hatte, mußte sie mich doch sehen.
    Doch ihre Augen hatten den Glanz verloren. Das bunte Licht der Reklamen warf ein farbiges Muster auf das Monster und seine Geisel, und es erinnerte an ein Bild aus einem phantastischen Zirkus.
    Doch es war kein Spiel, sondern bitterer Ernst.
    Glenda hob den Kopf. Endlich eine Reaktion. Sie sah mich. Auf ihrem Gesicht breitete sich Unglauben aus.
    »Ich bin hier, Glenda!« sagte ich. »Keine Angst, er wird dir nichts antun. Er wagt es nicht.«
    Das Monster lachte. »Was sagst du, ich wage es nicht?«
    »Nein!«
    »Willst du sie sterben sehen?«
    Seine Frage schallte durch die Straße. Ich hatte das Gefühl, hier mit ihm allein zu stehen und nicht umgeben zu sein von Fahrzeugen und beobachtenden Menschen.
    Hinter mir zuckte das Rotlicht über die Straße. Aus den Augenwinkeln sah ich den Widerschein. Doch kein Polizist ließ sich blicken. Auch sie waren geschockt.
    Langsam streckte ich meinen rechten Arm aus und öffnete die Hand. Das Kreuz schimmerte auf der Fläche.
    »Du hast mir noch immer keine Antwort auf meine Frage gegeben«, schrie mich die Bestie von Soho an.
    »Zuerst will ich mit ihr reden!«
    Golo Gulerian zeigte sich großzügig. »Bitte.«
    Die erste Hürde war geschafft. Jetzt mußte ich sehr

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