Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0105 - Die Geisterflotte

Titel: 0105 - Die Geisterflotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
- er entmaterialisierte wieder. Dann war er durch.
    Seine Beine knickten ein, und er sank zu Boden. Er fühlte eine nie zuvor gekannte Schwäche und hatte nur den einen Wunsch, jetzt zu sterben oder doch wenigstens zu schlafen. Langsam nur setzte die Erinnerung wieder ein und es war vor allen Dingen sein instinktiver Selbsterhaltungstrieb, der ihn dazu zwang, die Augen zu öffnen.
    So schnell er konnte, kroch er einige Meter zur Seite und kauerte sich in den Schatten eines überhängenden Felsens. Die Sonne Arkons stand hoch am Himmel und schien herab auf eine Landschaft, wie sie Gucky auf der Kriegswelt der Arkoniden niemals vermutet hatte. Er mußte an einer ihm völlig unbekannten Stelle gelandet sein.
    Arkon III war das Waffenlager und Ausbildungszentrum des arkonidischen Imperiums. Hier standen die großen Werften, in denen die riesigen Schlachtschiffe am Fließband hergestellt wurden, die ausgedehnten Kasernen mit ihren Schulzentren, die militärischen Akademien für die künftigen Offiziere und die medizinischen Institute.
    Gucky hatte auf eisern flachen Hochplateau materialisiert. Auch wenn er im Schutz des Felsens blieb, konnte er hinab auf die Ebene sehen, die sich bis zum Horizont erstreckte. Ein rechteckiges Landefeld für Raumschiffe hob sich deutlich ab, umgeben von wuchtigen und nicht sehr hohen Gebäuden. Dahinter waren durch Zäune abgetrennte Felder, auf denen Material lagerte und flache Schuppen standen. Bewaffnete Posten patrouillierten auf und ab, aber Gucky konnte sie kaum erkennen.
    Auf dem Raumfeld standen größere und kleinere Schiffe, meist von der typischen Kugelform, die von den Arkoniden bevorzugt wurde. Eine ungeheure Geschäftigkeit füllte das Bild aus.
    Gleiterzüge rollten über das Feld und brachten Waffen und sonstiges Material zu den Schiffen. In gewaltigen Stapeln lagerte es überall und wurde von Antigravliften in die unersättlichen Bäuche der Giganten gehievt. Es sah ganz so aus, als sollte die gesamte Flotte bald zu einem großen Einsatz starten.
    Gucky fühlte sich noch zu schwach, um jetzt schon zu teleportieren. Hunger hatte er keinen, aber er war durstig. Vielleicht gab es hier oben irgendwo Wasser? Mühsam kroch er aus dem Schutz des Felsens hervor, nachdem er sich überzeugt hatte, daß niemand in der Nähe war. Für einen Augenblick kam es ihm merkwürdig vor, daß auf Arkon III noch unkultiviertes Gelände war.
    Soweit er sich erinnern konnte, war jeder Quadratmeter hier ausgenutzt und von der eigentlichen Natur nicht viel übrig gelassen worden.
    Er fand keine zweihundert Meter entfernt einen Bach, der aus einem Wäldchen kam und kühles, erfrischendes Wasser führte.
    Gucky tauchte den Kopf hinein und trank, bis sein Bauch zu platzen drohte. Dann wusch er sich ab und fühlte sich gleich besser. So, nun stand der Erfüllung seiner Aufgabe nichts mehr im Wege. Noch ein wenig Ruhe, und er würde wieder springen können. Aber vielleicht war es besser erst ein wenig zu „lauschen"? Aus den Gedanken und Gesprächen der Arkoniden konnte er vielleicht einiges über die Absichten der Akonen erfahren.
    Er watschelte zu seinem Felsen zurück, der die günstigste Ausgangsposition darstellte. Dann konzentrierte er sich auf die einfallenden Gedankenimpulse - aber er empfing keine. Oder nur so schwach, daß sie keinen Sinn ergaben.
    Er saß vielleicht zehn Minuten da und mühte sich ab. Dann gab er es auf. Vielleicht sollte er erst noch einige Stunden schlafen.
    Das Durchdringen der Energiebarriere hatte seine Kräfte so stark in Anspruch genommen, daß der telepathische Teil seines Gehirns nicht mehr einwandfrei funktionierte. Es war sehr wahrscheinlich, daß er jetzt auch nicht teleportieren konnte, von der Anstrengung einer telekinetischen Übung ganz zu schweigen.
    Er kroch unter den Felsen und rollte sich zusammen.
    Wie lange er geschlafen hatte konnte er nur an der Uhr feststellen, die er mitgenommen hatte: Fünf Stunden!
    Er ging noch einmal zum Bach, trank ausgiebig und kehrte dann an den Rand der Hochebene zurück. Das Bild auf dem Raumhafen hatte sich kaum verändert. Immer noch wurden die Schiffe beladen, und noch immer marschierten ganze Heere in die unersättlichen Bäuche der Giganten.
    Es sah nach einem Großunternehmen aus.
    Merkwürdig! Sollten sich die Arkoniden überhaupt nicht um die Landung des Akonenschiffes kümmern? Hatten sie nicht einmal bemerkt, daß die Verbindung mit Arkon Iabgerissen war? Oder...?
    Dieses „Oder" spornte Gucky zur Eile an.

Weitere Kostenlose Bücher