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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
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bearbeiten.«
    »Danke, Coulins.«
    »Sie brauchen sich nicht zu bedanken, Cotton. Ich kenne Mister High auch. Sagt das genug?«
    »Ich denke.«
    »Fein! So long, Cotton!«
    »So long.«
    Ich legte den Hörer auf. Erst jetzt merkte ich, dass Jack Stone ins Zimmer getreten war. Er sah mich ernst an.
    »Das ist eine verdammt blöde Geschichte!«, schimpfte er. »Mister High zu kidnappen! Ich kann es noch gar nicht richtig fassen, Jerry.«
    »Davon kriegen wir Mister High nicht aus den Händen der Halunken«, sagte ich bissig. »Wenn wir ihn überhaupt je wiederkriegen.«
    »Cotton, malen Sie doch den Teufel nicht an die Wand!«
    »Ich male gar nichts«, knurrte ich wütend. »Ich möchte nur, dass man endlich versteht, um was es hier geht! Dies ist keine gewöhnliche Entführung! Wenn man einen Mann vom Range eines John D. High kidnappen kann, dann werden uns die lieben Gangster bald völlig auf dem Kopf herumtanzen!«
    Stone nickte gequält.
    »Ich verstehe Sie ja, Jerry! Aber was können wir denn noch tun?«
    Ich beugte mich vor.
    »Was wir tun können? Den Fall im größten Rahmen bearbeiten! Das können wir tun! Und dann werden wir vielleicht auch Erfolg haben! So, wie wir den Fall jetzt angehen, können wir unter Umständen in sechs Wochen noch herumschnüffeln, ohne auch nur eine Ahnung vom Verbleib des Chefs gefunden zu haben!«
    »Was schlagen Sie ganz konkret vor?«
    Ich stand auf und sah zum Fenster hinaus. Drunten in den Straßenschluchten pulsierte das hektische Leben der Millionenstadt New York. Vielleicht stand in diesem Augenblick sogar einer der Gangster unten auf der Straße und stierte zu uns herauf, um am Betrieb in unserem Haus festzustellen, wie sehr oder wie wenig wir durch die Entführung unseres Districtchefs aufgestört worden waren.
    »Veranlassen Sie folgendes«, sagte ich leise. »Nummer eins: Sämtliche Polizisten, Sheriffs und Marshalls erhalten die Nummer des Cadillac. Wo auch immer er aufkreuzen mag - wir müssen umgehend Bescheid erhalten, und zwar durch Telefon-Blitzgespräch oder durch Fernschreiber.«
    »Das kann ich veranlassen. Weiter!«
    »Nummer zwei: Wenn der Wagen nicht gestohlen wurde, muss ja der Besitzer mit von der Partie sein. Also, wer in New York besitzt überhaupt einen Cadillac, wer von denen gar einen schwarzen?«
    »Auch das lässt sich leicht feststellen, Jerry. Ich werde gleich zwei Mann in die Kraftwagenregistratur der Stadtverwaltung schicken.«
    »Ferner muss man feststellen, welcher Gebrauchtwarenhändler in den letzten drei Monaten einen schwarzen Cadillac verkauft hat. Nach Möglichkeit muss in Erfahrung gebracht werden, an wen.«
    »Auch das kann ich veranlassen. Sagen Sie mal, Jerry, haben Sie sich schon den Kopf darüber zerbrochen, warum man das ganze Theater angestellt haben könnte?«
    »Sicher! Ich denke seit geraumer Zeit fast nur darüber nach.«
    »Und zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?«
    »Was glauben Sie, Jack?«, erwiderte ich mit einer Gegenfrage.
    »Ich tippe auf Rache. Etwas anderes kann ich mir nicht denken.«
    So, dachte ich. Rache. No, no, das war bestimmt nicht das Motiv, weswegen der Chef gekidnappt wurde. Ich hatte meine Gründe dafür, nicht an Rache zu glauben. Aber ich hütete mich, etwas davon zu sagen. Jack Stone hatte zum Glück schon eine neue Frage auf der Zunge. Er fing vorsichtig an: »Jerry, ich will Ihnen nicht in die Art dreinreden, wie Sie diesen Fall bearbeiten. Aber ich kenne Sie doch. Sie haben sich hinter dem Schreibtisch noch nie lange wohlgefühlt. Und jetzt rühren Sie sich nicht vom Schreibtisch weg.«
    »Stimmt.« Ich grinste. »Ich kann jetzt auch nicht weg. Ich muss bereit sein.«
    »Bereit? Wofür?«
    »Für das, worauf ich warte.«
    Jack sah mich völlig verständnislos an.
    »Und worauf warten Sie?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Jetzt zweifelte er bereits an meinem Verstand. Er sah mich mit gerunzelter Stirn an. Erst nach einer ganzen Weile sagte er leise: »Jerry, Sie wollen mich doch nicht auf den Arm nehmen? Erst sagen Sie, Sie müssten auf etwas warten. Dann erklären Sie, Sie wüssten nicht, worauf Sie warteten! Das ist doch heller Irrsinn!«
    »Oh nein«, widersprach ich. »Das hat seinen Sinn und Verstand. Ich möchte nur nicht darüber sprechen, bevor ich nicht ein bisschen mehr weiß…«
    Er war nicht Mister High. Er war beleidigt. Frostig stand er auf und knurrte: »Na, dann entschuldigen Sie vielmals, dass ich es gewagt habe, überhaupt zu fragen.«
    »Oh, bitte«,

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